Kreisdirektor Gilbeau verweist für die folgenden Mitteilungsvorlagen auf das Protokoll:

 

Sachstandsbericht 10 Jahre "Clever wohnen im Kreis Coesfeld"

 

Anfang 2006 wurde die Gebäudemodernisierungsinitiative „Clever wohnen im Kreis Coesfeld“ vom Kreis und der Kreishandwerkerschaft ins Leben gerufen und feiert dieses Jahr zehnjähriges Jubiläum. Ziel der Initiative ist es, Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung anzuregen sowie insgesamt zum „cleveren Wohnen“ anzuregen, was auch die Themenfelder Barrierefreiheit und Einbruchsicherheit mit umfasst. Dazu sollen private Hauseigentümer für dieses Thema sensibilisiert, informiert und beraten werden. Projekt- und anlassbezogen bestehen Kooperationen u.a. mit der Energieagentur NRW und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Kooperationspartner sind alle kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie Banken und Sparkassen. Darüber hinaus kooperiert „Clever wohnen im Kreis Coesfeld“ mit anderen Initiativen, zum Beispiel dem Netzwerk „Besser wohnen im Münsterland“, der NRW-Plattform ALTBAUNEU sowie dem Netzwerk „Zuhause sicher“.

 

„Clever wohnen…“ weist mittlerweile ein breites Spektrum an Angeboten und Aktionen auf:

-      Internetplattform www.alt-bau-neu.de/kreis-coesfeld

-      Jährliche Herausgabe der kostenlosen Informationsbroschüre „Bauratgeber“

-      Jährlich Infoabende in ausgewählten kreisangehörigen Kommunen für interessierte Endverbraucher zu wechselnden Themen

-      Infostände auf relevanten Baumessen und Gewerbeschauen

-      Seit Frühjahr 2015: Einstiegsberatung zur Nutzung von Solarthermie- und Photovoltaikanlagen über das kreisweite Solarpotenzialkataster (www.solare-stadt.de/kreis-coesfeld)

-      Energieeffizienzberatung für gewerbliche Kunden über das Projekt „Energetisch Wirtschaften“ (http://www.kh-coesfeld.de/html/enwi.html)

-      Durchführung von Thermografie-Aktionen im Kreisgebiet

 

Aktuell geplante Projekte und Aktionen:

Für 2016/2017 sind zusätzlich folgende Projekte geplant:

-      Durchführung von Haus-zu-Haus-Beratungen

Ziel der geplanten Haus-zu-Haus-Beratungskampagne ist es, die Information und Sensibilisierung von Hauseigentümern zu Themen der Energieeinsparung und -effizienz sowie die Nachfrage nach energetischen Sanierungen im Kreis Coesfeld messbar zu steigern. Hierzu besuchen zwei Energieberater innerhalb von zwei bis drei Wochen jeden Haushalt in einem ausgewählten Wohngebiet und bieten kostenlose Initial-, Kurz- und Langberatungen an. In 2016 startet die Kampagne in Nordkirchen und Billerbeck, in den Folgejahren sollen dann die weiteren kreisangehörigen Kommunen folgen.

-      Wettbewerb "1.000 Pumpen für den Kreis Coesfeld"

Innerhalb eines etwa 6-monatigen Zeitraums soll hier in Kooperation mit dem lokalen Handwerk eine konzentrierte Öffentlichkeitskampagne erfolgen mit dem Ziel, im Kreisgebiet bis zu 1.000 veraltete Heizungspumpen in Privathaushalten durch moderne Hocheffizienzpumpen zu ersetzen.

 

Beide Projekte ergänzen sinnvoll das Angebotsportfolio von „Clever wohnen im Kreis Coesfeld“, können zur Steigerung der Sanierungsquote im Kreisgebiet beitragen und stellen zugleich die Umsetzung zweier Maßnahmen des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes dar.

 

 

Fortführung des Projekts Ökoprofit im Kreis Coesfeld

 

In Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld führt der Kreis aktuell die zweite Runde des Projekts Ökoprofit durch, mit dem Ziel, die Öko-Effizienz der teilnehmenden Unternehmen zu verbessern.

 

Die Ergebnisse der ersten Runde Ökoprofit stellten sich wie folgt dar:

Die elf teilnehmenden Betriebe entwickelten im Rahmen ihrer Umweltprogramme insgesamt 76 Einzelmaßnahmen. Die monetär bewertbaren Einsparungen belaufen sich insgesamt auf rund 252.300 Euro jährlich. Ihnen steht eine einmalige Investitionssumme von rund 590.000 Euro gegenüber. Bei einfacher Mittelwertbildung ergibt sich hieraus eine Amortisationszeit der Maßnahmen von 2,3 Jahren. Die ökologische Gesamteinsparung beläuft sich auf 40,4 t Abfalleinsparung, 902.939 kWh Energieeinsparung, 398,2 t CO2-Einsparung sowie 1.749 m³ Wassereinsparung.

