Beschluss: zurückgestellt

Ktabg. Bergmann erläutert den Antrag der SPD-Fraktion und weist auch auf die große Bereitschaft und Solidarität der Bevölkerung des Kreises Coesfeld zur Hilfe bei der Bewältigung der Folgen der Flutkatastrophe hin. Es leben dort noch 100.000 Menschen in Lagern; Schulen und Krankenhäuser müssen wieder aufgebaut werden.

Die SPD sei daher der Auffassung, dass man sich langfristig in den Wiederaufbau einbringen müsse. Er verweist auf die im Kreisgebiet tätigen Vereine und Initiativen, wie z.B. der „Rote Keil“ in Senden, die auf eine vernetzte Unterstützung angewiesen seien. Ziel müsse es sein, den betroffenen Menschen über die akute Not Perspektiven zu eröffnen. Die Arbeit stehe erst am Anfang. Der Kreis Coesfeld solle sich dabei einbringen.

 

Ktabg. Dinkler sieht angesichts der großen Naturkatastrophe ein bewundernswertes Zusammenrücken in der Welt. Er sehe es jedoch kritisch, eine Region zur Hilfe auszusuchen. Vielmehr erscheine es ihm sinnvoller, bereits vor Ort aktive Organisationen wie bspw. das DRK zu unterstützen.

 

Ktabg. Stauff begrüßt das Engagement, es bedeute jedoch auch eine Bindung auf lange Jahre. Es erscheint ihm daher sinnvoller dazu aufzurufen, den bereits dort tätigen Organisationen wie „Roter Keil“ zu helfen. Er befürchtet einen lediglich großen Verwaltungsaufwand. Eine Einbindung der Kommunen sollte unterbleiben.

 

Ktabg. Prof. Dr. Voß verweist auf eigene Erfahrungen und mahnt den Abschluss bilateraler Abkommen bspw. über Ausbildungen durch die Bundesregierung mit den betroffenen Staaten an, um über einen längeren Zeitraum helfen zu können. Nach seiner Einschätzung sehen viele Regierungen der von der Flutkatastrophe betroffenen Staaten die Hilfsorganisationen lieber außerhalb ihres Landes.

 

Ktabg. Stinka macht deutlich, dass das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Hilfen anbietet. Am Beispiel der Senegal-Hilfe zeigt er auf, dass es für die Bevölkerung besonders wichtig sei, dass sie wisse, was mit der Hilfe konkret vor Ort geschehe. Es gehe darum, das Bewusstsein zu stärken und ein Gefühl der Verantwortung zu entwickeln. Ein finanzielles Engagement des Kreises Coesfeld schließe er aus.

Ktabg. Stauff führt aus, dass eine schnelle Hilfe erforderlich sei und der „Rote Keil“ bereits kontinuierliche Hilfe leistet und wisse, was notwendig sei. Man solle nicht auf Vertragsabschlüsse durch die Bundesregierung warten.

Ktabg. Dinkler unterstreicht, dass die bereits in den unterschiedlichsten Regionen tätigen Organisationen schon viel geleistet hätten und diese daher auch am besten einschätzen könnten, wo und welche Hilfe erforderlich sei.

Ktabg. Dabbelt hält den Hinweis des Ktabg. Stinka auf die Senegal-Hilfe für ein gutes Beispiel, da dort Hilfe gezielt eingesetzt werde. In diesem Zusammenhang seien auch die Aktivitäten des Kaplans Reidegeld vom „Roten Keil“ als ein Beispiel zu nennen, da die Bürger die Aktionen der Organisation nachvollziehen könnten.

Ktabg. Bergmann macht nochmals deutlich, dass es ihm um Logistik und inhaltliche Unterstützung der Helfer gehe und nicht um bilaterale Abkommen. So gebe es bereits 748 Anfragen von Kommunen an die Servicestelle der Bundesregierung und er stelle sich die Frage, warum es im Kreis Coesfeld immer so schwierig sei. Es gehe ihm nicht um kurzfristige sondern um langfristige Hilfe und Unterstützung auch unter dem Aspekt der Verwendung der Spenden.

Ktabg. Lonz vertritt den Standpunkt, dass das Engagement für eine Teilregion das Engagement für Hilfsorganisationen nicht ausschließe. So könne man sich doch für die Teilregion, in der der „Rote Keil“ bereits tätig sei, engagieren.

 

LR Püning teilt mit, dass im März Herr Kaplan Reidegeld vom „Roten Keil“ Besuch aus Sri Lanka erhalten werde und ein Besuch im Kreishaus vorgesehen sei. LR Püning schlägt als Kompromiss zum Beschlussvorschlag der SPD-Kreistagsfraktion vor, mit der Organisation „Roter Keil“ Kontakt aufzunehmen und ein Gespräch zu verabreden mit dem Ziel, welche Hilfe notwendig sei. An diesem Gespräch sollten auch die Fraktionsvorsitzenden teilnehmen.

 

Ktabg. Dinkler unterstützt den Vorschlag von LR Püning und unterstreicht, dass man nicht überall tätig sein könne und sich der vor Ort tätigen Organisationen bedienen solle.

Ktabg. Bergmann teilt mit, dass er ebenfalls den Vorschlag von LR Püning unterstütze, er jedoch ergänzend LR Püning darum bitte, dass er auch mit der Servicestelle der Bundesregierung Kontakt aufnehmen möge.

LR Püning führt hierzu aus, dass mit der Servicestelle bereits gesprochen worden sei. Dort habe man mitgeteilt, das bereits hunderte Kommunen auf einer Liste stünden. Eine Registrierung auch des Kreises Coesfeld könne man nach dem Gespräch mit der Organisation „Roter Keil“ erörtern.

 

Eine förmliche Abstimmung über den Beschlussvorschlag erfolgt nicht.

 

 

 

 


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