Beschluss: ungeändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 18, Nein: 0, Enthaltungen: 2, Befangen: 0

Beschluss:

 

1.            Das von der Verwaltung vorgestellte Konzept zur energetischen Sanierung des Pictorius-Berufskollegs wird anerkannt.

 

2.            Die Verwaltung wird ermächtigt die Investitionen in Höhe von 3.461.104,59 € zu tätigen.


Herr Dipl.-Wirtschaftsingenieur (FH) Seeger stellt die wesentlichen Ergebnisse der Untersuchung der gebäudetechnischen Anlagenteile im Rahmen einer Powerpointpräsentation vor. Die Präsentation ist dieser Niederschrift beigefügt (Anlage 1). Informationen zur Beauftragung des Büros Seeger sind ebenfalls in den Anlagen zu finden (Anlage 2).

 

Hierbei präsentiert er  u.a. verschiedene Varianten, um die alte Heizzentrale zu ersetzen, wovon er am Ende eine Lösung mit zwei Gasbrennwertkesseln als die wirtschaftlichste favorisiert.  Im Folgenden geht er auf Fragen der Ktabg. ein.

 

Auf Nachfrage des Ktabg. Kohaus erläutert Herr Seeger, dass ein Wartungsvertrag für ein BHKW maximal 10 Jahre laufen würde. Hier könne unterschieden werden zwischen Wartungsverträgen, die eine Selbstbeteiligung und die keine Selbstbeteiligung vorsehen.

 

Ktabg. Danielczyk erkundigt sich nach der Anzahl der Duschvorgänge, die sich auf die Berechnung durchaus auswirken könnten.  MA Twilling erläutert, dass als Referenz für die Anzahl der Duschvorgänge Erfahrungswerte des Richard-von-Weizsäcker-Berufskollegs in Lüdinghausen dienen würden und der angenommene Wert von durchschnittlich 30 Duschvorgängen pro Tag über das Jahr gerechnet auch unter Bezug auf Wochenenden und Ferienzeiten insgesamt realistisch sei.

 

Im Weiteren geht Herr Seeger auf die Anfrage des Ktabg. Bontrup ein, ob bei Variante 1.2 die spätere Einbindung eines BHKW möglich wäre. Diese Anfrage bestätigt Herr Seeger. Ob die Kombination von zwei Kesseln und einemBHKW wirtschaftlich wäre, müsste noch einmal separat betrachtet werden. Er tendiere dazu, ein BHWK nicht einzusetzen. Gerade im öffentlichen Bereich sei ein Wartungsvertrag notwendig. Dieser Vertrag würde aber auch weiterlaufen, wenn ein BHKW z.B. nach fünf Jahren unwirtschaftlich werden würde. Das Problem bei BHKWs sei darin zu sehen, dass diese immer mit einer gleichen Last durchlaufen müssten. Wenn das nicht gegeben wäre, könnte das zu Problemen führen.

Auf Anmerkung der Ktabg. Crämer-Gembalczyk stellt Herr Seeger dar, dass zwar Variante 2.2 aus ökologischer Sicht am besten sei, diese Variante aus wirtschaftlicher Sicht aber nicht favorisiert werde.

 

Im weiteren Verlauf führt Herr Seeger noch einmal zur Situation des Schulgebäudes, der Werkstätten und auch der Sporthalle aus und beziffert notwendige Kosten zur Sanierung. Die bisher über die Lüftung geregelte Beheizung der Aula und der Sporthalle soll künftig über Strahlungsheizkörper erfolgen. Um der Trinkwasserverordnung zu genügen, müssen einige marode Leitungen erneuert werden.

Im Anschluss hieran trägt MA Wolber vor und geht näher auf die energetischen Maßnahmen in Bezug auf die Gebäudehülle ein. Im Detail erläutert er, dass zwar im Jahr 1999 die Fenster des Hauptgebäudes ausgetauscht wurde, in 2009 die Beleuchtung erneuert sowie 2011 Werkstatt und Sporthalle mit neuen Dächern ausgestattet wurden, ansonsten aber keine energetische Sanierung  erfolgt sei.

 

In 2013 und 2014 wurde das Gebäude vor diesem Hintergrund intensiv untersucht. Hierbei wurde durch das Büro Kossin und Vismann aus Coesfeld festgestellt, dass das Gebäude statisch sub­s­tan­zi­ell gut sei und daher eine Konzentration auf die energetische Sanierung erfolgen solle, die im Folgenden dargestellt wird:

 

Neben dem Austausch einiger Tür- und Fensterelemente soll das Gebäude vor allem im Bereich der Sockel und Versorgungsschächte gedämmt werden, um künftig Energie einzusparen. Das Sanierungskonzept sieht darüber hinaus vor, das Flachdach (hier die Dachfläche über dem 3. OG am Hauptgebäude) zu dämmen und mit Bitumenbahnen zu versehen.

 

Von den Ktabg. Wobbe und Koch erfolgt die Nachfrage, ob es nicht sinnvoller sei, die Betonfassade zu sanieren, da hier die meiste Wärme verloren ginge. MA Wolber erläutert, dass die Betonfassade am Pictorius Berufskolleg Bestand hat und eine Innendämmung wirtschaftlich nicht darstellbar wäre. Am Oswald-von-Nell-Breuning Berufskolleg sei eine  Innendämmung durchgeführt worden, dies jedoch im Rahmen einer erforderlichen Kernsanierung, die hier nicht vorgesehen ist. Eine Dämmung im Wärme-Dämm-Verbundsystem käme aufgrund großer Anschlusspunkte u.a. an den Fenstern nicht in Betracht. Die Erläuterungen des MA Wolber seien soweit nachvollziehbar, so Ktabg. Koch. Zu verhindern sei nur, dass in einigen Jahren eine Sanierung der Außenwände erforderlich werde.

 

Im weiteren Verlauf nimmt KD Gilbeau Stellung. Die Sanierung der Außenwand sei, wie von MA Wolber bereits vorgestellt wurde, nicht sinnvoll. Deswegen wurden in der vorliegenden Konzeption alle weiteren Aspekte analysiert und bewertet. Die Summe der vorgeschlagenen energetischen Sanierungen hätten erhebliche Einsparungen zur Folge. Die Wirtschaftlichkeit müsse bei allen Maßnahmen im Vordergrund stehen. Im Übrigen sei anzumerken, dass in den einzelnen Klassenzimmern eine Einzelraumsteuerung vorgesehen sei, die über Mittel für die Ausstattung mit Gebäudeleittechnik mitfinanziert wird.

 

Ktabg Koch bittet darum, dem Protokoll die Berechnung zu zwei Kesseln mit BHKW beizufügen (vgl. Anlage 1).

 

Anschließend läßt Vorsitzender Lonz über die Sitzungsvorlage abstimmen:


Form der Abstimmung:               offen per Handzeichen

Abstimmungsergebnis:               18    JA-Stimmen

                                                    0      NEIN-Stimmen

                                                    2      Enthaltungen