Beschluss: Kenntnis genommen

Ltd. KRD Schütt führt aus, dass auf Initiative des Landrats des Kreises Coesfeld und mit Beteiligung der Städte und Gemeinden im Kreis Coesfeld, der örtlichen Agentur für Arbeit, der Kreishandwerkerschaft, der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen sowie der Berufskollegs die Ausbildungsinitiative ins Leben gerufen worden sei. Ziel der Initiative sei es, die Ausbildungssituation im Kreis Coesfeld zu verbessern und vor Ort in den Betrieben zusätzliche Ausbildungsstellen zu gewinnen. Mit der Koordination der gemeinsamen Aktivitäten sei die Kreishandwerkerschaft beauftragt worden.

 

Herr Paulini bedankt sich für die Einladung und für die Möglichkeit, die Aktivitäten im Rahmen der Ausbildungsinitiative „Ich bilde aus im Kreis Coesfeld“ vorstellen zu können. Um das Ziel der Ausbildungsinitiative zu erreichen, finde eine unter Mitwirkung von Radio Kiepenkerl und der Allgemeinen Zeitung breit angelegte Medienkampagne statt. In das Werben für weitere Ausbildungsplätze seien u. a. die Kommunen, die Ehrenamtsträger des Handwerks und ehrenamtlich Tätige der Industrie- und Handelskammer eingebunden. Wichtig für das Marketing sei es, dass sich die Bürgermeister persönlich für diese Aktion einsetzen. Die Resonanz der Betriebe hierauf sei sehr positiv. Darüber hinaus sei ein Berater der Agentur für Arbeit tätig. Für weitere Informationen sei eine Hotline eingerichtet worden. Berichte über aktuelle Aktivitäten im Rahmen der Ausbildungsinitiative können auf der eingerichteten Homepage (www.ausbildungsinitiative2005.de) eingesehen werden.

Im Rahmen der Ausbildungsinitiative würden,

-    Nutzen der Ausbildung dargestellt,

-    Vorurteile abgebaut,

-    Bedarfe ermittelt,

-    über Fragen tarifrechtlicher Art aufgeklärt,

-    Hilfen beim Erstellen von Ausbildungsverträgen angeboten,

-    Fördermöglichkeiten für Ausbildungsbetriebe geprüft.

In diesem Zusammenhang weist Herr Paulini darauf hin, dass Betriebe, die noch keine fünf Jahre am Markt seien und erstmalig ausbilden, Mittel aus einem Förderprogramm, ein sogenanntes „Patenschaftsgeld“, in Höhe von 2.000,00 € erhalten können.

Herr Paulini führt aus, dass bis jetzt 1181 Betriebe besucht worden seien. Es seien 72 suchende Betriebe zusätzlich akquiriert worden, davon gehören 44 Betriebe dem Handwerk und 28 Betriebe dem Bereich der Industrie- und Handelskammer an. 23 Stellen seien mit Bewerbern besetzt worden; die entsprechenden Verträge seien abgeschlossen worden. Wichtig sei es, konkret Bewerber nach Erstellung eines Profils in die Betriebe zu bringen. Zusätzliche Stellen seien zunächst noch im Wege eines Praktikums besetzt worden.

 

Auf die Frage der Vorsitzenden Schäpers, ob zum jetzigen Zeitpunkt bereits Zusagen für Ausbildungsplätze für das Jahr 2006 vorlägen, teilt Herr Paulini mit, dass es solche Zusagen insbesondere von solchen Betrieben gäbe, die zurzeit Auszubildende haben, die im nächsten Jahr ihre Ausbildung abschließen.

 

Ktabg. Wilhelm bittet um Auskunft, ob der Zuschuss in Höhe von 2.000,-- € vom Ausbildungsbetrieb zurückgezahlt werden müsse, wenn das Lehrverhältnis nicht weitergeführt werde. Herr Paulini erklärt, dies sei dann nicht der Fall, wenn das Lehrverhältnis nach Ablauf der Probezeit beendet werde. Im Übrigen erfolge die Auszahlung des Zuschusses an den Ausbildungsbetrieb auch erst nach drei Monaten.

 

Auf die Frage der Ktabg. Pieper, ob auch die Verwaltungen auf weitere Ausbildungsplätze, z. B. beim Bauhof angesprochen worden seien, teilt Herr Paulini mit, dass zunächst gezielt auf die eigenen Betriebe des Handwerks zugegangen worden sei.

Herr Paulini führt weiter aus, dass Betriebe des metallverarbeitenden Bereichs Ausbildungen zum Metallbauer und in der Konstruktionstechnik anbieten können. Im Bereich der Kfz-Branche bestehe die Möglichkeit der Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker (Ausbildungszeit: 3 ½ Jahre; hohe Anforderungen an den Bewerber) und zum Servicetechniker (Ausbildungszeit: 2 Jahre; kann als Einstieg zur Ausbildung zum Mechatroniker dienen).

Ltd. KRD Schütt teilt mit, dass auch der Caritasverband zwei Ausbildungsstellen im Bereich Pflege eingerichtet habe.

 

Ltd. KRD Schütt weist darauf hin, dass mit der Ausbildungsinitiative auch einem drohenden Fachkräftemangel in allen Bereichen entgegengewirkt werden könne.

 

Ktabg. Pieper stellt die Frage, ob während der Probezeit auch Kontakt zu den Betrieben bestehe, um ggf. Defizite, die im Laufe der Ausbildung sichtbar werden, auszugleichen.

Herr Paulini erklärt, dass nach Vertragsabschluss ausbildungsbegleitende Möglichkeiten bestünden. Ergänzend fügt KAR Bleiker hinzu, dass weiterhin mit den Betrieben begleitend Kontakt bestehe, da vorrangiges Ziel der Abschluss der Lehre sei. KAR Bleiker weist auf die besondere Schwierigkeit in einem Flächenkreis hin, z. B. einen Bewerber aus Ascheberg in eine Ausbildungsstelle in Rosendahl zu vermitteln.

 

Ktabg. Willms führt als positives Beispiel für eine gezielte Hilfeleistung den Fall eines jungen Mannes an, der, nachdem er ein Praktikum bei einem ambulanten Pflegedienst absolviert habe, jetzt die Möglichkeit erhalten werde, seinen Hauptschulabschluss nachzuholen, um danach einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Sie hebt hervor, dass es für Jugendliche wichtig sei zu erfahren, dass die Politik der Ausbildung eine besondere Bedeutung beimesse.

 

KAR Bleiker weist darauf hin, dass die Jugendlichen erkannt haben, dass sie ihre Bemühungen um einen Ausbildungsplatz nicht mehr nur auf einen Berufszweig einschränken dürfen.

 

Abschließend weist Herr Paulini darauf hin, dass jeder Betriebsbesuch dokumentiert werde. Die Auswertungen werden dem Kreis Coesfeld zur Verfügung gestellt, der dann die weitere Betreuung der Jugendlichen übernehme.

 

Vorsitzende Schäpers dankt Herrn Paulini für seine informativen Ausführungen. Ihr Dank richtet sich auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Zentrums für Arbeit.