Breitbandversorgung im Kreis Coesfeld

 

Landrat Püning teilt mit:

 

„Aktueller Stand

Sowohl die Versorgung als auch der Ausbau mit schnellem Internet erfolgen im Kreis Coesfeld – wie auch in den anderen Kreisen – über einen Mix an Technologien. Dieser Technologiemix ist Ergebnis einer Marktentwicklung nach der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes in Deutschland in den 1990er Jahren und kann von den Akteuren vor Ort kaum beeinflusst werden.

 

Nach wie vor ist es Ziel des Kreises Coesfeld, der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld sowie aller Städte und Gemeinden zumindest in den Innenbereichen flächendeckende Glasfasernetze zu errichten. Jedoch verbietet sich aus wirtschaftlichen, aber auch beihilferechtlichen Überlegungen ein Überbau hinreichend leistungsfähiger alternativer Infrastrukturen (Vectoring-Netze und TV-Kabelnetze der Unitymedia). Da hier die Voraussetzungen in den Städten und Gemeinden höchst unterschiedlich sind, ergibt sich auch kein einheitliches Bild zur Versorgungslage und zum Ausbau.

 

Zu den unterschiedlichen Technologien und deren Leistungsfähigkeit wird auf die Sitzungsvorlage SV-9-0193 für den Ausschuss für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung vom 17.03.2015 verwiesen.

 

Der aktuelle Ausbaustand stellt sich wie folgt dar:

 

1.    Glasfasernetze:

-          In Betrieb: Ortsteil Holtwick in Gemeinde Rosendahl, Ortsteile Hausdülmen, Hiddingsel und Merfeld in Stadt Dülmen, Teile der Stadt Olfen

-          In Bau: Ortsteile Bösensell, Ottmarsbocholt und Senden in der Gemeinde Senden

-          In der Bauvorbereitung nach erfolgreicher Vorvermarktung: Ortsteile Ascheberg, Davensberg und Herbern in der Gemeinde Ascheberg, Ortsteil Nordkirchen in der Gemeinde Nordkirchen

-          In der Vorvermarktung: Gewerbegebiete Dernekamp und Auf dem Quellberg in der Stadt Dülmen

-          Unter Einbeziehung der im Bau und in der Bauvorbereitung befindlichen Ausbaugebiete haben mittlerweile rd. ein Drittel aller Anschlüsse im Kreis Coesfeld direkten Zugang zur Glasfaserinfrastruktur. Mit dieser Glasfaserversorgung liegt der Kreis Coesfeld weit über der durchschnittlichen Versorgung von Landkreisen in Deutschland (< 1 %) und nimmt einen Spitzenplatz ein

2.    TV-Kabelkabelnetze

-          Internetfähige TV-Kabelnetze sind in Coesfeld, Dülmen, Lüdinghausen und im Ortsteil Osterwick der Gemeinde Rosendahl sowie im Ortsteil Bösensell der Gemeinde Senden in Betrieb

-          Die TV-Kabelnetze in Billerbeck, Havixbeck und Nottuln werden von der Unitymedia aktuell internetfähig aufgerüstet. Die Arbeiten sollen nach Auskunft der Unitymedia noch in diesem Jahr abgeschlossen

-          In den Kommunen haben jeweils 60 – 75 % der Anschlüsse Zugang zum Unitymedia-Kabelnetz

 

3.    Vectoring

-          Derzeit werden die Vorwahlbezirke 02541 (Coesfeld) und 02507 (Havixbeck) von der Deutschen Telekom AG mit Vectoring-Technologie ausgebaut

 

4.    VDSL

-          VDSL-Ausbauprojekte wurden durchgeführt in den Ortseilen Capelle und Südkirchen der Gemeinde Nordkirchen, dem Gewerbegebiet Dernekamp der Stadt Dülmen sowie den Gewerbegebieten im Ortsteil Bösensell der Gemeinde Senden

 

5.    Ergänzt werden die o.g. Festnetz gebundenen Versorgungsbereiche durch Richtfunklösungen, mit denen insbesondere in den Gewerbegebieten die erforderlichen hochbitratigen Bandbreiten zur Verfügung gestellt werden. Dies gilt insbesondere für die Gewerbegebiete in der Stadt Billerbeck, der Stadt Lüdinghausen, den Ortsteilen Osterwick und Darfeld der Gemeinde Rosendahl sowie dem Industriepark Nord Westfalen in der Stadt Coesfeld.

 

6.    Unter Berücksichtigung aller Technologien und mit Fertigstellung aller o.g. Ausbauvorhaben (voraussichtlich bis Ende 2016) haben im Kreis Coesfeld mehr als 80 % aller Anschlüsse Zugang zu Bandbreiten von mindestens 50 MBit/s.

 

Ausblick

7.    In Abstimmung mit den betroffenen Kommunen arbeitet die wfc derzeit intensiv an Lösungen zur Versorgung der bislang noch nicht hinreichend versorgten Bereiche. Dies gilt insbesondere für Teile der Städte und Gemeinden Billerbeck, Coesfeld, Lüdinghausen, Nottuln und Rosendahl.

