Streit um Symbole? Historiker spricht über die Wiederzulassung alter Autokennzeichen in NRW
Sind sie ein Zeichen von Nostalgie und Lokalpatriotismus – oder doch von persönlicher Eigenständigkeit? Sicher ist, dass ihre Autokennzeichen von den Deutschen geliebt und gehegt werden – als ein Stück Heimat auf dem Nummernschild. Schnell kann aus der Diskussion über die Wiederzulassung alter Autokennzeichen ein heftiger Streit um Symbole werden. Diesem Spannungsfeld widmet sich Dr. Burkhard Beyer in einem Vortrag, der am 8. April 2025 (Dienstag) von 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr auf Burg Vischering stattfindet. Der Historiker spricht im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe „Kultur & Demokratie 2025. Wir im Kreis Coesfeld“ bei freiem Eintritt in Lüdinghausen.
Autokennzeichen wurden schon bei der Kommunalreform 1975 zum Symbol der Ablehnung der neuen Grenzen. Seit 2013 sind alte Kennzeichen wieder erlaubt, wenn die Kreise dem zustimmen. Das hat in einigen Regionen zu einer breiten Wiederkehr der alten Kennzeichen geführt, in anderen aber zu einem heftigen Streit, der bis heute andauert: Mit Verweis auf die neue „Kreisidentität“ verweigern einige die Wiederzulassung. Der Vortrag fragt nach den Hintergründen und stellt Argumentationsmuster zusammen. Dr. Burkhard Beyer leitet als Geschäftsführer die Historische Kommission für Westfalen. Um Anmeldung zu seinem Vortrag wird unter Telefon 02591-7990 oder kultur(at)kreis-coesfeld.de gebeten.
Die neue kreisweite Reihe „Kultur & Demokratie 2025. Wir im Kreis Coesfeld“ ist ein klares Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen Grundordnung: Alle elf kreisangehörigen Kommunen sind jeweils mit passenden Veranstaltungen vertreten – und blicken gemeinsam zurück auf die kommunale Geschichte. Es werden Führungen, Empfänge, Vorträge, Konzerte, Theateraufführungen, Open-Air-Veranstaltungen, Ausstellungen und Talkrunden geboten.