Beschluss: Kenntnis genommen

 

 


AL Dr. Völker-Feldmann führt einleitend aus, dass sich auf die durch die Presse verbreitete Kontaktadresse bereits acht interessierte Personen gemeldet hätten. Diese bisher gute Resonanz werde positiv gewertet. Es sei geplant, die interessierten Personen im Mai 2015 zu einer Informationsveranstaltung einzuladen, um sie mit den Gegebenheiten im Kreis Coesfeld vertraut zu machen und Möglichkeiten wie Praktika, etc. zu besprechen.

Ktabg. Bockemühl bittet um Mitteilung, wie die Kontakte zu den interessierten Personen hergestellt werden.

AL Dr. Völker-Feldmann antwortet, dass durch Mund-zu-Mund-Propaganda ein größtmöglicher Personenkreis informiert werden solle. Dieses geschehe z.B. über Bekannte, Krankenhäuser und auch Schulen.

Auf die Frage des Ktabg. Lütkecosmann, ob es sich lediglich um einen einmaligen Aufruf des Kreises Coesfeld handele oder ob ein permanentes System geplant sei, erklärt AL Dr. Völker-Feldmann, dass eine Einstellung der Informationen auf der Homepage des Kreises Coesfeld beabsichtigt sei.

Vorsitzende Schäpers begrüßt, dass sich die Krankenhäuser aktiv an einer intensiven Werbung für den Standort Kreis Coesfeld beteiligen würden.

Ktabg. Kurilla fragt nach, ob Ärzte im Praktikum ebenfalls angeworben werden sollen.

AL Dr. Völker-Feldmann betont, dass die Ausbildung von Ärzten durch das sechsjährige Studium und die Facharztausbildung sicherlich zehn bis 15 Jahre in Anspruch nehmen könne. Daher sei es Ziel, nicht nur die Studienanfängerinnen und -anfänger anzusprechen, sondern auch alle in der ärztlichen Weiterbildung Befindlichen einzubeziehen. Er hebt hervor, dass in der Arbeitsgruppe der Gesundheitskonferenz die Krankenhäuser, die niedergelassenen Ärzte und auch der Kreis Coesfeld beteiligt seien, insofern werde eine entsprechende Vernetzung geschaffen.

Ktabg. Crämer-Gembalczyk betont, dass man nicht nur symptomatisch arbeiten müsse, sondern ursächlich. Konkret müssten Studentinnen und Studenten gefragt werden, warum sie nicht im ländlichen Bereich tätig werden möchten.

AL Dr. Völker-Feldmann teilt dazu mit, dass die Kassenärztliche Vereinigung an erster Stelle für diese Problematik zuständig sei, der Kreis Coesfeld wirke unterstützend mit. Gründe, warum sich jemand gegen eine Niederlassung auf dem Land bzw. für die Stadt entscheide, seien oftmals privater Natur. Hierauf könne kaum Einfluss genommen werden.

Ktabg. Schnittker fragt, warum im Kreis Coesfeld die Vergabe von Stipendien außer Acht gelassen würden.

AL Dr. Völker-Feldmann erläutert, dass dies im Wesentlichen eine Frage der Finanzierbarkeit sei. Des Weiteren würden sich nach seinen Erfahrungen die Lebensplanungen der Studentinnen und Studenten während des langen Studiums oftmals ändern, so dass durch ein Stipendium nicht immer eine räumliche Bindung zu schaffen sei. Eine Verpflichtung der Stipendiaten, eine bestimmte Zeit im Kreis Coesfeld ärztlich tätig zu sein, sei rechtlich nicht möglich.

Dazu führt FBL Schütt aus, dass in Art. 12 des Grundgesetzes die Freiheit der Berufswahl geregelt sei. Insofern sei eine Einschränkung, dass die Studentinnen und Studenten nach Abschluss der Ausbildung für einen bestimmten Zeitraum im Bereich desjenigen arbeiten, der das Stipendium vergeben hat, nicht möglich. Die Arbeitsgruppe habe es sich daher zum Auftrag gemacht, Medizinstudentinnen und –studenten anzusprechen, die ihren Wohnsitz bereits im Kreis Coesfeld haben oder hatten. Hier müsse auch bedacht werden, dass die Vorgabe eines hohen Numerus Clausus an der Universität Münster Medizinstudentinnen und –studenten aus dem Kreis Coesfeld dazu zwingen könne, an anderen Universitäten zu studieren. Dennoch seien diese Studentinnen und Studenten der Erfahrung nach oft heimatverbunden.

Ktabg. Vogelpohl erklärt, dass harte ökonomische Gründe wie eine höhere Einkommensstruktur in den Städten ländliche Gegenden wie den Kreis Coesfeld daran hindern würden, entsprechendes Fachpersonal zu sichern.

Ktabg. Lütkecosmann schlägt vor, dass Kitas eingerichtet werden könnten, um Ärztinnen und Ärzten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. Die Schaffung eines familienfreundlichen Umfeldes könne ein Alleinstellungskriterium werden, ergänzt Ktabg. Bockmühl.

AL Dr. Völker-Feldmann betont, dass die Wichtigkeit der Kinderbetreuung in den Christophorus-Kliniken bekannt sei. Diese betreffe das gesamte Personal des Krankenhauses. Nach seinem Kenntnisstand werden schon seit Jahren familien- und kinderfreundliche Lösungen angeboten.

 

FBL Schütt verweist auf die letzte Sitzung im St.-Vincenz-Hospital in Coesfeld und bestätigt, dass die fehlende Kinderbetreuung dort als Problem erkannt worden sei. Es könne daher bei einer erneuten Zusammenkunft der Arbeitsgruppe aufgenommen werden.

Vorsitzende Schäpers bedankt sich für die vielen Anregungen und bittet, dem Gremium künftig weiterhin über die Ergebnisse der Beratung der Arbeitsgruppe zu berichten.

 

Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.