Sitzung: 24.11.2014 Ausschuss für Arbeit, Soziales, Senioren und Gesundheit
Beschluss: Kenntnis genommen
Vorlage: SV-9-0107
AL Dr.
Völker-Feldmann führt einleitend aus, dass sich auf die durch die Presse
verbreitete Kontaktadresse bereits acht interessierte Personen gemeldet hätten.
Diese bisher gute Resonanz werde positiv gewertet. Es sei geplant, die
interessierten Personen im Mai 2015 zu einer Informationsveranstaltung
einzuladen, um sie mit den Gegebenheiten im Kreis Coesfeld vertraut zu machen
und Möglichkeiten wie Praktika, etc. zu besprechen.
Ktabg. Bockemühl bittet um
Mitteilung, wie die Kontakte zu den interessierten Personen hergestellt werden.
AL Dr. Völker-Feldmann antwortet,
dass durch Mund-zu-Mund-Propaganda ein größtmöglicher Personenkreis informiert
werden solle. Dieses geschehe z.B. über Bekannte, Krankenhäuser und auch
Schulen.
Auf die Frage des Ktabg.
Lütkecosmann, ob es sich lediglich um einen einmaligen Aufruf des Kreises
Coesfeld handele oder ob ein permanentes System geplant sei, erklärt AL Dr.
Völker-Feldmann, dass eine Einstellung der Informationen auf der Homepage des
Kreises Coesfeld beabsichtigt sei.
Vorsitzende Schäpers begrüßt,
dass sich die Krankenhäuser aktiv an einer intensiven Werbung für den Standort
Kreis Coesfeld beteiligen würden.
Ktabg. Kurilla fragt nach, ob
Ärzte im Praktikum ebenfalls angeworben werden sollen.
AL Dr. Völker-Feldmann betont,
dass die Ausbildung von Ärzten durch das sechsjährige Studium und die
Facharztausbildung sicherlich zehn bis 15 Jahre in Anspruch nehmen könne. Daher
sei es Ziel, nicht nur die Studienanfängerinnen und -anfänger anzusprechen,
sondern auch alle in der ärztlichen Weiterbildung Befindlichen einzubeziehen.
Er hebt hervor, dass in der Arbeitsgruppe der Gesundheitskonferenz die
Krankenhäuser, die niedergelassenen Ärzte und auch der Kreis Coesfeld beteiligt
seien, insofern werde eine entsprechende Vernetzung geschaffen.
Ktabg. Crämer-Gembalczyk betont,
dass man nicht nur symptomatisch arbeiten müsse, sondern ursächlich. Konkret
müssten Studentinnen und Studenten gefragt werden, warum sie nicht im
ländlichen Bereich tätig werden möchten.
AL Dr. Völker-Feldmann teilt dazu
mit, dass die Kassenärztliche Vereinigung an erster Stelle für diese
Problematik zuständig sei, der Kreis Coesfeld wirke unterstützend mit. Gründe,
warum sich jemand gegen eine Niederlassung auf dem Land bzw. für die Stadt
entscheide, seien oftmals privater Natur. Hierauf könne kaum Einfluss genommen
werden.
Ktabg. Schnittker fragt, warum im
Kreis Coesfeld die Vergabe von Stipendien außer Acht gelassen würden.
AL Dr. Völker-Feldmann erläutert,
dass dies im Wesentlichen eine Frage der Finanzierbarkeit sei. Des Weiteren
würden sich nach seinen Erfahrungen die Lebensplanungen der Studentinnen und
Studenten während des langen Studiums oftmals ändern, so dass durch ein
Stipendium nicht immer eine räumliche Bindung zu schaffen sei. Eine
Verpflichtung der Stipendiaten, eine bestimmte Zeit im Kreis Coesfeld ärztlich
tätig zu sein, sei rechtlich nicht möglich.
Dazu führt FBL Schütt aus, dass
in Art. 12 des Grundgesetzes die Freiheit der Berufswahl geregelt sei. Insofern
sei eine Einschränkung, dass die Studentinnen und Studenten nach Abschluss der
Ausbildung für einen bestimmten Zeitraum im Bereich desjenigen arbeiten, der
das Stipendium vergeben hat, nicht möglich. Die Arbeitsgruppe habe es sich
daher zum Auftrag gemacht, Medizinstudentinnen und –studenten anzusprechen, die
ihren Wohnsitz bereits im Kreis Coesfeld haben oder hatten. Hier müsse auch
bedacht werden, dass die Vorgabe eines hohen Numerus Clausus an der Universität
Münster Medizinstudentinnen und –studenten aus dem Kreis Coesfeld dazu zwingen
könne, an anderen Universitäten zu studieren. Dennoch seien diese Studentinnen
und Studenten der Erfahrung nach oft heimatverbunden.
Ktabg. Vogelpohl erklärt, dass
harte ökonomische Gründe wie eine höhere Einkommensstruktur in den Städten
ländliche Gegenden wie den Kreis Coesfeld daran hindern würden, entsprechendes
Fachpersonal zu sichern.
Ktabg. Lütkecosmann schlägt vor,
dass Kitas eingerichtet werden könnten, um Ärztinnen und Ärzten die
Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. Die Schaffung eines familienfreundlichen
Umfeldes könne ein Alleinstellungskriterium werden, ergänzt Ktabg. Bockmühl.
AL Dr. Völker-Feldmann betont,
dass die Wichtigkeit der Kinderbetreuung in den Christophorus-Kliniken bekannt
sei. Diese betreffe das gesamte Personal des Krankenhauses. Nach seinem
Kenntnisstand werden schon seit Jahren familien- und kinderfreundliche Lösungen
angeboten.
FBL Schütt verweist auf die
letzte Sitzung im St.-Vincenz-Hospital in Coesfeld und bestätigt, dass die
fehlende Kinderbetreuung dort als Problem erkannt worden sei. Es könne daher
bei einer erneuten Zusammenkunft der Arbeitsgruppe aufgenommen werden.
Vorsitzende Schäpers bedankt sich
für die vielen Anregungen und bittet, dem Gremium künftig weiterhin über die
Ergebnisse der Beratung der Arbeitsgruppe zu berichten.
Der
Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.