Beschluss: ungeändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 17, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Beschluss:

 

Der Kreisausschuss macht dem Kreistag folgenden Beschlussvorschlag:

 

 

Der Stellenplan des Kreises Coesfeld für das Haushaltsjahr 2006 – Anlage zum Entwurf des Produkt-Haushaltes 2006 – wird beschlossen.

 

 


Einleitend führt Ktabg. Kortmann aus, dass seine Fraktion zwei Anträge eingebracht und Probleme bei der Zuordnung zur Tagesordnung gehabt habe. Mit dem ersten Antrag würden u.a. sechs weitere Lehrstellen zum 01.08.2006 gefordert. Die Buchstaben c und d behandelten die Einrichtung  eines Ausbildungsfonds. Nach seiner Auffassung sei der Schulausschuss hierfür das richtige Gremium. Er rege die Verweisung an den Schulausschuss an.

Mit dem zweiten Antrag werde für das Jahr 2006 eine Ausbildungsinitiative durch Schaffung einer „Struktur“ beantragt. Der Antrag erfolge vor dem Hintergrund, dass nach seiner Meinung die im vergangenen Jahr durchgeführte Initiative nicht besonders effizient gewesen sei. So habe der Einsatz der Lehrer pro Ausbildungsplatz bei 70 Stunden gelegen.

Damit gehe nach seiner Auffassung diese Initiative am Thema vorbei.

Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 01.08.2006 müsse bereits eine „Infrastruktur“ vorhanden sein. Man habe die Situation erlebt, dass einzelne Betriebe über die Möglichkeiten einer Fachausbildung nicht Bescheid gewusst hätten. Eine Überweisung des Antrags an den Fachausschuss sei angebracht.

 

Nach Meinung von Ktabg. Dinkler sei im vergangenen Jahr das Ausbildungsplatzangebot des Kreises Coesfeld ausführlich diskutiert worden. Zum zweiten Antrag merkt er an, dass die im Jahre 2005 stattgefundene Ausbildungsinitiative sehr erfolgreich gewesen sei. Er bezweifelt den Sinn einer weiteren parallelen Initiative.

 

Für den Ktabg. Bergmann ist Ausbildung ein wichtiges Thema. So habe die Verwaltung auf Initiative der SPD-Kreistagsfraktion im April 2005 ausführlich berichtet. Im Juni 2005 sei von der Verwaltung eine Sitzungsvorlage zu einer möglichen Verstärkung der Ausbildungsaktivitäten erstellt worden. Es bestand Konsens, dass man dies im Rahmen der Haushaltsplanberatungen 2006 erneut diskutieren wolle. Die SPD stehe weiterhin dazu, Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen.

Die Forderungen müssten jedoch auch umsetzbar sein. Zu der Forderung der Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, sechs weitere Ausbildungsplätze für Verwaltungsfachangestellte zur Verfügung zu stellen, weist er darauf hin, dass im Kreisausschuss seinerzeit Einigkeit bestanden habe, dass für die über den eigenen Bedarf Ausgebildeten keine Chance auf dem Arbeitsmarkt bestehe. Die Umsetzung der Forderung, Ausbildungsverhältnisse in Höhe von mindestens 4 % der Stellen der Kreisverwaltung sicherzustellen, führe zu insgesamt 75 Auszubildenden, die jedoch allein schon räumlich nicht untergebracht werden könnten.

Der Kreis bilde bereits über den eigenen Bedarf aus. Er halte auch die Frage nach Einrichtung eines Fonds für eine gute Idee, jedoch dürfte die Einrichtung beim Kreis Coesfeld äußerst schwierig sein. Die Bürgermeister dürften dies nicht begrüßen. Des Weiteren könne er sich nicht vorstellen, dass sich der Landrat als Kommunalaufsichtsbehörde im Rahmen der Genehmigung der Haushaltssicherungskonzepte gegen Ausbildung ausspreche.

Die Arbeitsmarktkonferenz habe sich für die Fortsetzung der vom Landrat gestarteten Ausbildungsinitiative  auch im Jahre 2006 ausgesprochen.

Der Arbeitskreis „Schule“ der SPD habe sich auch mit der Arbeit der Berufskollegs befasst und es liefen intensive Gespräche zwischen den Schulen, der IHK und der HWK.

Hinsichtlich der Forderung bzgl. des Berufsbildes „Nahrungsmittel und Gastronomie“ sei auf die WFG zu verweisen, für die derzeit eine neue Aufgabenliste erarbeitet werde. Eine dortige Anbindung erscheine sinnvoll.

Im Bereich des Fachkräftebedarfs auf dem Gebiet der Gesundheits- und Pflegedienstleistungen sehe er die Zuständigkeit der Bezirksregierung. Es gebe dort einen „Masterplan Gesundheitswesen“. Die dort einsehbaren Berichte seien sehr ausführlich. Diese Ziele sollten zunächst gesichtet werden.

