Winterfutterreserve für die Vögel gepflanzt

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Biologisches Zentrum Kreis Coesfeld in Lüdinghausen und Landrat Dr. Schulze Pellengahr setzten ein ökologisches Zeichen

Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr (l.), Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Kreis Coesfeld, Stefan Grünert, und Dr. Rolf Brocksieper (r.) vom Biologischen Zentrums Kreis Coesfeld in Lüdinghausen setzen mit der Pflanzung einer Europäischen Stechpalm ein Zeichen für den Erhalt der Artenvielfalt

„Es ist mir eine Ehre, diesen besonderen Baum des Jahres in die Erde zu setzten“, meint Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. Denn 1824 erwähnte der erste Landrat des Kreises Coesfeld und Mitbegründer der Homöopathie, Clemens Maria Franz von Bönninghausen die Giftpflanze Ilex aquifolium in seinem Werk „Prodromus Florae Monasteriensis Westphalorum“. Stifter des Baumes und Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Stefan Grünert, freut sich über den besonderen Standort: „Hier auf dem Gelände des Biologischen Zentrums Kreis Coesfeld in Lüdinghausen wird sich das Gehölz wohlig entwickeln und in einigen Jahren eine Winterfutterreserve für die Vögel bieten.“ 

Der Baum des Jahres, dessen evolutionäre Wurzeln bis ins erdgeschichtliche Pleistozän reichen, mag Kälte nicht. Obwohl die dunkelgrünen und ledrigen Blätter etwas anderes vermuten lassen. Die Europäische Stechpalme liebt die schattigen Plätze und besiedelt die Strauchschicht der Wälder als niedrig wachsender Baum mit stacheligen Blättern. Die immergrüne Pflanze setzt einen farblichen Akzent im sonst tristen Winterwald. Rot leuchten die für Menschen giftigen Steinfrüchte und locken als Winterfutterreserve die heimischen Vögel an. Um sich in weiter entfernten Gebieten auszubreiten braucht der Ilex die Tiere, die die Samen mit dem Kot ausscheiden. Auch der Mensch erfreut sich an den Zweigen. Er holte sie sich früher als Weihnachtsschmuck ins Haus, lange bevor sich die Tannen als Christbaum etablierte. Der Bestand der Hülskrabbe, wie der Ilex im Münstländer Raum genannt wird, ist so stark dezimiert worden, das die Baumart unter Schutz gestellt wurde. Heute hat sich der Bestand wieder erholt und der Baum findet sich besonders im Nordwesten bis Südwesten Deutschlands.

Steht die Stechpalme solitär erreicht sie mehrere Meter Höhe und zeigt eine Besonderheit: die Blätter sind ganzrandig, ohne Stachel. Heterophyllie nennen Botaniker diese unterschiedliche Wuchsform von Blättern einer Pflanzenart. Um die schmucken Früchte zu bilden braucht der Baum einen Partner. Denn der Ilex ist zweihäusig, eine männliche Pflanze, die den Pollen bildet und eine weibliche Pflanze, die den Fruchtknoten enthält. Eine Verwandtschaft hat die Stechpalme zum heimischen Hartriegel (Cornales), da sich die Blüten sehr ähnlich sind. Wirtschaftlich bedeutend ist die in Südamerika vorkommende Art Ilex paraguariensis. Die getrockneten Blätter werden als Mate-Tee weltweit vermarktet.

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