 

Die Akquise-Phase für die zweite Runde Ökoprofit ist abgeschlossen, am 21. Juni findet im Kreishaus I die offizielle Auftaktveranstaltung statt. Zusätzlich zur Projektkoordination wird die Kreisverwaltung dieses Jahr selbst an dem Projekt teilnehmen, um seiner Vorbildfunktion gerecht zu werden, eine weitere Verbesserung der Öko-Effizienz des Kreises zu erreichen sowie nach erfolgreicher Prüfung des zu erstellenden Umweltprogramms eine öffentlichkeitswirksame Auszeichnung als Ökoprofit-Betrieb 2016/2017 zu erhalten. Eine der geplanten Maßnahmen ist die Wiederholung der „E-Fit-Woche“ für die Mitarbeiter der Kreisverwaltung in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW.

 

Die Teilnahme an Ökoprofit entspricht zudem der Umsetzung der Maßnahme 1.2 des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes.

 

 

Sachstandsbericht AGFS-Bewerbung und Modal Split-Erhebung

 

Per Kreistagsbeschluss vom 19.06.2013 wurde beschlossen, eine Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS) zu beantragen. Die AGFS besteht seit 1993 als Zusammenschluss von Kommunen und Kreisen in NRW und hat inzwischen 75 Mitglieder, u.a. die Kreise Borken, Steinfurt und Recklinghausen sowie die Städte Coesfeld und Dülmen. Die Tätigkeit der AGFS wird seitens des Landes (Ministerium für Bauen und Verkehr) gefördert. Die AGFS hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Voraussetzungen für den nichtmotorisierten Verkehr zu verbessern. Die Nutzung des Fahrrades steht aufgrund seiner universellen Verwendbarkeit im Mittelpunkt. Die Mitglieder verstehen sich als Vorbilder für eine zukunftsfähige, ökologisch sinnvolle und stadtverträgliche Mobilität. Die Arbeitsgemeinschaft bietet eine Plattform zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch, sie erstellt Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit und führt Kampagnen durch. Zu Fördermitteln des Landes besteht für die Mitglieder ein erleichterter Zugang (Förderrichtlinie Nahmobilität).

 

Durch Abt. 01/Kreisentwicklung wurde nun in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen eine entsprechende Bewerbungsschrift verfasst und am 03.02.2016 beim zuständigen Ministerium eingereicht. Der weitere Bewerbungsprozess sieht eine ganztägige Vorbereisung der Region am 1. Juli durch 2-3 Personen (Ministerium, Bezirksregierung) sowie eine – noch nicht terminierte – ganztägige Hauptbereisung der Region durch eine etwa 20-köpfige Auswahlkommission (Ministerium, AGFS, Bezirksregierung, Münsterland e.V., Landesverband ADFC, Landtagsabgeordnete etc.) vor. Eine Aufnahme in die AGFS wird noch in 2016 angestrebt. Der jährliche Mitgliedbeitrag von 2.500 € ist in den Haushalt eingestellt.

 

Von der Mitgliedschaft in der AGFS sollen neue Impulse zur Steigerung der Fußgänger- und Fahrradfreundlichkeit des Kreises Coesfeld ausgehen. Insbesondere kann auf diesem Wege der Anteil des motorisierten Individualverkehrs gesenkt werden, der gemäß des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes für 45 % des Endenergieverbrauchs im Kreisgebiet verantwortlich ist. Zugleich stellt die Mitgliedschaft in der AGFS die Umsetzung der Maßnahme 5.2 des Klimaschutzkonzeptes dar.

 

Darüber hinaus ist die Durchführung einer Modal Split-Erhebung für den Kreis Coesfeld geplant. Diese soll wichtige Informationsgrundlagen für die in 2016 startende Fortschreibung des Nahverkehrsplans liefern. Zudem liefert sie wichtige Grundlagen für die Ableitung künftiger Maßnahmen zur Steigerung der Fußgänger- und Fahrradfreundlichkeit des Kreises Coesfeld. Über die „Förderrichtlinie Nahmobilität“ besteht für AGFS-Mitglieder die Möglichkeit, eine Förderung von 70 % der zuwendungsfähigen Kosten in Anspruch zu nehmen. Die Gesamtkosten der Erhebung dürften sich in Anlehnung an die entstandenen Kosten in den Kreisen Borken und Warendorf auf 65.000 bis 90.000 € belaufen. Die Finanzierung des Eigenanteils ist sichergestellt und erfolgt aus der Produktgruppe 01.02 Kreisentwicklung.

 

 

Jahresbericht 2015 der Verbraucherzentrale NRW für den Kreis Coesfeld

 

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat vor wenigen Tagen den Jahresbericht 2015 für die Verbraucherberatung im Kreis Coesfeld vorgelegt. Der Jahresbericht teilt sich auf den einen Bericht für das gesamte Land und einem ortsspezifischen Bericht für die Beratungsstelle Dülmen einschl. der Beratungen in Lüdinghausen und Dülmen. Dieser letztere für die Beratungstätigkeit im Kreis Coesfeld wird dem Protokoll dieser Sitzung als Anlage beigefügt.