Beschluss: Kenntnis genommen

Vorsitzender Wobbe verweist auf die zahlreichen Informationen, die viele der Anwesenden bereits im Integrationsausschuss erhalten haben. FBL II Schütt lobt die gute Zusammenarbeit der drei Jugendämter aus dem Kreis Coesfeld untereinander insbesondere bei der Unterbringung der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge (UMF) im Kloster in Seppenrade und mit den freien Trägern wie dem DRK, den Alexianern u.a. Die zukünftige Entwicklung sei schwer abzuschätzen und die Kapazitäten in Seppenrade derzeit noch nicht ausgeschöpft. Dennoch gäbe es derzeit noch wenige Auszüge und durchschnittlich sei der Aufenthalt in der Einrichtung länger als die angedachten vier Wochen notwendig, da Folgeangebote noch nicht in ausreichender Zahl eingerichtet seien.

Aufgrund der vielen noch offenen Fragen sei aktuell ein gemeinsames Schreiben des Ausländeramtes und des Jugendamtes an den Landkreistag in Arbeit. Hierbei gehe es insbesondere um die Anrechnung der unbegleiteten minderjährigen und der übrigen Flüchtlinge auf die zu erbringende Quote in den jeweiligen Orten.

Ktabg. Neumann erkundigt sich nach der Durchführung der Altersfeststellung. Mitarbeiterin Beck führt aus, dass das Alter zum Teil durch Befragung, durch Begutachtung und im besten Fall durch Ausweis festgestellt werde. Es gelte im Zweifel das vier-Augen-Prinzip um die Minderjährigkeit festzustellen oder auszuschließen. Bisher sei noch keine medizinische Abklärung z.B. durch eine Röntgenaufnahme erforderlich geworden.

Mitglied Brandenburger erkundigt sich nach der Zielsetzung und der Aussicht auf Verselbstständigung für die UMF.

Derzeit werde die Zielsetzung zusammen mit den Stadtjugendämtern definiert und die Einrichtung von Folgemaßnahmen mit Nachdruck verfolgt, so Schütt. In Darup können in Kürze neun Plätze in einer Wohngruppe durch die Alexianer bereitgestellt werden. Der Betreuungsschlüssel und die vorhandenen Richtlinien, die in früheren Fällen zugrunde gelegt wurden, müssten allerdings einer Anpassung unterzogen werden. Denkbar wäre die Unterbringung in Gastfamilien – zunächst einmal sei allerdings die Grundversorgung, die Schulpflicht und die Freizeitgestaltung zu gewährleisten, bevor eine Vermittlung erfolgen könne. Mitglied Schmitz stellt die angespannte Personalsituation dar und weist darauf hin, dass auch Anschlussmaßnahmen für deutsche Jugendliche fehlten. Derzeit würden 20 Familien als Paten auf Zeit für die Aufnahme von UMF vorbereitet. Wohnraum für ambulante Betreuungsmaßnahmen sei derzeit knapp und zudem fehle es an qualifizierten Fachkräften für die Betreuung.

AbtL. Dülker erläutert, dass das Clearing durch die Alexianer direkt in der Einrichtung in Seppenrade durchgeführt werde. Da das zeitgleiche Clearing für alle untergebrachten 56 männlichen Jugendlichen nicht möglich sei, werde von den drei Jugendämtern eine Einschätzung vorgenommen, welcher Jugendliche möglichst schnell in eine Folgemaßnahme vermittelt werden sollte. Die Zusammenarbeit mit den freien Trägern verlaufe hierbei reibungslos.

Mitglied Bange verweist auf ein Förderprogramm des Bundes, mit dem Unterkünfte für Flüchtlinge gebaut werden könnten und fragt, ob dieses unter den Anwesenden bekannt sei. Bewerbungen um die Förderung seien noch bis Ende Februar möglich. FBL II Schütt weist darauf hin, dass der Kreis Coesfeld selbst keinen Wohnraum schaffen könne, die Informationen aber an die Städte und Gemeinden im Kreis weitergegeben worden seien.


Der Bericht wird zur Kenntnnis genommen.