Beschluss: Kenntnis genommen

Vorsitzende Schäpers begrüßt Frau Schartel, pädagogische Mitarbeiterin vom Kolping-Bildungswerk Diözesanverband Münster sowie Herrn Langer und Herrn Graute, ebenfalls pädagogische Mitarbeiter im Projekt ‚RETURN‘.

Anhand der als Anlage 2 beigefügten Powerpoint-Präsentation wird der Sachstand im Projekt ‚RETURN‘ erläutert.

Auf Grundlage von § 16h SGB II würden junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren im Projekt ‚RETURN‘ eine Anlaufstelle finden, die Unterstützung bei der Überwindung von Schwierigkeiten biete, die sie z.B. daran hindern würden, eine schulische oder berufliche Ausbildung aufzunehmen und die von bestehenden Hilfsangeboten nicht erreicht würden. Ausgehend vom Prinzip der Freiwilligkeit erfolge die Umsetzung im Rahmen von Eins-zu-Eins-Betreuungen, wobei der Zugang niedrigschwellig sei und bspw. über Anregungen durch den sozialpsychiatrischen Dienst oder die Jugendämter erfolgen könne. Der Umstand, dass die Beziehungsarbeit auch im Sozialraum der Teilnehmenden stattfinden könne, erleichtere den Zugang, da die Hemmschwelle ‚Büro‘ entfalle. Die vielfältigen Unterstützungsangebote, wie z.B. Stabilisierung der Einkommensverhältnisse durch Prüfung von Ansprüchen auf Sozialleistungen bis zur Unterstützung bei der Antragstellung, die Stabilisierung der Wohnsituation, die häufig ein großes Hindernis vor der Bewältigung weiterer, regelmäßiger Aufgaben darstelle, etc., würden an den ‚festen‘ Standorten Coesfeld, Dülmen, Lüdinghausen und Senden umgesetzt. Daneben erfolge eine mobile Arbeit mittels eines Beratungsbullis und eines Elektroautos.

 

Hinsichtlich der Anzahl der Teilnehmenden sei festzustellen, dass diese dort am Höchsten seien, wo das Projekt präsent sei. Die Akquise der Teilnehmenden erfolge auf unterschiedlichen Wegen, u.a. auch in Eigeninitiative. Zu den Problemlagen merkt Frau Schartel an, dass bei vielen Teilnehmenden eine psychische Instabilität bemerkbar sei. Häufig bestünden Probleme im Zusammenhang mit der Wohnung und einem eher instabilen, familiären Umfeld.

 

Positiv zu bewerten wäre, dass die Terminwahrnehmung bei den Teilnehmenden mit 83% sehr hoch sei. Um Kontakte zu halten, würden auch Messengerdienste genutzt, da diese bei den jungen Menschen eine hohe Akzeptanz erfahren.

 

Die Teilnehmenden würden in verschiedenen Entwicklungsschritten begleitet, die einige so nicht nicht erlebt hätten. Hierbei handele es sich um viele kleine Schritte, bei denen Prioritäten, wie z.B. die Wohnsituation, berücksichtigt würden.

 

Von 12 ehemaligen Teilnehmenden, die sich seit über 6 Monaten nicht mehr im Projekt befänden, sei eine Rückmeldung von 10 Teilnehmenden erfolgt. Hiervon würden zwei Personen mittlerweile in Vollzeit arbeiten, drei eine Ausbildung absolvieren, eine an einer anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen und zwei wieder zur Schule gehen. Bei zwei weiteren ehemaligen Teilnehmenden sei zumindest der Wohnraum gesichert worden.

 

Frau Schartel bewertet das Projekt insgesamt als sehr erfolgreich, da es verhindern könne, dass Jugendliche durch ein Netz fallen.  Ktabg. Wessels äußert seinen Respekt für die geleistete Arbeit. Ktabg. Kleinschmidt erklärt, dass spürbar sei, wie nah die Verantwortlichen den Jugendlichen seien und bewertet diese Leistung als großartig. Frau Schartel gibt den Dank zurück für die Möglichkeit, die Arbeit machen zu können und bedankt sich für die Unterstützung. Sie stelle fest, dass die Teilnehmenden viel Energie besäßen, die sie vergeuden würden. Es ginge darum, diese Energien in die richtige Richtung zu lenken.

 

Dez. Schütt bedankt sich für die geleistete Arbeit – auch für die gute Vernetzung mit den Jugendämtern.

 

Ktabg. Wessels erkundigt sich nach der Befristung der Förderung. Dez. Schütt antwortet, die Bewilligung der Fördermittel sei bis Mai 2021 durch den örtlichen Beirat erfolgt.

 

Frau Schartel weist auf die befristeten Arbeitsverträge ihrer Kollegen hin und wäre daher für eine möglichst frühe Entscheidung über eine mögliche Fortsetzung des Projektes dankbar.

 

Vorsitzende Schäpers bedankt sich für den engagierten Vortrag.