Etabliertes und Neues in der Kulturregion Münsterland: Finanzielle Förderung für 24 neue Kulturprojekte im Münsterland - Pressemitteilung des Münsterland e.V.

Insgesamt 774.060 Euro Fördermittel vom Land Nordrhein-Westfalen fließen 2025 in Kunst- und Kulturprojekte im Münsterland. Beworben hatten sich Kulturschaffende aus der Region und darüber hinaus. Im vergangenen Jahr stellten sie über das Landesförderprogramm „Regionales Kultur Programm NRW“ (RKP) einen Antrag auf Förderung, von 41 Anträgen haben insgesamt 24 Projekte eine Förderung durch das Kulturministerium erhalten.

Kulisse des fiktionalen Historien-Kurzfilms „Die Baronesse“ ist die Burg Vischering in Lüdinghausen. (Foto: ABBYLL / Goldstoff Filme).
Kulisse des fiktionalen Historien-Kurzfilms „Die Baronesse“ ist die Burg Vischering in Lüdinghausen. (Foto: ABBYLL / Goldstoff Filme).

„Der Weg zur Bewilligung war ein ungewöhnlicher: Elf Projekte haben ihre Förderempfehlung regulär im Dezember vergangenen Jahres erhalten, 13 weitere Projekte sind jetzt nachgerückt“, erklärt Andre Sebastian, Leiter des Kulturbüros beim Münsterland e.V., das die Kulturschaffenden bei der Antragstellung berät. Grund für die nachträgliche Förderung: Aufgrund von Nachjustierungen im Kulturhaushalt konnte der RKP-Etat angepasst werden. Wie wichtig das Förderprogramm für die Kulturregion Münsterland ist, haben die RKP-Sprecherinnen und -Sprecher in Gesprächen mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW verdeutlicht. Dadurch konnte verhindert werden, dass es bei den zunächst nur elf bewilligten Projekten bleibt, was einen großen Verlust für die Kultur im Münsterland, insbesondere im ländlichen Raum, bedeutet hätte.

Zu den nun 24 Projekten kommen sieben weitere hinzu, die bereits 2023 ihre Förderbescheide erhalten haben und mehrjährig umgesetzt werden, darunter das „Münsterland Festival“, der fiktionale Historien-Kurzfilm „Die Baronesse“ oder das Projekt „Schilderwechsel“, das sich mit der Gebietsreform von 1975 beschäftigt. „Mit der Fördersumme für die insgesamt 31 Projekte für 2025 ist das Münsterland übrigens Spitzenreiter aller zehn Kulturregionen in NRW“, sagt Andre Sebastian.

Erneut hatten Kulturschaffende die Möglichkeit, zusätzlich zu einer Projektförderung sogenannte „Ergänzungsmittel Barrierefreiheit“ zu beantragen. Andre Sebastian erklärt, was dahintersteckt: „Mit bis zu 5000 Euro zusätzlicher Förderung pro Projekt möchte das Land NRW die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am kulturellen Leben unterstützen. Bei unseren Anträgen geht es da zum Beispiel um Dolmetschmaßnahmen für einen gehörlosen Tänzer oder eine barrierearme Website-Gestaltung.“

Wer wird gefördert?

Kulturinteressierte Münsterländerinnen und Münsterländer dürfen sich 2025 sowohl auf bekannte als auch neue Formate freuen. Etablierte Projekte wie das „Theater der blauen Inseln“, die „Neuen Sterne“ der Musikhochschule oder die Reihe „Trompetenbaum und Geigenfeige“ werden aufs Neue überraschen. Auch die kulturelle Kaffeefahrt, die „RESET*Landpartie“, fährt 2025 wieder neue Orte an und verspricht ein spannendes Programm. Zum zweiten Mal gefördert werden das Abspielnetzwerk „Stadt.Land.Bühne“ und das Kindermusik-Festival von „Karibuni“.

Neu in der „RKP-Familie“ sind unter anderem die „KunstKrater Dülmen“: Im Böckenbusch, einem kleinen Waldstück am östlichen Rand der Stadt Dülmen, gibt es 50 Bombenkrater, die während des Zweiten Weltkriegs im Kampf um das nahegelegene Tanklager der Deutschen Wehrmacht entstanden sind. Das Waldstück, das heute ein beliebtes Areal für Spaziergänger ist, soll zum Gegenstand einer künstlerischen Auseinandersetzung gemacht werden: Junge Künstlerinnen und Künstler „bespielen" die Krater mit Werken ganz unterschiedlicher Formate und erschaffen einzigartige „KunstKrater“ unter dem Titel „Does the ground remember?“. Breitenwirkung wird erreicht durch eine anschließende künstlerische Fotoausstellung an fünf Orten im Münsterland. „Auch wenn wir kreative Wege bei der Finanzierung beschreiten, zum Beispiel durch Kraterpatenschaften, hätten wir als ehrenamtlicher Verein das Projekt ohne RKP-Förderung nicht angehen können“, sagt Projektleiter Dr. Wolfgang Werner.

