Beschluss: Kenntnis genommen

Der Ausschussvorsitzende Dr. Gochermann begrüßt den Geschäftsführer der FMO GmbH, Herrn Prof. Dr. Schwarz. Dieser bedankt sich für die Einladung und hält die als Anlage beigefügte Powerpoint-Präsentation.

 

Im Anschluss an den Vortrag erkundigt sich Ktabg. Kummann, wieso der FMO nicht stärker auf den Frachtflug setzte. Die Tatsache, dass für den Flughafen kein Nachtflugverbot bestünde, sei ein auszunutzender Standortfaktor.

Die Möglichkeit, auch nachts zu fliegen, sei in der Tat wichtig für den FMO, so Prof. Dr. Schwarz. Allerdings gelte dies vor allem für den Tourismus-Bereich. Die räumliche Nähe des FMO zu den Frachtflugdrehkreuzen in Köln und Frankfurt verhindere einen Ausbau des Frachtfluggeschäfts. Weitere Frachtflugdrehkreuze seien Leipzig und Brüssel. Eine Forcierung des Frachtflugsegmentes in Münster würde sich daher nicht lohnen. Außerdem müsse dann auch eine Fahrbahnverlängerung realisiert werden. Höchstens die Lieferung von Gütern zu den Drehkreuzen wäre interessant. Dabei würden die Güter am FMO allerdings nur verpackt und per LKW weitertransportiert. Auch ad hoc-Lieferungen, etwa für VW, würden gelegentlich durchgeführt.

 

Ktabg. Löcken erkundigt sich, wie der Rückzug der Turkish Airlines und die Zunahme der Urlaubsflüge in die Türkei zusammenpassten. Die Turkish Airlines habe den Istanbul-Verkehr ausbauen wollen, so Prof. Dr. Schwarz. Dies sei jedoch schwierig und habe auch nicht funktioniert. Das touristische Geschäft erlebe unabhängig davon einen Boom.

 

Ktabg. Kortmann weist darauf hin, dass seines Wissens nach Low-Cost-Carrier Finanzprobleme an deren Standortflughäfen verursachten. Dem stimmt Prof. Dr. Schwarz zu. Deshalb beteilige sich der FMO auch nicht an diesem Geschäft und werde solchen Airlines auch in Zukunft kein Geld zahlen. Jedoch sei eine generelle Marktänderung und eine allgemeine Verschiebung in den Low-Cost-Bereich zu verzeichnen. Die Geschäftsmodelle zwischen den „regulären“ und den Low-Cost-Carriern lösten sich zunehmend auf. Dezentrale Städteverbindungen würden heute vor allem über den Low-Cost-Bereich abgewickelt. Hier sei nicht nur Ryan Air aktiv, sondern zum Beispiel auch Eurowings. Hiermit verdiene der FMO zwar Geld, allerdings nicht so viel, wie bei den klassischen Carriern.

 

Mit Hinweis darauf, dass in der Vergangenheit häufig Planzahlen unterschritten worden seien, erkundigt sich s. B. Dr. Spallek danach, wie eine aktuelle Gegenüberstellung der Plan- und Ist-Zahlen aussehe. Mehr im Fokus als die Gegenüberstellung von Plan- und Ist-Zahlen stehe laut dem Geschäftsführer der FMO GmbH die Auslastung der vorhandenen Kapazitäten. Hierzu arbeite man mit der IHK zusammen, um passende Angebote für die lokale Wirtschaft zu entwickeln. Der Ausschussvorsitzende Dr. Gochermann hebt hervor, dass das Verhältnis zwischen regionaler Wirtschaft und dem FMO in der letzten Zeit gestärkt worden sei. Dies sei positiv zu bewerten; beide gehörten zusammen.

 

Ktabg. Kortmann möchte wissen, wie das Verhältnis zwischen FMO und regionaler Wirtschaft gestärkt worden sei. Ein wichtiges Element der Zusammenführung von Wirtschaft und FMO seien Umfragen der IHK gewesen, so Prof. Dr. Schwarz, durch welche das Angebot des FMO besser auf die Nachfrage abgestimmt werden könnte. Dies führe dazu, dass insbesondere größere Unternehmen Kontingente buchten. Prof. Dr. Schwarz betont, dass das Angebot stärker an der Nachfrage ausgerichtet werden solle, also orientiert am Corporate Travel Management der regionalen Unternehmen. Große Mittelständler würden nach ihren Bedürfnissen befragt und diese würden gebündelt. Für die Einrichtung bestimmter Möglichkeiten müssten sich gegebenenfalls Unternehmen dazu verpflichten, bestimmte Kontingente dieses Angebotes abzunehmen.

 

Ktabg. Kleerbaum bedankt sich für den aus seiner Sicht eindrucksvollen Vortrag des Herrn Prof. Dr. Schwarz. Bei dem Kreis Coesfeld handele es sich zwar nur um einen kleinen Gesellschafter, jedoch habe der neue Geschäftsführer auch hier die Türen anders geöffnet. Ein Verzicht auf eine Startbahnverlängerung sei weiterhin politisch gut vertretbar. Insgesamt sei der FMO wichtig für den Kreis Coesfeld.