Sitzung: 13.06.2016 Ausschuss für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung
Kreisdirektor
Gilbeau verweist für die folgenden Mitteilungsvorlagen auf das Protokoll:
Sachstandsbericht 10 Jahre
"Clever wohnen im Kreis Coesfeld"
Anfang 2006 wurde
die Gebäudemodernisierungsinitiative „Clever wohnen im Kreis Coesfeld“ vom
Kreis und der Kreishandwerkerschaft ins Leben gerufen und feiert dieses Jahr
zehnjähriges Jubiläum. Ziel der Initiative ist es, Maßnahmen zur energetischen
Gebäudesanierung anzuregen sowie insgesamt zum „cleveren Wohnen“ anzuregen, was
auch die Themenfelder Barrierefreiheit und Einbruchsicherheit mit umfasst. Dazu
sollen private Hauseigentümer für dieses Thema sensibilisiert, informiert und
beraten werden. Projekt- und anlassbezogen bestehen Kooperationen u.a. mit der
Energieagentur NRW und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft.
Kooperationspartner sind alle kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie
Banken und Sparkassen. Darüber hinaus kooperiert „Clever wohnen im Kreis
Coesfeld“ mit anderen Initiativen, zum Beispiel dem Netzwerk „Besser wohnen im Münsterland“,
der NRW-Plattform ALTBAUNEU sowie dem Netzwerk „Zuhause sicher“.
„Clever wohnen…“ weist mittlerweile ein breites
Spektrum an Angeboten und Aktionen auf:
- Internetplattform www.alt-bau-neu.de/kreis-coesfeld
- Jährliche Herausgabe der kostenlosen
Informationsbroschüre „Bauratgeber“
- Jährlich Infoabende in ausgewählten kreisangehörigen
Kommunen für interessierte Endverbraucher zu wechselnden Themen
- Infostände auf relevanten Baumessen und Gewerbeschauen
- Seit Frühjahr 2015: Einstiegsberatung zur Nutzung von
Solarthermie- und Photovoltaikanlagen über das kreisweite Solarpotenzialkataster
(www.solare-stadt.de/kreis-coesfeld)
- Energieeffizienzberatung für gewerbliche Kunden über
das Projekt „Energetisch Wirtschaften“ (http://www.kh-coesfeld.de/html/enwi.html)
- Durchführung von Thermografie-Aktionen im Kreisgebiet
Aktuell geplante Projekte und Aktionen:
Für 2016/2017 sind zusätzlich folgende Projekte
geplant:
- Durchführung von Haus-zu-Haus-Beratungen
Ziel der geplanten
Haus-zu-Haus-Beratungskampagne ist es, die Information und Sensibilisierung von
Hauseigentümern zu Themen der Energieeinsparung und -effizienz sowie die
Nachfrage nach energetischen Sanierungen im Kreis Coesfeld messbar zu steigern.
Hierzu besuchen zwei Energieberater innerhalb von zwei bis drei Wochen jeden
Haushalt in einem ausgewählten Wohngebiet und bieten kostenlose Initial-, Kurz-
und Langberatungen an. In 2016 startet die Kampagne in Nordkirchen und
Billerbeck, in den Folgejahren sollen dann die weiteren kreisangehörigen
Kommunen folgen.
-
Wettbewerb "1.000
Pumpen für den Kreis Coesfeld"
Innerhalb eines etwa
6-monatigen Zeitraums soll hier in Kooperation mit dem lokalen Handwerk eine
konzentrierte Öffentlichkeitskampagne erfolgen mit dem Ziel, im Kreisgebiet bis
zu 1.000 veraltete Heizungspumpen in Privathaushalten durch moderne
Hocheffizienzpumpen zu ersetzen.
Beide Projekte ergänzen sinnvoll das Angebotsportfolio von „Clever wohnen
im Kreis Coesfeld“, können zur Steigerung der Sanierungsquote im Kreisgebiet
beitragen und stellen zugleich die Umsetzung zweier Maßnahmen des Integrierten
Energie- und Klimaschutzkonzeptes dar.
Fortführung des Projekts Ökoprofit im Kreis
Coesfeld
In Kooperation mit der Wirtschaftsförderung
Kreis Coesfeld führt der Kreis aktuell die zweite Runde des Projekts Ökoprofit
durch, mit dem Ziel, die Öko-Effizienz der teilnehmenden Unternehmen zu
verbessern.
Die Ergebnisse der ersten Runde Ökoprofit
stellten sich wie folgt dar:
Die elf teilnehmenden Betriebe entwickelten
im Rahmen ihrer Umweltprogramme insgesamt 76 Einzelmaßnahmen. Die monetär
bewertbaren Einsparungen belaufen sich insgesamt auf rund 252.300 Euro
jährlich. Ihnen steht eine einmalige Investitionssumme von rund 590.000 Euro
gegenüber. Bei einfacher Mittelwertbildung ergibt sich hieraus eine
Amortisationszeit der Maßnahmen von 2,3 Jahren. Die ökologische
Gesamteinsparung beläuft sich auf 40,4 t Abfalleinsparung, 902.939 kWh
Energieeinsparung, 398,2 t CO2-Einsparung sowie 1.749 m³ Wassereinsparung.
