Beschluss: Kenntnis genommen

Herr Slüter, Diözesangeschäftsführer des Kolpingwerkes Diözesanverband Münster, trägt vor, dass das Projekt „RESPEKT – Mach dein Ding!“ eines von 20 Modellprojekten sei, die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) bundesweit gefördert werden. Die Förderhöhe betrage 90 % des Projektumfanges; das Kolping-Bildungswerk Diözesanverband Münster als Träger finanziere die restlichen 10 % aus Eigenmitteln. Die Projektförderung sei zuletzt bis Ende 2018 verlängert worden. Herr Slüter weist darauf hin, dass in der Koalitionsvereinbarung 50 Mio. € für Folgeprojekte ausgewiesen seien; die Umsetzung sei abzuwarten.

Frau Schartel erläutert anhand der als Anlage 2 beigefügten Powerpoint-Präsentation die Zielgruppe, deren Vermittlungshemmnisse und die Ziele des Projektes. Die Umsetzung des Projektes erfolge in vier Anlaufstellen im Kreisgebiet an den Standorten Coesfeld, Nottuln, Dülmen und Lüdinghausen. Zusätzlich würden zwei Beratungsbusse für mobile Standorte im Kreisgebiet zur Verfügung stehen. Letzteres sei im ländlichen Bereich besonders wichtig, da nur eine eingeschränkte Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln gegeben sei. Frau Schartel trägt weiter zu den Methoden des Projekts und den Zugangsmöglichkeiten vor. Mit Hilfe von Schaubildern im Rahmen der Powerpoint-Präsentation stellt Frau Schartel die Zugangswege zum Projekt, die Entwicklung der Teilnehmerzahlen, die Zahl der Teilnehmer/innen nach Alter und Geschlecht und die Unterstützungsbedarfe bei Eintritt dar. Abschließend gibt Frau Schartel einen zusammenfassenden Überblick zur Integration, zu den Erfolgen im Projekt und einen Ausblick. Bisher seien 167 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Projekt betreut worden. In 27,5 % der Fälle habe erreicht werden können, dass die jungen Menschen ihren Weg in das Berufsleben finden konnten. So hätten bspw. 16 Teilnehmer/innen eine Ausbildung begonnen und 16 Personen eine Vollzeitbeschäftigung sowie eine weitere Person eine Teilzeitbeschäftigung aufgenommen. Es hätten 10 Teilnehmer/innen überzeugt werden können, wieder regelmäßig zur Schule zu gehen, während 4 Teilnehmer/innen ihre bereits begonnene Ausbildung fortführen. Frau Schartel weist darauf hin, dass Bedarfsmeldungen, positive Annahme und der Erfolg für eine längere Laufzeit des Projektes sprechen würden.

 

Vorsitzende Schäpers bedankt sich für den lebhaften Vortrag und macht deutlich, dass mit diesem Projekt etwas bewirkt werden könne.

Ktabg. Merschhemke spricht dem Projekt ein großes Lob aus. Die gute Arbeit zeige sich darin, dass 47 % der Teilnehmer/innen über den direkten Zugang zum Projekt gekommen seien. Er fragt nach, welche Verteilung der in der Koalitionsvereinbarung genannten finanziellen Mittel erwartet werde.

Dez. Schütt weist darauf hin, dass es noch keine Richtlinien des Bundes zur Verteilung gebe; zzt. wäre daher eine verbindliche Aussage unredlich. Im Rahmen der Regelung des § 16h SGB II würden auch bspw. bereits die Erlangung von Führerscheinen und die Beschaffung von Kraftfahrzeugen finanziert. Eine Weiterfinanzierung des Projektes könne daher sicher nicht im bisherigen Umfang erfolgen. Allerdings müsste dies im örtlichen Beirat behandelt werden.

Ktabg. Hues stellt fest, dass durch das Projekt das gewünschte Klientel erreicht werde. Auf seine Frage, wann das Projekt nach Senden komme, erklärt Frau Schartel, dass der Beratungsbus bereits in Senden gestanden habe, aber keine Kontakte zustande gekommen seien.

Ktabg. Vogelpohl ist der Auffassung, dass Antworten darauf gefunden werden müssten, dass viele junge Menschen die Wege zum Hilfesystem nicht fänden.

Auf die Frage der Ktabg. Kurilla, wie das Projekt die Menschen einfange, die außerhalb des klassischen Systems seien, erläutert Frau Schartel, dass hier schnelles Agieren und Reagieren durch direkte Kontaktaufnahme z.B. über WhatsApp erforderlich sei.

S.B Bücker weist darauf hin, dass im Kreis Borken die jungen Menschen direkt durch die Jobcenter dem Projekt zugewiesen würden und im Kreis Coesfeld eine freiwillige Teilnahme vorgesehen sei. Herr Slüter weist hierzu darauf hin, dass es im Kreis Borken eine Kooperation mit dem Kreis und der Stadt Borken gebe, insoweit handele es sich dort um ein anderes Modell.

Ktabg. Lütkecosmann führt aus, dass die positive Bilanz auch ein Ergebnis der persönlichen Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projektes sei. Er fragt nach, ob zur Weiterfinanzierung eine Einbindung der Agentur für Arbeit möglich sei. Dez. Schütt weist darauf hin, dass im Kreis Borken die Personen bereits im SGB II eingebunden seien und sich im Kreis Coesfeld zum großen Teil außerhalb des SGB II befänden. Die Bundesagentur für Arbeit sei nur in seltenen Einzelfällen betroffen. Eine Einbindung wäre daher vermutlich schwierig.

Dez. Schütt führt aus, dass die positive Bilanz des Projektes auch auf den fantastischen Personalschlüssel des Projektes und zudem darauf zurückzuführen sei, dass für die jungen Menschen kein „Amt“ dahinter stehe.

Vorsitzende Schäpers hofft, dass das Projekt die verdiente Wertschätzung erhalte und dass es in Zukunft auch im Kreis Coesfeld fortgeführt werde.

 

Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.