Beschluss: Kenntnis genommen

Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.


Ktabg. Bergmann erinnert an die letzte Kreisausschusssitzung. Es habe Einigkeit darüber bestanden, dass es nicht sinnvoll sei, in typischen Verwaltungsberufen über den eigenen Bedarf hinaus auszubilden. Daher habe er seinerzeit einige verwaltungsfremde Ausbildungsberufe als Beispiele dafür genannt, in welchen Bereichen der Kreis Coesfeld möglicherweise Lehrstellen anbieten könne. Auf Grund der aktuellen Lehrstellensituation halte es die SPD-Kreistagsfraktion für geboten, im Jahre 2006 zwei Ausbildungsplätze in verwaltungsfremden Berufen anzubieten, auch unter dem Aspekt, dass hierdurch Kosten in Höhe von 10.000 bis 15.000 € jährlich je Ausbildungsplatz anfielen. Es sei ein positives Zeichen zu setzen.

 

Landrat Püning meint, dass dies in den Haushaltsplanberatungen 2006 diskutiert werden sollte. Es sei zu bedenken, dass beispielsweise Bauzeichner kaum Chancen hätten, nach einer Ausbildung in diesem Beruf einen Arbeitsplatz außerhalb der Verwaltung zu finden.

 

Ktabg. Bergmann verweist auf das Ergebnis der Diskussion im Ausschuss für Schule, Kultur und Sport, wonach eine Ausbildung besser als ein Schulbesuch im Sinne einer Warteschleife sei. Er wisse, dass es in vielen Bereichen nur geringe Chancen gebe, nach der Ausbildung auch eine Beschäftigung in dem Ausbildungsberuf zu finden. Er würde es begrüßen, wenn die Ausbildungsplätze im Konsens zur Verfügung gestellt würden.

 

Ktabg. Dinkler würde ebenfalls einen Konsens begrüßen. Er sei jedoch der Meinung, dass zuvor mit einem Ausbildungsvermittler über zu erwartende Vermittlungschancen gesprochen werden solle.

 

Nach Auffassung des Ktabg. Stauff müsse der Kreis im Falle einer Ausbildung über den eigenen Bedarf hinaus darauf hinweisen und bestehen, dass keine Weiterbeschäftigung beim Kreis Coesfeld möglich sei. Dies sei bitter und bedeute lediglich ein „wegparken“. Er warnt vor einer dann stattfindenden Diskussion.

 

Landrat Püning teilt hierzu mit, dass nach seinen Erkenntnissen Vermessungstechniker und Bauzeichner derzeit keine Chance hätten, nach einer Ausbildung in diesem Beruf einen Arbeitsplatz zu finden. Er greife gerne die Anregung des Ktabg. Dinkler auf. Der Kreis Coesfeld könne jedoch nicht ruhigen Gewissens über den eigenen Bedarf hinaus ausbilden, wenn nach Abschluss der Ausbildung keine Chance bestehe, in dem Beruf eine Beschäftigung zu finden.

Er schlägt vor, zunächst zu prüfen, ob beispielsweise für Bauzeichner auf dem Arbeitsmarkt eine Einsatzmöglichkeit bestehe. Sofern dies nicht der Fall sei, wäre eine Ausbildung über den eigenen Bedarf hinaus nicht verantwortbar.

 

Nach Auffassung von Ktabg. Prof. Dr. Voß sei es wesentlich wichtiger, den Ausbildungsplatzsuchenden Hilfen für das Finden von Ausbildungsplätzen zur Verfügung zu stellen. Auf Grund der Nähe zu den Niederlanden erscheine es ihm hilfreich, beispielsweise die Ausbildungsmöglichkeiten in den Niederlanden sowie die gegenseitige Anerkennung des jeweiligen Ausbildungsberufes aufzuzeigen.

Im Bereich der Universitäten habe er festgestellt, dass manche Abschlüsse nicht vergleichbar seien und keine gegenseitige Anerkennung erführen.

 

Ktabg. Kortmann erklärt, dass er nicht allen Argumenten des Landrates folgen könne. So sei es für eine spätere Weiterqualifizierung bspw. zum Architekten sinnvoll, zuvor eine Ausbildung als Bauzeichner abgeschlossen zu haben.

 

Ktabg. Schlüter weist darauf hin, dass es eine schwierige Aussage für einen Bewerber sei, dass man zwar ausgebildet aber nicht anschließend weiterbeschäftigt werde. Eine Ausbildung sei nach seiner Ansicht besser als ein „Zwischenparken“ auf den weiterführenden Schulen.

Schulschwächere suchten die Praxis und eine Ausbildung und würden hierbei durch Schulstärkere verdrängt, mit der Folge, dass die Schulschwächeren entgegen ihren Neigungen weiterführende Schulen besuchten.

 

Landrat Püning erklärt, dass man – wie in der Sitzungsvorlage dargestellt – die Situation unter Einbeziehung der Chancen auf eine Weiterbeschäftigung auf dem Arbeitsmarkt geprüft habe. Man könne hierbei auch noch die Ansicht des Ktabg. Kortmann einbeziehen.