Anmerkung:

Die bereits mit der Sitzungsvorlage übermittelten Präsentationen können über das Kreistagsinformationssystem abgerufen werden und werden nur noch dem Original dieser Niederschrift beigefügt.


Der Architekt Herr Neuhaus trägt mit einer bereits mit der Sitzungsvorlage übermittelten Powerpointpräsentation die Ergebnisse einer Voruntersuchung vor. Im Rahmen dieser Voruntersuchung wurden verschiedene Varianten untersucht.

Neben Aufstockungen auf das Kreishaus 1 wird die Erweiterung auf dem Besucherparkplatz des Kreishauses 1 als Möglichkeit präsentiert. LR Dr. Schulze Pellengahr ergänzt, dass es wichtig war, im Vorfeld alle Chancen und Möglichkeiten der einzelnen Varianten abzuwägen. Deswegen erfolgte diese Voruntersuchung, wobei die oben aufgeführten Varianten nicht so überzeugend waren wie ein Neubau an der Promenade.

 

In einem weiteren Vortrag geht Herr Neuhaus auf die Planungen hinsichtlich eines Neubaus an der Promenade ein. Im Erdgeschoss könnte hier ein Beratungscenter mit Besprechungsräumen entstehen, in dem den für die Ansiedlung des Jugendamtes erforderlichen Sicherheitsaspekten Rechnung getragen würde. Zudem könnte im Erdgeschoss die Abteilungsleitung und Stellvertretung sowie der Empfang untergebracht werden.

 

Im 1. und 2. OG würden klassische 3er- und 4er-Büros untergebracht werden. Wegen der starken Verdichtung sei es sinnvoll, in der Mitte eine sog. Kombizone zu integrieren. In einem geschlossenen Raum könnten Teambesprechungen abgehalten werden, zudem würde es diskrete Bürozellen geben, um komplett ungestört zu arbeiten.

 

Im Kellergeschoss würde neben den WCs für das Kreishaus die Technik sowie das Archiv untergebracht werden. Hinsichtlich der Haustechnik (Beheizung) würde ein Anschluss an das Fernwärmenetz erfolgen. Zudem könnten eine PV-Anlage auf dem Dach sowie eine Betonkernaktivierung für konstante Temperaturen sorgen. Insgesamt würden durch das neue Kreishaus 50-62 Arbeitsplätze plus zusätzlicher Besprechungsmöglichkeiten geschaffen werden.

 

Ktabg. Koch trägt für die CDU-Fraktion vor, dass diese sich zum ersten Mal mit der Erweiterung beschäftigt habe und benennt drei Themenkomplexe, die bei der Diskussion im Vordergrund stünden.

Die Notwendigkeit für die Erweiterung wurde im Rahmen der Sitzungsvorlage umfassend dargestellt und würde von der CDU-Fraktion uneingeschränkt unterstützt. Der Standort der Erweiterung sei noch einmal im Detail abzuwägen. Er frage sich, ob der Neubau auf dem Grundstück an der Promenade erfolgen müsse oder ob es evtl. sinnvoll sei, einen Neubau auf dem Besucherparkplatz des Kreishauses 1 zu errichten? Darüber hinaus sei die Gestaltung des Baukörpers zu hinterfragen. Die Gestaltung der Büroräume erscheine einleuchtend, das Dach wirke aber mehr als komisch. Hier wäre es noch einmal sinnvoll, bei der Gestaltung nachzubessern. Der Kostenrahmen sei mit 3,3 Millionen € nicht gering, auffallend seien die hohen Baunebenkosten in Höhe von 20 %.

 

Zu einem Teil der Anmerkungen nimmt Architekt Neuhaus direkt Bezug. Die Satteldächer wurden so eingebracht, um den gestaltungsrechtlichen Vorschriften an dieser Stelle zu entsprechen. Er sei aber zuversichtlich, dass der Gestaltungsbeirat der Stadt Coesfeld auch ein Flachdach unterstützen würde. Die Nebenkosten in Höhe von 20 % seien inkl. aller Gutachten und Honorare ein normaler Ansatz, basierend auf entsprechenden Erfahrungswerten.

 

Bezugnehmend auf einen Anbau auf dem Besucherparkplatz erläutert LR Dr. Schulze Pellengahr, dass dieser zentrale und wichtige Besucherparkplatz in diesem Fall entfallen würde, dieses aufgrund des Hubschrauberlandeplatzes dann kaum zu kompensieren sei. Zwar würden auch an der Promenade die jetzt bereits dezentral gelegenen Parkplätze wegfallen, für Behindertenparkplätze und Fahrräder würden entsprechende Stellmöglichkeiten aber vorgesehen werden. Zudem könnten die Besucher des Jugendamtes den zentralen Besucherparkplatz am Kreishaus 1 nutzen.