In ihrem Projekt „Negotiating Power“ will die Künstlerin Nona Siepmann ein Tanztheater-Stück kreieren, das patriarchale Machtstrukturen reflektiert und dekonstruiert. „Das Ziel ist es, durch Mittel von Tanz mehr Vorbilder zu schaffen, die uns helfen, unsere normalisierten Gewohnheiten leichter zu ändern für ein inklusives, respektvolles Miteinander“, erklärt Nona Siepmann ihre Idee. Um mehr Perspektiven und Zukunftsvisionen zu versammeln, sollen Recherche-Workshops an verschiedenen Jugendzentren und Kultureinrichtungen im Münsterland organisiert werden. „Die Jugendlichen, vielleicht noch unbefangener, aber oft selbst betroffen, sollen Lösungswege für alltägliche Unterdrückungserfahrungen einbringen“, erläutert die Künstlerin.

Das Kunstprojekt „Atlas der Mitten“ setzt sich mit den geografischen sowie persönlichen, emotionalen und sozialen Mittelpunkten in den jeweiligen Kommunen im Münsterland auseinander. Der Künstler Alexander Edisherov und die Künstlerin Katerina Kuznetcowa haben das Ziel, einen Atlas zu erstellen, der diese Mittelpunkte dokumentiert. Die „Mitte“ steht geografisch für den Kern eines Ortes, gesellschaftlich für Zusammenhalt und Identität, und historisch für Wandel. „Sie reflektiert die Dynamik von Veränderung und menschlicher Erfahrung und lädt zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Standpunkt ein“, erklärt das Künstlerduo.  

Der Kulturrat Münsterland berät im Herbst jeden Jahres über die bis zum 30. September eingereichten Projektanträge und erstellt anschließend ein Ranking, auf dessen Basis das Ministerium für Kultur und Wissenschaft die Fördermittel vergibt. Die formale Bewilligung der Projekte steht noch aus.

www.regionaleskulturprogrammnrw.de
www.muensterland.com/rkp

Geförderte Projekte und Projektträger 2025:

Atlas der Mitten

Alexander Edisherov, Katerina Kuznetcowa

Baddabäm! Grand Tour Westfalen

RESET e.V.

Black style – ein Mittel ist, dem Körper soziale Bedeutung zu verleihen

ProArtist Joachim Goldschmidt

DisCover

Garvin Dickhof

„Geschichte und Geschichten jüdischer Frauen“

RELíGIO – Westfälisches Museum für Religiöse Kultur

Hölle? Einfach fancy wegkuscheln! (Arbeitstitel)

schwarz-weiss ist die bessere farbe – Helmut Buntjer und Anja Kreysing

Human conditions – Menschenbild im Zeitalter der KI (Fotoausstellung)

Elke Bock

Junge Bühne Münsterland

Fetter Fisch – Performance I Theater

Kindermusikfestival-Münsterland 2025

Karibuni – Weltmusik für Kinder

KINO AUFS LAND

Filmwerkstatt Münster

Klangwelt Kreis Steinfurt

Hans-Jürgen Poëtz

KunstKrater Dülmen

Förderverein für Kunst und Kultur in der Stadt Dülmen e.V.

Negotiating Power

Nona Siepmann

Neue Sterne für das Münsterland

Musikhochschule der Universität Münster

RESET*Landpartie – Neue Kulturerlebnistouren im Münsterland

RESET e.V.

Schöppinger Rohstoffe

Stiftung Künstlerdorf Schöppingen

sozialpalast MUSIK CONVOY 2025

sozialpalast, Kunstgruppe

Spielanlässe – Burgbühne goes Innenstadt oder drei „Mini Pop up Theater“ zum Geburtstag

Burgbühne Stromberg e.V.

Stadt.Land.Bühne 2025

FreiFrau GbR

Summerwinds Münsterland 2026. Internationales Holzbläser Festival

GWK-Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit e.V.

Theater der blauen Inseln – Kurze Beine Kurze Wege 2025

Projektgemeinschaft Theater der blauen Inseln

the taste of...

KünstlerinnenForum MünsterLand e.V.

Tina Coupé: Mukkefunk Tours – singing local news

Lola Göller

Trompetenbaum und Geigenfeige

Münsterland e.V.

Weitere Informationen zum RKP – Regionales Kultur Programm NRW

Mit dem Regionalen Kultur Programm NRW – ehemals unter dem Namen „Regionale Kultur Politik“ bekannt – unterstützt die Landesregierung bereits seit über 25 Jahren Kulturprojekte in allen zehn Kulturregionen NRWs, um das Profil und die Identität der Regionen zu stärken. Dabei werden Kooperation und Vernetzung groß geschrieben: Mindestens drei Kulturschaffende aus zwei Städten oder Gemeinden des Münsterlands entwickeln gemeinsam ein Projekt mit regionalem Bezug und führen es zusammen durch. Die Antragsfrist ist immer der 30. September. Das Kulturbüro des Münsterland e.V. berät interessierte Kulturschaffende vor und während der Antragsstellung.

Kontakt: Christoph Schwartländer, presse(at)muensterland.com, 02571 94 93 76

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