Sitzung: 14.06.2018 Ausschuss für Schule, Kultur und Sport
Beschluss: Kenntnis genommen
Vorlage: SV-9-1075
Vors. Merschhemke
begrüßt den Medienberater Herrn Schellnock sowie den Breitbandkoordinator Herrn
Wilms und bittet um Bericht.
Zunächst gibt Herr Schellnock Erläuterungen zur
„Digitaloffensive Schule NRW“, in welcher die landespolitischen Ziele und
Maßnahmen zum „Lernen im digitalen Wandel“ präsentiert und Beispiele
vorbildlicher schulisch-kommunaler Praxis aufgegriffen werden.
Dafür habe das Land
Nordrhein-Westfalen mit dem Medienkompetenzrahmen NRW eine klare Orientierung
für die schulische Bildung erarbeitet, womit eine zukunftsfähige Grundlage für
die pädagogischen Ziele von Schule und Unterricht und eine notwendige Stärkung
der Lehrkräftequalifizierung für das Lernen und Lehren in der digitalen Welt
bestehe.
Hier gelte
es nun, die pädagogischen Aufgaben des Landes mit den Ausstattungsaufgaben der
kommunalen Schulträger sinnvoll und konzeptionell zu verknüpfen. Die
bestehenden und zukünftigen Programme des Bundes und des Landes zur Förderung
des Anschlusses an ein leistungsfähiges Breitbandnetz und zur digitalen
Ausstattung seien also systematisch und gezielt zu nutzen, sprich u.a. in die
Nutzung mobiler Geräte im Unterricht umzusetzen.
Herr Schellnock verweist auf die Auftaktkonferenz der Digitaloffensive am 04.Oktober 2018, an deren
Anschluss in den Regierungsbezirken Folgeveranstaltungen und Unterstützungsangebote
auf der Ebene der kreisfreien Städte und Kreise angeboten werden sollen, um die
Schulen und Schulträger vor Ort zu unterstützen.
Inhaltlich, so Herr Schellnock, verstehe sich das Konzept der Bezirksregierung Münster zur „Gestaltung der schulischen Bildung in einer digitalen Gesellschaft“ als fachliches und strukturelles Bündelungskonzept, das den Akteuren eine schnelle fachliche Orientierung sowie einen Überblick geben solle zu
• den wesentlichen fachlichen Rahmensetzungen,
• der lernförderlichen IT-Grundstruktur von Schulen,
• den Fragen der lernförderlichen IT-Ausstattung von Schulen sowie
• der bezirksspezifischen, regionalen Gestaltung von Steuerungs- und Kooperationsstrukturen.
Zur Personalentwicklung im Medienzentrum teilt Herr Schellnock mit, dass seitens der Bezirksregierung das Stundenkontingent der Medienberater im Kreis Coesfeld aufgrund der vorbildlichen Arbeit finanziell auf 2 x 28 Stunden angehoben wurde, damit verbunden natürlich auch ein Mehr an Arbeit im Ausbildungsauftrag.
Mit weiteren Ausführungen zu Neuigkeiten bei EDMOND-NRW, hier vor allem der Anpassung an die neue Datenschutzgrundverordnung, Verbesserungen der Nutzer- und Medienverwaltung, neuen Möglichkeiten der Selbstregistrierung, der Weiterentwicklung von Anatares C und der Möglichkeit zur Selbsterstellung interaktiver Videos mit Edmond-NRW-Filmen als Basis, schließt er seinen Vortrag.
Mit Hinweis auf das „Speed-Dating Medien“ am 27.06.2018 sowie auf den Medientag am 20.11.2018 übergibt er an Herrn Wilms.
Herr Wilms stellt in einem Überblick über die Breitbandtechnologien dar, dass nur Glasfaser den hohen Anforderungen an die Technik genüge und skizziert den Weg zur Glasfaseranbindung der Schulen.
Er erläutert, dass nach einer Aufnahme der IST-Situation an 84 Schulstandorten in öffentlicher und privater Trägerschaft Strategieempfehlungen an alle Schulträger ausgesprochen werden konnten, die mitunter eine Zwischenlösung über Brückentechnologien ausweise, im Übrigen aber eindeutig die Glasfaser priorisiere.
Nach einer Kostenermittlung gehe man gegenwärtig kontinuierlich die Realisierung an. Hierfür seien Ausschreibungen, Monitoring und Anbietergespräche durchzuführen.
Der derzeit aktuelle Stand (Juni 2018) weise aus:
- 56 % FTTB versorgt (teilweise noch im Bau),
- 13 % Ausschreibungen/ Anbieterverhandlungen
- 16 % politische Beschlüsse in Vorbereitung.
Laut Herr Wilms stelle sich nach dem vollendeten Glasfaseranschluss als zukünftige Herausforderung die Umsetzung der digitalen Infrastruktur in den Schulen.
Wichtig sei vor allem die Schaffung einer lernförderlichen IT-Ausstattung um den Lernwille zu fördern und aufrecht zu erhalten. In einem System mit z.B. 500 bis 600 IT-Plätzen müssen die Daten transportiert werden können. Daher seien die Inhouse-Verteilung, die WLAN-Ausstattung und eine gute Benutzerverwaltung ebenfalls von großer Bedeutung.
Mit dem Appell „Digitalisierung braucht Infrastruktur! 100 % Glasfaser in COE“ schließt er seinen Vortrag.
Da die Schulträgerschaft hauptsächlich bei den Gemeinden liege, fragt Ktabg. Wobbe, ob es für die bis 2021 angestrebte Umsetzung Zuschüsse gebe.
Dez. Schütt antwortet, dass hierfür seitens des Landes Mittel aus dem Programm „Gute Schule 2020“ zur Verfügung stehen würden. Derzeit seien – unabhängig von jedem Medienkonzept – für Mitte/ Ende Juni 2018 Absprachen mit allen Schulträgern zur Vorbereitung der Rahmen- und Handlungsbedingungen in Vorbereitung.
Vors. Merschhemke dankt Herrn Schellnock und Herrn Wilms für den informativen und detaillierten Bericht.
Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.