Beschlussvorschlag:
Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
Sachstandsbericht zur
Erneuerung der Lippebrücke im Zuge der K 9 AN 4 zwischen Olfen und Ahsen
Die Brücke über die Lippe im Zuge der K 9 AN 4 von Olfen nach Ahsen
bildet die Kreisgrenze zu Recklinghausen. Organisatorisch wird die Brücke vom
Kreis Recklinghausen betreut.
Wie berichtet (SV-9-0896 / SV-9-1011) brachte die Hauptuntersuchung des
Brückenbauwerks im Juli 2017 zutage, dass die alte Brücke über die Lippe
erhebliche Baumängel aufweist und nach ersten Einschätzungen maximal noch 5-6
Jahre nutzbar ist. Weitere Prüfungen u.a. mittels Untersichtgerät ergaben dann
im April 2018 die Notwendigkeit, auf Grund der
fortschreitenden Zersetzung des Betons, die Brücke sofort für den gesamten
Verkehr zu sperren. Die Sperrung gilt auch für Fußgänger und Radfahrer, da die
Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist.
Hinzu kommt, dass auch konstruktionsbedingt die Brücke in keinster Weise
dem heutigen technischen Standard entspricht. Sie ist mit einer Gesamtbreite
von 3,50 m nur einspurig befahr. Die Straßenbrücke besitzt weder Geh- noch
Radweg. Auf Grund des schmalen Querschnitts, kommt es auf der ca. 70 m langen
Brücke regelmäßig zu Konflikten zwischen den Verkehrsteilnehmern. Federführend
wird aktuell durch den Kreis Recklinghausen untersucht, welche Planungsvariante
sich für einen Brückenneubau möglichst kurzfristig realisieren lässt. Allein
aufgrund der Querschnittsänderungen sind dabei neben verschiedene Abstimmungsprozesse
auch gesetzlich vorgeschriebene Vorgehensweisen zu beachten. Darüber hinaus
müssen bei der Planung Naturschutzauflagen rund um die Lippe miteinbezogen
werden, da es sich um ein streng geschütztes Gebiet handelt. Wann genau die
neue Brücke fertig sein wird, ist daher noch nicht genau abzusehen.
Voraussichtlich müssen für das Bauvorhaben zwischen fünf und zehn Jahre
eingeplant werden.
Zur Information der Bürger haben die Kreise Coesfeld und Recklinghausen
auf ihren Internetseiten zur Sperrung der Lippebrücke ein Frage- und Antwort–System
etabliert, in dem häufig gestellte Fragen beantwortet werden.
Da planungsrechtlich ein Neubau nicht kurzfristig umzusetzen ist, haben im Juni dieses Jahres sich die Landräte und Bürgermeister der betreffenden Kreise/Städte darauf geeinigt, die Errichtung einer Behelfsbrücke als Zwischenlösung zu prüfen. Die mit ca. 2,2 Mio. € kalkulierte Zwischenlösung umfasst den Abriss der maroden Brücke und die Errichtung einer einstreifigen Behelfsbrücke in Modulbauweise auf den vorhandenen Pfeilern. Ob die Statik dies zulässt, wird zurzeit geprüft.
Mit
einer Bauzeit von ca. 8 Monate könnte bis zur Schaffung einer endgültigen
Lösung - mit Brückenneubau und Ortsumgehung - die Verbindung zwischen Olfen und
Ahsen insbesondere für Berufspendlern, Freizeitradlern und all denen die
soziale Kontakte diesseits wie jenseits der Lippe pflegen, wiederherstellt
werden. Die Behelfsbrücke ist mit einer maximalen Belastbarkeit
von 3,5 Tonnen für Fußgänger/Radfahrer aber auch Personenwagen ausgelegt.
Der Auftrag für die umweltfachlichen Untersuchungen sollte nach
Informationen des Kreise Recklinghausens bis zum 17.08.2018 vergeben werden. Darüber
hinaus wird derzeit die Ausschreibung zur Vergabe der Planungsleistungen für
eine Zwischenlösung auf den vorhandenen Pfeilern vorbereitet.
Da die Kreisgrenze mittig der Brücke verläuft, sind die anstehenden
Kosten für das Brückenbauwerk hälftig zwischen dem Kreis Recklinghausen und dem
Kreis Coesfeld zu teilen. In der Ansatzplanung für den Haushalt 2019 sind die
entsprechenden Mittel eingeplant. Mit
der Bezirksregierung sind diesbezüglich schon erste Gespräche über eine
mögliche Förderung geführt worden.