Die Akquise-Phase für die zweite Runde
Ökoprofit ist abgeschlossen, am 21. Juni findet im Kreishaus I die offizielle
Auftaktveranstaltung statt. Zusätzlich zur Projektkoordination wird die
Kreisverwaltung dieses Jahr selbst an dem Projekt teilnehmen, um seiner
Vorbildfunktion gerecht zu werden, eine weitere Verbesserung der Öko-Effizienz
des Kreises zu erreichen sowie nach erfolgreicher Prüfung des zu erstellenden
Umweltprogramms eine öffentlichkeitswirksame Auszeichnung als Ökoprofit-Betrieb
2016/2017 zu erhalten. Eine der geplanten Maßnahmen ist die Wiederholung der
„E-Fit-Woche“ für die Mitarbeiter der Kreisverwaltung in Kooperation mit der
EnergieAgentur.NRW.
Die Teilnahme an Ökoprofit entspricht zudem der Umsetzung der Maßnahme
1.2 des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes.
Sachstandsbericht AGFS-Bewerbung und Modal
Split-Erhebung
Per
Kreistagsbeschluss vom 19.06.2013 wurde beschlossen, eine Mitgliedschaft in der
Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und
Kreise in NRW (AGFS) zu beantragen. Die AGFS besteht seit 1993 als
Zusammenschluss von Kommunen und Kreisen in NRW und hat inzwischen 75
Mitglieder, u.a. die Kreise Borken, Steinfurt und Recklinghausen sowie die Städte
Coesfeld und Dülmen. Die Tätigkeit der AGFS wird seitens des Landes
(Ministerium für Bauen und Verkehr) gefördert. Die AGFS hat es sich zur Aufgabe gemacht,
die Voraussetzungen für den nichtmotorisierten Verkehr zu verbessern. Die
Nutzung des Fahrrades steht aufgrund seiner universellen Verwendbarkeit im
Mittelpunkt. Die Mitglieder verstehen sich als Vorbilder für eine
zukunftsfähige, ökologisch sinnvolle und stadtverträgliche Mobilität. Die
Arbeitsgemeinschaft bietet eine Plattform zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch,
sie erstellt Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit und führt Kampagnen durch.
Zu Fördermitteln des Landes besteht für die Mitglieder ein erleichterter Zugang
(Förderrichtlinie Nahmobilität).
Durch Abt.
01/Kreisentwicklung wurde nun in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen eine
entsprechende Bewerbungsschrift verfasst und am 03.02.2016 beim zuständigen
Ministerium eingereicht. Der weitere Bewerbungsprozess sieht eine ganztägige
Vorbereisung der Region am 1. Juli durch 2-3 Personen (Ministerium,
Bezirksregierung) sowie eine – noch nicht terminierte – ganztägige
Hauptbereisung der Region durch eine etwa 20-köpfige Auswahlkommission
(Ministerium, AGFS, Bezirksregierung, Münsterland e.V., Landesverband ADFC,
Landtagsabgeordnete etc.) vor. Eine Aufnahme in die AGFS wird noch in 2016
angestrebt. Der jährliche Mitgliedbeitrag von 2.500 € ist in den Haushalt
eingestellt.
Von der Mitgliedschaft in der AGFS sollen
neue Impulse zur Steigerung der Fußgänger- und Fahrradfreundlichkeit des
Kreises Coesfeld ausgehen. Insbesondere kann auf diesem Wege der Anteil des
motorisierten Individualverkehrs gesenkt werden, der gemäß des Integrierten
Energie- und Klimaschutzkonzeptes für 45 % des Endenergieverbrauchs im
Kreisgebiet verantwortlich ist. Zugleich stellt die Mitgliedschaft in der AGFS
die Umsetzung der Maßnahme 5.2 des Klimaschutzkonzeptes dar.
Darüber hinaus ist die Durchführung einer
Modal Split-Erhebung für den Kreis Coesfeld geplant. Diese soll wichtige
Informationsgrundlagen für die in 2016 startende Fortschreibung des
Nahverkehrsplans liefern. Zudem liefert sie wichtige Grundlagen für die
Ableitung künftiger Maßnahmen zur Steigerung der Fußgänger- und
Fahrradfreundlichkeit des Kreises Coesfeld. Über die „Förderrichtlinie
Nahmobilität“ besteht für AGFS-Mitglieder die Möglichkeit, eine Förderung von
70 % der zuwendungsfähigen Kosten in Anspruch zu nehmen. Die Gesamtkosten der
Erhebung dürften sich in Anlehnung an die entstandenen Kosten in den Kreisen
Borken und Warendorf auf 65.000 bis 90.000 € belaufen. Die Finanzierung des
Eigenanteils ist sichergestellt und erfolgt aus der Produktgruppe 01.02
Kreisentwicklung.
Jahresbericht 2015 der
Verbraucherzentrale NRW für den Kreis Coesfeld
Die
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat vor wenigen Tagen den Jahresbericht
2015 für die Verbraucherberatung im Kreis Coesfeld vorgelegt. Der Jahresbericht
teilt sich auf den einen Bericht für das gesamte Land und einem
ortsspezifischen Bericht für die Beratungsstelle Dülmen einschl. der Beratungen
in Lüdinghausen und Dülmen. Dieser letztere für die Beratungstätigkeit im Kreis
Coesfeld wird dem Protokoll dieser Sitzung als Anlage beigefügt.