8.    Dazu wird auch die Möglichkeit einer Förderung nach den neuen Förderprogrammen des Landes Nordrhein-Westfalen geprüft und ggf. in kreisweiter Abstimmung mit den Städten und Gemeinden ein Förderantrag vorbereitet. Die Förderrichtlinien liegen inzwischen vor. Da die Abstimmung mit dem geplanten Förderprogramm des Bundes noch nicht abgeschlossen werden konnte, ist das Programm jedoch noch nicht in Kraft.

9.    Um auch die Außenbereiche im Kreis Coesfeld systematisch mit schnellem Internet versorgen zu können, hat die wfc gemeinsam mit den Wirtschaftsförderungen der Kreise Borken und Steinfurt ein GIS-basiertes Planungstool zum Aufbau insbesondere von Richtfunklösungen entwickelt. Die Ergebnisse liegen seit Juli 2015 vor. Das Planungstool stellt privaten Investoren und Betreibern die relevanten Informationen für Ausbauprojekte zur Verfügung. Es wird den Städten und Gemeinden in einer Veranstaltung am 24.09. vorgestellt. Gleichzeit führt die wfc bereits Verhandlungen mit Funknetzbetreibern über konkrete Projekte.

10.  Insgesamt ist der Kreis Coesfeld damit auf bestem Wege,

(a)  eine flächendeckende Versorgung mit hinreichend schnellem Internet zu erreichen,

(b)  die Innenbereiche mit Glasfasernetzen zu erschließend, wo dies wirtschaftlich vertretbar ist und

(c)  die Außenbereiche flächendeckend über Richtfunklösungen zu versorgen.“

 

 

 

Bewerbung des Kreises Coesfeld im Bundeswettbewerber „Land(auf)Schwung“

 

Landrat Püning teilt mit:

 

„Im Mai 2015 hat sich der Kreis Coesfeld an dem Wettbewerb „Land(auf)Schwung“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft beteiligt. In dem Wettbewerb ging es um die Aufstellung und Umsetzung eines Handlungskonzeptes zur Sicherung der Daseinsvorsorge und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Kreises. Den Wettbewerbsgewinnern wird ein Regionalbudget für die Durchführung verschiedener Projekte zur Verfügung gestellt.

 

Der Kreis Coesfeld wurde aufgrund bestimmter Strukturdaten zur demographischen Entwicklung vom Ministerium als „vom demographischen Wandel besonders betroffener Kreis“ identifiziert und somit als Teilnehmer für diesen Wettbewerb ausgewählt. Im Vergleich mit den weiteren Wettbewerbsteilnehmern weist der Kreis Coesfeld jedoch weitaus bessere Strukturwerte auf als die anderen Regionen, was einen Wettbewerbserfolg fraglich erscheinen ließ. Für die Erstellung der Bewerbung erhielt der Kreis Coesfeld eine 100 %-ige Förderung, so dass dennoch eine Teilnahme erfolgte. Neben dem Kreis Coesfeld beteiligten sich In Nordrhein-Westfalen auch der Hochsauerlandkreis und der Kreis Höxter am Wettbewerb.

 

Im Sommer entschied eine Jury darüber, welche Kreise den Zuschlag hierfür erhalten. Die Auswahl sollte räumlich in gleichem Maße über die Bundesrepublik verteilt sein. In NRW erhielten die beiden anderen Kreise, die über wesentlich schlechtere Strukturdaten verfügen, einen Zuschlag. Der Kreis Coesfeld wurde nicht ausgewählt.

 

Nun führt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur einen Wettbewerb mit dem Titel Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen“ durch. Auch hierfür wurde der Kreis Coesfeld als möglicher Teilnehmer ausgewählt. Der Kreis Coesfeld wird sich dort gemeinsam mit dem ZVM Bus und der wfc GmbH einbringen und kann das vorliegende Konzept hierfür nutzen.“

 

 

Sachstandsbericht zur ärztlichen Versorgung im Kreis Coesfeld

 

Landrat Püning teilt mit:

 

„Hintergrund:

Ausgehend von einem Prüfauftrag des Kreistages vom 18.12.2013 (SV-8-1059) hat die hiesige Gesundheitskonferenz eine Arbeitsgruppe zum Thema „Zukunft der ärztlichen Versorgung im Kreis Coesfeld“ ins Leben gerufen. Nach eingehender Analyse und Erörterung wurde zunächst festgestellt, dass es derzeit kein gravierendes Defizit in der ärztlichen Versorgung im Kreis Coesfeld gibt. Gleichwohl wird es für notwendig erachtet, um medizinischen Nachwuchs zu werben, damit das auch in Zukunft so bleibt. Die Arbeitsgruppe hat dazu während ihrer bislang vier Treffen Ideen entwickelt und umgesetzt.

Anknüpfend an die dem Kreistag im April (SV-8-1082) und im Dezember 2014 (SV–9–0107) vorgelegten Berichte wird nun erneut über den aktuellen Stand informiert.

