Sitzung: 09.03.2020 Ausschuss für Arbeit, Soziales, Senioren und Gesundheit
Beschluss: Kenntnis genommen
AL Dr. Völker-Feldmann
schildert, dass in der 10. Kalenderwoche nach der Rückkehr einer Schulklasse
aus Tirol 26 Krankmeldungen erfolgt seien. Vorsorglich durchgeführte Tests auf
eine Infizierung mit dem Coronavirus seien ohne Befund geblieben. 2 Tage später
seien die ersten Fälle von Personen aus dem Kreis Coesfeld, die sich mit dem
Coronavirus infiziert haben, festgestellt worden. Inzwischen seien insgesamt 21
Fälle in den Gemeinden Senden und Ascheberg sowie in der Stadt Olfen bekannt.
Zwischen allen Fällen gäbe es Querverbindungen. Bisher gäbe es keine schweren
Verläufe der Erkrankungen.
Nachdem zunächst nur eine
erkrankte Schülerin von der Klasse ausgeschlossen worden sei, sei in der Folge
jedoch beschlossen worden, die Schule vorübergehend insgesamt zu schließen.
Festzustellen sei, dass die
Anfänge im Umgang mit dem Virus zunächst holperig und die Ermittlungen der
Kontaktpersonen durch das Gesundheitsamt schwierig seien.
Ziel sei es, die stationäre und
ambulante Versorgung der Bevölkerung nicht zu gefährden. Die zu treffenden
Maßnahmen werden in Absprache mit den an der Versorgung Beteiligten diesem Ziel
untergeordnet.
Weitere Entscheidungen würden
in Gesprächen mit den zuständigen Ordnungsbehörden vor Ort abgestimmt. Es sei
bekannt geworden, dass die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Patientinnen
und Patienten mit Krankheitssymptomen schnell zur Testung zum Gesundheitsamt
schicken würden. Das mache keinen Sinn, da keine Testungen vom Gesundheitsamt durchgeführt
werden.
Aktuell seien beim
Kreisgesundheitsamt 6 Infotelefone geschaltet. Es bestehe die Hoffnung, dass
eine weitere Verbreitung des Virus verhindert werden könne. Zur Frage der
Ktabg. Bücker, wie man sich derzeit verhalten solle, erklärt AL Dr.
Völker-Feldmann, dass es sehr wichtig sei, die Grundregeln (Abstand halten, in
Ellbogen husten, Hände waschen) zu beachten. Ktabg. Kleinschmidt äußert sich
enttäuscht darüber, dass für die Ausschusssitzung keine Sicherheitsmaßnahmen,
wie z.B. ein größerer Sitzabstand getroffen worden seien. Ktabg. Sparwel
erklärt, sie halte es für ein Zeichen einer schlechten Kommunikation, wenn die
Hausärzte und Hausärztinnen vorschnell an das Gesundheitsamt verweisen würden.
Ktabg. Crämer-Gembalczyk fragt nach, ob es für Menschen mit chronischen
Erkrankungen ratsam sei, einen Medikamentenvorrat anzulegen, da viele
Grundstoffe aus China bezogen werden müssten. AL Dr. Völker-Feldmann erklärt,
dass dem Gesundheitsamt ein Medikamentenengpass nicht bekannt sei und weist auf
die Gefahr hin, dass im Fall einer Bevorratung, die Versorgung von Menschen mit
akuten Erkrankungen gefährdet sein könne.
Vorsitzende Schäpers ergänzt
aus ihrer eigenen, beruflichen Tätigkeit in einer Klinik, dass es wichtig sei,
keine Hysterie aufkommen zu lassen und insbesondere die Grundregeln zu
beachten. Zur Frage der Ktabg. Raack, ob eine Überarbeitung der Pandemiepläne
zwischenzeitlich erfolgt sei, erklärt AL Dr. Völker-Feldmann, dass die Pandemiepläne
aktualisiert worden seien.
Dez. Schütt erklärt, dass die
ursprüngliche Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (Bericht der
Verwaltung über die Aufgaben und Tätigkeiten im Fachdienst 4 des
Gesundheitsamtes) in der nächsten Sitzung beantwortet werde.
Ktabg. Kortmann merkt an, dass
es aus seiner Sicht versäumt werde, eigene Kommunikationswege wie z.B. über das
Internet zu nutzen. Dez. Schütt weist darauf hin, dass aufgrund der aktuellen
Situation sowohl die Pressestelle des Kreises Coesfeld wie auch die
Telefonplätze im Gesundheitsamt personell aufgestockt worden seien. Das
Gesundheitsamt informiere täglich über die Homepage des Kreises Coesfeld wie
auch über die sozialen Medien über aktuelle Entwicklungen –auch die
Informationen des RKI würden regelmäßig auf der Internetseite geteilt.