Anmerkung:

Die Präsentation von Herrn Ellermann wird dieser Niederschrift als Anlage beigefügt und kann auch über das Kreistagsinformationssystem abgerufen werden.


Ktabg. Schulze Esking führt aus, dass sich die CDU-Fraktion auch mit dieser Sitzungsvorlage nicht in der Tiefe habe beschäftigen können, sodass noch weitere Beratungen in der Fraktion erforderlich seien. Ein Beschluss könne in dieser Sitzung nicht gefasst werden. LR Dr. Schulze Pellengahr erläutert, dass heute zunächst Informationen gegeben werden sollen, eine Entscheidung zu einer späteren Zeit getroffen werden könne.

 

KD Gilbeau führt im Weiteren aus, dass die Situation an der Astrid-Lindgren-Schule Lüdinghausen sehr beengt sei und es deswegen erforderlich sei, der Schule eine Entwicklungsperspektive zu bieten. Vor diesem Hintergrund habe man auf der Suche nach alternativen Standorten mehrere Objekte besichtigt. Beim Standort Nottuln würde es sich um den Ursprungsstandort der Schule handeln, bevor diese nach Lüdinghausen umgezogen sei.

 

Im Rahmen einer Powerpointpräsentation erläutert Architekt Ellermann, dass er den Auftrag gehabt habe, den baulichen Zustand der Geschwister-Scholl-Schule in Nottuln zu untersuchen. Hinsichtlich der Schadstoffbelastung sei auszuführen, dass die Fenster PCB- und die Böden asbestbelastet seien. Beim Brandschutz seien fehlende Brandabschnitte aufgefallen, Elektroleitungen liefen direkt unter den Holzdecken her und würden somit ein Brandrisiko darstellen. Darüber hinaus gebe es einen Sanierungsstau. Die Sockelabdichtung sei zu erneuern. Im Weiteren seien im Gebäude Dehnungsfugen einzuarbeiten. Im Übrigen sei Barrierefreiheit herzustellen, u.a. durch die Integration eines Aufzugs. Die Kostenschätzung bzw. eher Kostenberechnung würde für die Gesamtmaßnahme bei 3.263.396,50 € liegen. Der Ausführungszeitraum würde knapp ein Jahr betragen, die Planungsvorbereitungen wären mit einem halben Jahr anzusetzen.

 

Auf Nachfrage des Ktabg. Holz hinsichtlich der Abweichung zur Sitzungsvorlage (Anmerkung: in der Sitzungsvorlage wurde nur 3,07 Millionen € genannt), sichert LR Dr. Schulze Pellengahr zu, eine Erklärung über die Ursachen der Abweichung im Protokoll beizufügen.

 

Antwort der Verwaltung:

Die abweichende Angabe der Gesamtkosten resultiert aus einer kritischen Bewertung der Nebenkosten aufgrund dessen eine Reduzierung derselben um ca. 200.000 € vorgenommen wurde.

 

Für Ktabg. Koch würden sich die Grundsatzfragen stellen, ob es sinnvoll sei, den Schulstandort  von Lüdinghausen nach Nottuln zu verlagern und ob der Kaufpreis für die Geschwister-Scholl-Schule angemessen sei. Sein Fraktionskollege Ktabg. Wobbe sieht die Notwendigkeit für mehr Schulraum als unbestritten an. Es ginge darum, noch intensiver herauszuarbeiten, welche Vorteile ein Schulstandort Lüdinghausen und welche Vorteile ein Schulstandort Nottuln habe. Hierbei sei das ÖPNV-Angebot zu berücksichtigen, welches insbesondere nach Lüdinghausen durch Bahn und Schnellbus sehr gut ausgebaut sei. Im Mittelpunkt der Abwägung müssten immer die Kinder stehen. Die Verwaltungsvorlage sei gut, weil offen. Ktabg. Klaus merkt an, dass es sinnvoll sei, die Thematik zuerst im Schulausschuss und dann im Bauausschuss zu besprechen. Ktabg. Schulze Esking regt eine Ortsbesichtigung an beiden Standorten mit beiden Ausschüssen an. Ktabg. Zanirato schließt sich den Vorrednern an.

 

LR Dr. Schulze Pellengahr teilt mit, dass am 14.03.2017 die Sitzung des Schulausschusses am Standort Nottuln stattfinde. Zu dieser Sitzung würden alle Kreistagsabgeordneten sowie die sachkundigen Bürger des Bauausschusses und des Finanzausschusses mit eingeladen werden. In den vergangenen Monaten haben umfassende Untersuchungen stattgefunden. Hierbei ging es darum, was ein Neubau kosten würde und eben auch, was der Umbau der Schule in Nottuln finanziell bedeuten würde. Es sei wichtig, das gesamte Kreisgebiet in den Blick zu nehmen. Notfalls müssten Schülerspezialverkehre eingerichtet werden, sofern normale Linien nicht ausreichen würden. Wichtig sei vor allem auch, was die Schule dazu zu sagen habe.

 

Frau Bolte, Rektorin der Astrid-Lindgren-Schule Lüdinghausen, erläutert, dass sich die Schule seit Jahrzehnten etabliert habe. Der Standort Lüdinghausen war damals nur eine Notlösung, zuvor war der Schulstandort Nottuln. Heute leben auch einige Schüler in Wohngruppen bzw. Heimeinrichtungen, die in Schulnähe angesiedelt sind. Schüler mussten schon immer zur Schule fahren, egal wo der Standort war. Es sei erkennbar, dass die Nachfrage nach Plätzen in der Schule nicht nach lässt. Ausbaumöglichkeiten im Sinne einer offenen Ganztagsschule seien notwendig. Der Faktor Zeit sei sehr wichtig, eine Lösung sollte schnell gefunden werden.

 

Auf Nachfrage des SB Friedenstab erläutert KD Gilbeau, dass es nach dem Brief der Bürgermeister keine Angebote aus Lüdinghausen gegeben habe. Der Standort Nottuln sei der einzige Standort, der zeitnah am Markt verfügbar sei. Der Standort Buldern wäre am zentralsten gewesen, die Stadt Dülmen hatte an diesem Standort aber eine Anschlussverwendung für das mögliche Gebäude.

 

Nach all diesen Informationen besteht im Gremium die Auffassung, dass eine gemeinsame Sitzung aus Schul- und Bauausschuss vor Ort sinnvoll sei, um sowohl pädagogische als auch Baugesichtspunkte zu berücksichtigen.

 

Die Sitzungsvorlage, die Ausführungen der Rektorin Bolte sowie des Architekten Ellermann  werden zur Kenntnis genommen, ein Beschluss wird nicht gefasst.