 

E-Mail-Verteiler med.info@kreis-coesfeld.de:

Medizinstudierende und Studieninteressierte können sich für den E-Mail-Verteiler med.info@kreis-coesfeld.de anmelden, um regelmäßige Informationen aus der medizinischen Versorgung im Kreis zu erhalten. Insbesondere sollen diejenigen angesprochen werden, die bereits einen Bezug zum Kreis Coesfeld haben. 32 Personen sind gegenwärtig angemeldet, davon 28 Medizinstudierende und drei Studieninteressierte. Viele geben einen Herkunftsort im Kreis Coesfeld an. Die Studienorte sind im gesamten Bundesgebiet verteilt, eine studiert im Ausland.

 

Treffen mit Medizinstudierenden und Studieninteressierten:

Über den E-Mail-Verteiler wurde auch das erste gemeinsame Treffen mit Studierenden, Studieninteressierten und AG-Mitgliedern vorbereitet, das am Samstag, dem 14.02.15, von 10.00 – 13.00 Uhr im Franz-Hospital (Christophorus-Kliniken GmbH)  in Dülmen stattfand. Rundgang, u.a. mit Besichtigung der Patientenaufnahme und der Stroke Unit (Schlaganfalleinheit), Vorträge zu den Möglichkeiten der fachärztlichen Weiterbildung im Kreis Coesfeld und ein gemeinsames Mittagessen standen auf dem Programm. Die fünf teilnehmenden Studentinnen und Studieninteressierten - bei seinerzeit 13 Angemeldeten für den E-Mail-Verteiler - zogen ein ebenso positives Fazit wie die AG-Mitglieder. Das nächste Treffen dieser Art ist für Februar 2016 vorgesehen, voraussichtlich erneut in einem Krankenhaus im Kreis.

 

Postkarte „Land in Sicht“:

nur | design.text hat nach Abstimmung in der Arbeitsgruppe und im Auftrag des Kreises eine Werbepostkarte mit dem Titel „Land in Sicht“ entworfen. Neben einer Kurzinformation zum Kreis Coesfeld als attraktivem Lebens- und Arbeitsstandort wird auf den E-Mail-Verteiler aufmerksam gemacht. 2.000 Exemplare wurden gedruckt und ein Teil davon bereits an Berufskollegs, Gemeinschaftsschulen, Gesamtschulen und Gymnasien im Kreis Coesfeld mit der Bitte verschickt, sie an Abiturienten mit Interesse am Medizinstudium weiterzugeben. Postkarten sollen außerdem auf Fachmessen angeboten oder über die Mitglieder der Gesundheitskonferenz verteilt werden.


Pressearbeit:

Über die Aktivitäten der Arbeitsgruppe wurde bereits mehrfach in der Presse berichtet. Zukünftig soll verstärkt in Pressegesprächen und Pressemitteilungen über ärztliche Tätigkeiten im Kreis Coesfeld informiert werden. Es sollen Beiträge zu einem realitätsnahen Bild ärztlicher Tätigkeit in unserer ländlichen Region sein und das Interesse an dem Beruf stärken. Zudem soll auf die Informations- und Unterstützungsangebote für angehende Ärztinnen und Ärzte hingewiesen werden. 

 

Die nächste Sitzung der GK-Arbeitsgruppe „Zukunft der ärztlichen Versorgung im Kreis Coesfeld“ ist für den 28.10.2015 terminiert.“

 

 

Anlagen:

 

 

Postkarte „Land in Sicht“

 

 

 

 

Überwachung von Kleinkläranlagen

 

Landrat Püning teilt mit:

 

„In den letzten Wochen wurde teilweise auch von Mitgliedern des Kreistages öffentlich kritisiert, dass die Überwachung der Kleinkläranlagen durch die Untere Wasserbehörde eine Doppelprüfung der Anlagen darstelle und somit entfallen könne.

 

Kleinkläranlagen sind gemäß § 57(2) des Landeswassergesetzes nach den Regeln der Technik zu errichten, zu betreiben und zu unterhalten. Aus den baurechtlichen Zulassungen der Anlagen geht ferner hervor, dass neben den eigenen Überwachungsarbeiten die Anlagenkomponenten durch zertifizierte Fachunternehmer jährlich mehrmals zu prüfen und zu unterhalten sind. Im Rahmen dieser Tätigkeiten sind Einstellungsarbeiten an der Anlage sowie analytische Untersuchungen des Abwasserstroms durchzuführen. All diese Arbeiten sind Teil der originären Betreiberpflichten.

 

Die Überwachung durch den Kreis hält die Einhaltung dieser Betreiberpflichten nach und erstreckt sich darüber hinaus auf alle mit der Einleitung des geklärten Wassers in die Gewässer verbundenen Anforderungen. Dabei ist die Überwachung der Betreiberpflichten nicht nur gesetzlich angeordnet, sie ist zum Schutz unserer Gewässer auch sinnvoll, wie der Umstand verdeutlicht, dass bisher ca. 50% der Betreiber ihren Verpflichtungen nicht umfassend nachgekommen sind.“