Betreff
Sachstandsbericht zur Erneuerung der Lippebrücke im Zuge der K 9 AN 4 zwischen Olfen und Ahsen
Vorlage
SV-9-1154
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.

 

Sachstandsbericht zur Erneuerung der Lippebrücke im Zuge der K 9 AN 4 zwischen Olfen und Ahsen

 

Die Brücke über die Lippe im Zuge der K 9 AN 4 von Olfen nach Ahsen bildet die Kreisgrenze zu Recklinghausen. Organisatorisch wird die Brücke vom Kreis Recklinghausen betreut.

Wie berichtet (SV-9-0896 / SV-9-1011) brachte die Hauptuntersuchung des Brückenbauwerks im Juli 2017 zutage, dass die alte Brücke über die Lippe erhebliche Baumängel aufweist und nach ersten Einschätzungen maximal noch 5-6 Jahre nutzbar ist. Weitere Prüfungen u.a. mittels Untersichtgerät ergaben dann im April 2018 die Notwendigkeit, auf Grund der fortschreitenden Zersetzung des Betons, die Brücke sofort für den gesamten Verkehr zu sperren. Die Sperrung gilt auch für Fußgänger und Radfahrer, da die Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist.

Hinzu kommt, dass auch konstruktionsbedingt die Brücke in keinster Weise dem heutigen technischen Standard entspricht. Sie ist mit einer Gesamtbreite von 3,50 m nur einspurig befahr. Die Straßenbrücke besitzt weder Geh- noch Radweg. Auf Grund des schmalen Querschnitts, kommt es auf der ca. 70 m langen Brücke regelmäßig zu Konflikten zwischen den Verkehrsteilnehmern. Federführend wird aktuell durch den Kreis Recklinghausen untersucht, welche Planungsvariante sich für einen Brückenneubau möglichst kurzfristig realisieren lässt. Allein aufgrund der Querschnittsänderungen sind dabei neben verschiedene Abstimmungsprozesse auch gesetzlich vorgeschriebene Vorgehensweisen zu beachten. Darüber hinaus müssen bei der Planung Naturschutzauflagen rund um die Lippe miteinbezogen werden, da es sich um ein streng geschütztes Gebiet handelt. Wann genau die neue Brücke fertig sein wird, ist daher noch nicht genau abzusehen. Voraussichtlich müssen für das Bauvorhaben zwischen fünf und zehn Jahre eingeplant werden.

Zur Information der Bürger haben die Kreise Coesfeld und Recklinghausen auf ihren Internetseiten zur Sperrung der Lippebrücke ein Frage- und Antwort–System etabliert, in dem häufig gestellte Fragen beantwortet werden.

Da planungsrechtlich ein Neubau nicht kurzfristig umzusetzen ist, haben im Juni dieses Jahres sich die Landräte und Bürgermeister der betreffenden Kreise/Städte darauf geeinigt, die Errichtung einer Behelfsbrücke als Zwischenlösung zu prüfen. Die mit ca. 2,2 Mio. € kalkulierte Zwischenlösung umfasst den Abriss der maroden Brücke und die Errichtung einer einstreifigen Behelfsbrücke in Modulbauweise auf den vorhandenen Pfeilern. Ob die Statik dies zulässt, wird zurzeit geprüft.

Mit einer Bauzeit von ca. 8 Monate könnte bis zur Schaffung einer endgültigen Lösung - mit Brückenneubau und Ortsumgehung - die Verbindung zwischen Olfen und Ahsen insbesondere für Berufspendlern, Freizeitradlern und all denen die soziale Kontakte diesseits wie jenseits der Lippe pflegen, wiederherstellt werden. Die Behelfsbrücke ist mit einer maximalen Belastbarkeit von 3,5 Tonnen für Fußgänger/Radfahrer aber auch Personenwagen ausgelegt.

Der Auftrag für die umweltfachlichen Untersuchungen sollte nach Informationen des Kreise Recklinghausens bis zum 17.08.2018 vergeben werden. Darüber hinaus wird derzeit die Ausschreibung zur Vergabe der Planungsleistungen für eine Zwischenlösung auf den vorhandenen Pfeilern vorbereitet.

Da die Kreisgrenze mittig der Brücke verläuft, sind die anstehenden Kosten für das Brückenbauwerk hälftig zwischen dem Kreis Recklinghausen und dem Kreis Coesfeld zu teilen. In der Ansatzplanung für den Haushalt 2019 sind die entsprechenden Mittel eingeplant. Mit der Bezirksregierung sind diesbezüglich schon erste Gespräche über eine mögliche Förderung geführt worden.