Karneval im Kreis Coesfeld: Von historischen Verboten zu närrischer Lebensfreude
Karneval ist eine Zeit der Freude, der bunten Kostüme und der ausgelassenen Feiern. Doch nicht immer war dies selbstverständlich. Ein bemerkenswertes historisches Dokument aus dem Jahr 1805, das in diesem Fall an den Pfarrer von Darup gerichtet war, und demnächst an das Pfarrarchiv Darup übergeben werden soll, wurde Landrat Dr. Schulze Pellengahr zur Kenntnis gegeben. Hierin wird deutlich, dass das närrische Treiben vor 220 Jahren in und um Coesfeld strengen Regeln unterlag. Die Verordnung der Rheingräflichen Regierung der Grafen zu Salm-Grumbach untersagte damals das „Herumreiten“ und „Umherlaufen“ in „abenteierlichen Vermummungen“ und „unanständigen Verkleidungen“. Auch das Sammeln von Lebensmitteln wurde zum „Zwecke der Moralität und Sittenpolizey“ strikt verboten. Richter und Magistrate waren angehalten, das Verbot konsequent durchzusetzen. Bekanntgemacht werden sollte den Untertanen dieses Edikt unter anderem durch Verkündigung von der Kanzel am Sonntag vor Fastnacht und am Fastnachts-Sonntag.

Glücklicherweise gehören solche Einschränkungen der Vergangenheit an. Heute wird der Karneval im Kreis Coesfeld mit großer Begeisterung gefeiert. Zahlreiche Umzüge und Veranstaltungen bringen Jung und Alt zusammen, um die fünfte Jahreszeit in vollen Zügen zu genießen.
Damit alle Jecken sicher und gesund durch die tollen Tage kommen, gibt es ein paar einfache, aber wichtige Empfehlungen:
- Alkohol mit Maß genießen: Auch der beste Narr sollte wissen, wann Schluss ist.
- Verkehrssicherheit beachten: Wer feiert, sollte das Steuer anderen überlassen. Nutzen Sie Bus, Bahn oder Taxi, um sicher nach Hause zu kommen.
- Kostüme clever wählen: Sehen und gesehen werden – das gilt nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch bei der Kostümwahl. Lange Schleppen oder bodenlange Gewänder können zu Stolperfallen werden.
- Gesund bleiben: Handhygiene ist auch an Karneval nicht out! Wer auf sich und andere achtet, sorgt für eine fröhliche und erkältungsfreie Feier.
- Rücksicht nehmen: Feiern ist super, aber nicht auf Kosten anderer. Achten Sie darauf, dass alle Spaß haben – ohne übermäßigen Lärm oder unangemessene Späße.
Dass auch vor 220 Jahren das Feiern dennoch möglich war, belegt die gedruckte Verfügung von 1805 schlussendlich auch. Offensichtlich war es dem Landesherrn wichtig darauf hinzuweisen, dass er seinem Volk „anständige“ Fastnachtsfeierlichkeiten erlaubte; allerdings sollten sich diese auf die ersten drei Karnevalstage beschränken und keinesfalls am Aschermittwoch stattfinden. Heute ist man da noch etwas großzügiger.
Der Kreis Coesfeld wünscht allen Närrinnen und Narren eine fröhliche und unbeschwerte Karnevalszeit.