Anfrage der FDP-Fraktion zur Hebammenversorgung im Kreis Coesfeld

 

Ktabg. Zanirato führt aus, dass die FDP-Fraktion bereits per E-Mail eine Anfrage zur Hebammenversorgung im Kreis Coesfeld gestellt habe. Nach Einschätzung einer großen deutschen Krankenkasse werde nur noch jede zweite Frau in Nordrhein-Westfalen in den Wochen nach der Geburt von einer Hebamme betreut. Die Quote der bei der Krankenkasse versicherten Mütter aus dem Rheinland und Hamburg, die im Wochenbett begleitet würden, habe 2016 bei 53 Prozent gelegen. Vier Jahre zuvor seien es noch 64 Prozent gewesen. Detaillierte Daten über die Anzahl aller in NRW tätigen Hebammen gebe es bisher noch nicht, aber nach Einschätzung von Experten und Verbänden herrsche Hebammenmangel – auch wegen des jüngsten Geburtenanstiegs der vergangenen Jahre. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sei im Jahr 2016 die Zahl der Geburten innerhalb von drei Jahren um ca. 18 Prozent auf über 170.000 gestiegen.

Die Fraktion der Freien Demokraten bitte daher die Verwaltung um Auskunft zur aktuellen Hebammenversorgung im Kreis Coesfeld.

 

AL Völker-Feldmann teilt mit, dass es keine verlässlichen Daten zur Hebammenversorgung im Kreis Coesfeld gebe. Die Anzahl der gemeldeten Hebammen habe im Schnitt der letzten 4 Jahre bei 40 gelegen, wobei im vergangenen Jahr 13 Hebammen mehr als im Vorjahr gemeldet gewesen seien. Diese Zahlen seien jedoch insoweit nicht aussagekräftig, als sich die Meldungen nach dem Wohnort und nicht nach dem Wirkungskreis der Hebammen richte. Insofern sei nicht bekannt, wie viele Hebammen tatsächlich im Kreis Coesfeld tätig seien.

Aus der Arbeit im Rahmen der Schwangerenberatung sei dem Gesundheitsamt jedoch bekannt, dass die Versorgungssituation auch im Kreis Coesfeld angespannt sei. Werdende Mütter müssten sich bereits sehr früh um eine Nachsorgehebamme bemühen. Durch die Beratungsstelle sei es jedoch bisher immer gelungen, den Schwangeren eine Hebamme zu vermitteln.

AL Völker-Feldmann ergänzt, dass auch den Krankenhäusern der zunehmende Hebammenmangel bewusst sei. Zur Verbesserung der Hebammenversorgung sowohl in der Schwangerschaft als auch im Wochenbett und zum Zwecke der erneuten Anbindung von Hebammen, die aktuell nur noch ambulant tätig sind, an die klinische Geburtshilfe werde beispielsweise aktuell in Coesfeld ein Hebammenzentrum an die Christophorus-Klinik gebaut.