Sitzung: 02.03.2017 Integrationsausschuss
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Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
Die
Sprachwissenschaftlerin Frau Dr. Schilken referiert in einem Folienvortrag zum
Thema „Transferlernen“, einer Methode des Zweitschrifterwerbs, mit der bereits
arabisch alphabetisierte Personen schnell die lateinische Schrift erlernen
können.
Die
Präsentation ist dieser Niederschrift beigefügt und kann über das
Kreistagsinformationssystem (KIS) abgerufen werden.
Die
Resonanz der Ausschussmitglieder auf den Vortrag ist äußerst positiv.
Ktabg.
Schäpers äußert, man denke nicht darüber nach, wie ein solcher
Zweitschrifterwerb funktioniere und der Vortrag habe dies sehr anschaulich
dargestellt.
Ktabg.
Lütkecosmann ergänzt, dass in der Öffentlichkeit ein falsches Bild herrsche.
Lediglich 10 – 15 % der Neuzugewanderten seien Analphabeten, viele seien
bereits alphabetisiert, nur eben nicht in der lateinischen Sprache. Eigentlich
müsse die Methode des Zweitschrifterwerbs zwingend sein für diese Gruppen.
Fr.
Dr. Schilken erläutert, dass es schwierig sei, den richtigen Zeitpunkt für
diese Form des Zweitschrifterwerbs zu finden, denn es müsse bereits ein
gewisses Sprachverständnis vorhanden sein, damit die Methode gut funktioniert.
Ktabg.
Hues zeigt sich begeistert von dem seiner Meinung nach imponierenden und
überraschenden Vortrag und fragt, ob es Sinn mache, die angesprochene
Problematik in Form eines Vortrags in den Flüchtlingsinitiativen zu erläutern.
Man solle dabei Verständnis für die Probleme der Menschen wecken.
Fr.
Dr. Schilken antwortet, dass das Transferlernen bereits Teil der vom KI
finanzierten und von den VHS angebotenen Sprachpatenschulungen für
Ehrenamtliche sei. Außerdem gebe es die grundsätzliche Problematik, dass die
Ehrenamtlichen tendenziell eher nicht zu vielen Schulungen gehen wollen oder
Schulungen als nicht notwendig ansehen würden. Man könne den Initiativen nur
schwer ein bestimmtes Thema „aufzwingen“.
Ausschussvorsitzender
Kleerbaum bedankt sich bei Frau Dr. Schilken für den außergewöhnlich
lehrreichen Vortrag und äußert den Wunsch, dass möglichst viele Zuhörer noch
von ihrem Fachwissen profitieren können.