 

Im Weiteren erläutert Ktabg. Bednarz, dass auch die SPD-Fraktion die Informationen zum Neubau erst sehr später erhalten habe. Die Notwendigkeit sei in der Vorlage sehr gut dargestellt worden. Hinsichtlich ihrer Nachfrage zum Serverraum erläutert KD Gilbeau, dass die IT-Kosten hierfür rund 140.000 € bis 160.000 € betragen würden. Es würde ein Ringnetz für alle Kreishäuser gelegt werden, was auch dem Punkt Datensicherheit entsprechen würde. Es sei heute wichtig, mehrere Rückfallebenen zu haben.

 

Ktabg. Zanirato dankt für die gute Einführung, trägt aber vor, dass das Bürogebäude mit 3.600 € je m² einen sehr hohen Quadratmeterpreis habe.

 

Ktabg. Schulze Esking favorisiert den Anbau auf dem Besucherparkplatzes des Kreishauses 1. Zum einen habe das Grundstück an der Promenade einen erheblichen Wert, zudem biete sich das Grundstück für eine Wohnbebauung an, zum anderen könne auch überlegt werden, ob der Hubschrauberlandeplatz an dieser Stelle sein müsse oder ob dieser ggf. verlegt werden könne.

 

KD Gilbeau erläutert, dass der Hubschrauberparkplatz bisher nicht zur Diskussion stand, eine Verlegung innerhalb des Stadtgebiets offensichtlich weder bei der Stadt noch beim Krankenhaus auf Interesse stoßen würde, zumal ein gutes Miteinander zwischen dem Kreis und der Stadt bzw. dem Krankenhaus gepflegt würde. Der Neubau an der Promenade würde sich von der Architektur dort gut einfügen, den Sicherheitsbelangen des Jugendamtes könnte Rechnung getragen werden, Arbeitsplatzanforderungen im weiteren Diskurs zwischen Mitarbeitern und Architekten verfeinert werden. Zudem sei der Besucherparkplatz am Kreishaus 1 sehr zentral gelegen, auch um auf Dauer die im Erdgeschoss des Kreishauses 1 anvisierte Dienstleistungsmeile mit Bereichen mit hohen Besucherfrequenzen zu erreichen. Nach alledem favorisiere er, dass Grundstück an der Promenade für eigene Zwecke zu nutzen und somit auch wertvollen zentralen Parkraum zu erhalten.

 

Architekt Neuhaus trägt im Weiteren vor, dass eine reine Wohnbebauung auf dem Parkplatz an der Promenade nicht möglich sei. Die Kosten je Quadratmeter basieren auf Erfahrungswerten. In der nächsten Leistungsphase würde die Entwurfsplanung erfolgen, dann mit einer entsprechenden Kostenberechnung.

 

SB Kaltegärtner hinterfragt die bodentiefen Fenster. Diese seien teuer und würden Beschattungen erforderlich machen. Architekt Neuhaus erläutert, dass diese wichtig seien, um viel Licht in das Gebäude und auch den Mittelteil hereinzulassen. Zum komfortablen Arbeiten sei sowohl ein Blendschutz als auch ein Sonnenschutz (z.B. für den Sommer) vorgesehen.

 

Bezüglich der Anfrage von sB Spräner hinsichtlich der Sicherheitsbelange erläutert LR Dr. Schulze Pellengahr, dass es im Jugendamt immer wieder kritische Beratungsgespräche gebe, in der Vergangenheit es auch schon zu Polizeieinsätzen gekommen sei. Es bestünde zum Teil ein hohes Maß an Konfliktpotenzial. Bei der Unterbringung des gesamten Jugendamtes in einem Solitärgebäude könnten die Sicherheitsaspekte optimiert berücksichtigt werden.

 

Auf Nachfrage des Ktabg. Schulze Esking erklärt LR Dr. Schulze Pellengahr, dass die sog. „Denkzellen“ das ungestörte Arbeiten ermöglichen würden, wobei die Bezeichnung natürlich angepasst werden könne. Ähnliche Arbeitsweisen seien auch im Gebäude der VR-Bank wiederzufinden.

 

Nach all diesen Informationen herrscht im Gremium Einigkeit, dass die Ausführungen der Verwaltung sowie des Architekten zur Kenntnis genommen werden und im Weiteren in den Fraktionen beraten werden soll. Ein Beschluss über die Umsetzung wird in dieser Sitzung nicht gefasst.