Ktabg. Dabbelt stellt klar, dass die Ausbildungsinitiative 2005 mit rund 100 akquirierten Ausbildungsstellen, wovon 80 Stellen besetzt wurden, ein Erfolg gewesen sei. Das duale Ausbildungssystem habe sich bewährt und die Betriebe wüssten sehr genau, was benötigt werde.

Nach Ansicht von Ktabg. Schlüter habe eine schlechte Annahme eines neuen Bildungsganges verschiedene Gründe. Er regt an, dass der Kreis die entsprechenden Institutionen über das Schulangebot der Berufskollegs informiert.

Frau Willms erklärt, dass die Arbeitsmarktkonferenz das richtige Fachgremium sei. Man habe sich einvernehmlich für die Ausbildungsinitiative 2005 ausgesprochen. Sie schlägt vor, dass die Vorschläge in der Arbeitsmarktkonferenz beraten werden.

Ktabg. Kortmann macht deutlich, dass am dualen Ausbildungssystem nicht gerüttelt werden solle, jedoch stelle dieses nicht sicher, dass alle Nachfrager ausgebildet werden können. Viele Assistentenlehrgänge würden aus diesem Grunde besucht. Unter Bezugnahme auf die Äußerungen des Ktabg. Bergmann weist er darauf hin, dass es ihm um Bürokräfte und Ähnliches gehe und eine Ausbildung beim Kreis nur in den Ausbildungsberufen Sinn mache, in denen auch eine Chance auf eine Beschäftigung in der Wirtschaft bestehe.

Ktabg. Pieper sieht in den vom Ktabg. Vogelpohl verfassten Antrag der „Grünen“ eine Ergänzung zur Arbeitsmarktkonferenz, welcher im Schulausschuss behandelt werden sollte. Die Ausbildungsinitiative werde unterstützt und solle – ergänzt durch weitere Elemente - weitergeführt werden.

 

LR Püning macht deutlich, dass es allen Kreistagsmitgliedern eine Herzensangelegenheit sei, möglichst allen Bewerbern einen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen. Die Initiative im vergangenen Jahr sei erfolgreich gewesen. Er halte eine Beratung der Vorschläge in der Arbeitsmarktkonferenz für sinnvoll. Die Bereiche „Gesundheits- und Pflegedienstleistungen“ und  „Nahrungsmittel und Gastronomie“ seien denkbare Schwerpunkte.

Im Februar werde eine Lenkungsgruppensitzung unter Beteiligung der Städte und  Gemeinden stattfinden, in der auch die Vorschläge thematisiert werden könnten.

Im Rahmen der Diskussion im vergangenen Jahr sei festgestellt worden, dass nur in den Bereichen eine über den eigenen Bedarf hinausgehende Ausbildung durch den Kreis Sinn mache, in denen anschließend auch in der Wirtschaft eine Chance auf einen Arbeitsplatz bestehe. Diese Chance bestehe eben nicht im Bereich der Verwaltungsfachangestellten, daher sei der geforderte Umfang nicht umsetzbar.

Ferner sei die Einrichtung eines Fonds im Hinblick auf die angespannte Finanzlage problematisch.

Bei den Städten und Gemeinden, die ein Haushaltssicherungskonzept aufzustellen hätten, seien von der Kommunalaufsicht bei der Ausbildung keine Abstriche vorgenommen worden.

 

Die an den Berufskollegs im Rahmen des dualen Systems angebotenen Fachklassen hingen von der Nachfrage ab.

 

Ltd. KRD Schütt erklärt hierzu, dass ab 16 angemeldeten Schülern an dem jeweiligen Berufskolleg eine Fachklasse eingerichtet werde. Die Fahrtkosten würden diesen Schüler nicht erstattet. Im Jahre 2005 seien von 10 Maßnahmen 3 im Bereich der Jugendlichen und die übrigen im Bereich Senioren und Fastfood umgesetzt worden.

 

Auf Nachfrage des Ktabg. Bergmann teilt KVD Eyinck mit, dass für die zwei angebotenen Ausbildungsplätze zum Vermessungstechniker zwischenzeitlich Zusagen versandt wurden, nach dem die auf den ersten vier Rangplätzen stehende Bewerberinnen bzw. Bewerber abgesagt hätten.

Gleiches gelte auch für die Ausbildungsplätze „Coesfelder Modell“.

Abschließend stellt LR Püning fest, dass Konsens darüber bestehe, dass der auf eine Ausweitung der Ausbildungsaktivitäten abzielende Antrag nicht umsetzbar sei und der zweite Antrag in der Lenkungsgruppe und in der Arbeitsmarktkonferenz beraten werde. Eine förmliche Beschlussfassung erfolgt hierüber nicht.

Anschließend lässt LR Püning über den Beschlussvorschlag entsprechend der Sitzungsvorlage abstimmen.


Form der Abstimmung:               offen per Handzeichen

Abstimmungsergebnis:               einstimmig