Sitzung: 20.09.2016 Ausschuss für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung
Beschluss: ungeändert beschlossen
Abstimmung: Ja: 20, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: SV-9-0608
Beschluss:
Dem Kreisausschuss wird empfohlen, dem Kreistag den Beschlussvorschlag 2 zu unterbreiten:
1. Der Sachstandsbericht sowie die mündlich vorgetragenen Erläuterungen zur Breitband-Ausbauplanung werden zur Kenntnis genommen.
2. Die Verwaltung wird vorbehaltlich des Vorliegens eines entsprechenden Zuwendungsbescheides beauftragt, die notwendigen Schritte zur Neuschaffung einer auf drei Jahre befristeten Stelle „Breitbandkoordinator“ einzuleiten.
Dr. Grüner berichtet, dass der Breitbandausbau bisher innerhalb der
Ortslagen stattgefunden hat. Nun werde an der Versorgung des Außenbereichs mit
Glasfaser gearbeitet. Eine flächendeckende Lösung sei nur mit Eigenleistungen der
betroffenen Anwohner realisierbar. Die erforderlichen Eigenleistungen bestünden
zum einen aus Geldzahlungen, zum anderen aus Sachleistungen, wie etwa dem
Verlegen von Rohren.
Mit dem Landrat sei vereinbart worden, dass die Netzplanung weiter
voran getrieben werde. Mit Unterstützung durch eine Bundesförderung sei eine
solche Planung für den Außenbereich vom Unternehmen WiR Solutions erstellt
worden. Anschließend seien weitere Fördermittel beim Land NRW für die
Installation eines Breitbandkoordinators beantragt worden.
Ktabg. Wobbe erkundigt sich, wieso im Kreis Coesfeld nicht mehr Bundesfördergelder
für den Breitbandausbau in Anspruch genommen worden seien. Insbesondere
Mecklenburg-Vorpommern und Bayern profitierten von diesen Geldern.
Dr. Grüner erklärt, dass auch ohne die Inanspruchnahme von
Fördergeldern die Glasfaserversorgung im Kreis Coesfeld bei 39 % und damit
extrem hoch im bundesweiten Vergleich liege. Die Telekom plane für manche
Bereiche Vectoring, sodass für diese Bereiche eine Förderung nicht mehr möglich
sei. Zudem werde etwa in Darfeld der Breitbandausbau vor allem über
Eigenleistungen der Anwohner getragen. Die Inanspruchnahme von
Bundesfördermitteln passe nicht zu diesem Modell; sie würde solche Projekte –
etwa über ihre Förderbestimmungen – verlangsamen und verteuern.
Sodann erhält Frau Ludolph vom Unternehmen WiR Solutions das Wort und präsentiert
die Netzplanung für den Außenbereich (Präsentation ist beigefügt).
Im Anschluss erkundigt sich der Ausschussvorsitzende Dr. Gochermann,
wann mit einem konkreten Ergebnis zu rechnen sei.
Dr. Grüner gibt an, dass man sich zurzeit in der Diskussion mit den
entsprechenden Firmen befinde, um rechtlich tragfähige Lösungen entwickeln zu
können. Aufgrund der erforderlichen Eigenleistungen sei die Umsetzung insgesamt
schwer zu planen.
Ktabg. Koch stellt fest, dass der Kreis Coesfeld in Sachen
Breitbandausbau schon viel erreicht habe. Er erkundigt sich, ob der Kreis noch
mehr hätte erreichen können, wenn er mehr Fördergelder des Bundes in Anspruch
genommen hätte.
Dr. Grüner verneint dies. Die Situation im Kreis Coesfeld passe nicht
zu den Förderbestimmungen des Bundes – hier gebe es rechtliche Probleme.
Außerdem sei ein Antragsverfahren beim Bund langwierig und von erheblichen
Rechtsunsicherheiten geprägt.
Ktagb. Kortmann erkundigt sich, warum der Kreis Coesfeld sich nicht
besser mit dem Thema vermarkten würde, wenn er so gut da stehe. Dr. Grüner
weist darauf hin, dass sehr viel Presseberichterstattung hierzu erfolge. Der
Ausschussvorsitzende Dr. Gochermann hält fest, dass es begrüßenswert sei, wenn
der Kreis Coesfeld für seine gute Breitbandversorgung bekannt sei.
Form der Abstimmung: offen per Handzeichen
Abstimmungsergebnis: einstimmig