Herr Jung stellt heraus, dass Herr Landrat Püning den Anstoß dafür gegeben habe, dass im Dezember 2014 ein Runder Tisch mit einigen Teilnehmern stattgefunden, dessen Weiterführung nur zu begrüßen sei. Es müsse das Ziel aller Akteure sein, dem Artenschwund entgegenzuwirken.

Auf die Frage von Herrn Dr. Baumanns, ob eine Fortsetzung des Rundes Tisches geplant sei, antwortet Herr Grömping, dass dies für Mai 2015 angedacht sei. Es sei nicht die Absicht des Landrates, es bei einer einmaligen Veranstaltung zu belassen; es gebe aber keine Regularien über einen Sitzungsturnus.

 

Unabhängig davon, so Herr Grömping weiter, vertrete die untere Landschaftsbehörde die Auffassung, dass zunächst vor der eigenen Tür zu kehren sei, und es sollten die kreiseigenen Immobilien und die Kreisstraßen in den Blick genommen werden.

Herr Jung möchte wissen, ob bereits konkrete Initiativen ergriffen worden seien.

Herr Dr. Foppe führt aus, dass aufgrund der Kooperationsvereinbarung mit der Landwirtschaft Gespräche geführt werden sollten. Es habe bereits Rückmeldungen gegeben, so beispielsweise von dem Vorsitzenden eines Hegerings aus Nottuln zur Optimierung grüner Wege. Für den Bereich der Kreisstraßen seien inzwischen GIS-gestützt die Verschneidungsflächen mit landwirtschaftlich genutzten Flächen ermittelt worden, um hier weiter tätig werden zu können. Und schließlich solle mit der Universität Münster Kontakt aufgenommen werden, um über Bachelor- und Masterarbeiten zu Lösungen zu kommen.

 

Herr Holz bewertet den Runden Tisch ebenfalls als richtigen Schritt. Da die Landwirte mit die wichtigsten Akteure in diesem Problemfeld seien, werde dies bei den Vertreterversammlungen in den Ortsvereinen regelmäßig thematisiert. Zum Austausch mit allen Beteiligten sei ein erneuter Runder Tisch jedenfalls zu begrüßen.

 

Herr Holz plädiert dafür, auf städtischen Flächen statt Gras Bienenweiden zu schaffen. Er kritisiert die radikalen Mäharbeiten am Kanal und die Mulchung von gemeindlichen Gräben. Er sieht die Möglicheit, kleine Projekte aus Ersatzgeld zu fördern und bittet darum, dass die untere Landschaftsbehörde hier vorbereitend tätig wird.

Auch Herr Schulze Thier prangert das mehrmalige Mulchen bis in die Gräben durch Gemeinden, Kreis und Land an. Wie Herr Schäpers in seinem Vortrag beim Runden Tisch ausgeführt habe, sei die Entfernung des Mähgutes essentiell. Allerdings könne dies nicht verfüttert werden.

Weiter spricht Herr Schulze Thier die Problematik an, dass die nach LANUV-Vorgaben angelegten Blühstreifen nach einem Jahr nur noch Grasbewuchs aufwiesen.

Dies bestätigt Herr Bontrup und stellt die vorgegebene Saatgutmischung in Frage.

Herr Dr. Foppe sagt zu, Gespräche mit der Straßenbauverwaltung zu führen und schwerpunktmäßig das Mulchen zu thematiseren. Zu klären sei, wie bei Entfernung des Schnittgutes damit verfahren werden könne. Wegen der Saatgutmischung werde mit dem LANUV Kontakt aufgenommen.

Herr Brüning erklärt, dass ihn die Wortmeldungen hoffnungsfroh stimmten, dass etwas bewegt werden könne.

Seines Wissens werde anderorts, so in Vreden und Soest, Mahdgut von Flächen in Naturschutzgebieten entfernt, so dass auf die dort gemachten Erfahrungen mit der Entsorgung zurückgegriffen werden könne.

Herrn von Hövel ist ein Beispiel aus dem Kreis Euskirchen bekannt, wo das Mahdgut von Trockenrasenflächen über KULAP-Vertrage entsorgt werde, was vor allem für Nebenerwerbslandwirte attraktiv sei.

Herr Grömping bestätigt die Bedeutung der Mahdgutentfernung und stellt die Möglichkeit der Entsorgung durch Kompostierung in den Raum.

 

Herr Maasmann möchte neben den Ackerrandstreifen auch die Wege selber thematisiert wissen. Er stelle fest, dass in den 1960er Jahren im Rahmen der Flurbereinigung bewusst erhaltene Wege zunehmend aufgeschottert und erneuert würden.

 

Herr Jung sieht neben der Notwendigkeit, sich intensiv mit dem Thema zu befassen, vor allem einen Fokus auf der Öffentlichkeitsarbeit. Es bestehe angesichts der zunehmenden Versiegelung bei Neubauvorhaben und vermehrter Anlage von Folien-/Kiesbeeten großer Aufklärungs- und Sensibilisierungsbedarf.

In diesem Zusammenhang erkundigt sich Herr Dr. Baumanns, ob die Presse Informationen über die Sitzungen des Beirats erhalte.

Dies bejaht Herr Grömping; wie in der Geschäftsordnung des Beirats vorgesehen würden die Einladungen zu den Sitzungen gemäß dem Verfahren beim Kreistag und seinen Ausschüssen über die Pressestelle zur Verfügung gestellt.

Herr Schulze Thier spricht sich dafür aus, für Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt zu werben und sie nicht zum Gegenstand von Ordnungsverfügungen zu machen.