Beschluss: Kenntnis genommen

Vorsitzende Raack heißt Frau Heymann und Frau Goreta von der Selbsthilfe-Kontaktstelle Kreis Coesfeld/Kreis Borken im Ausschuss willkommen. Frau Heymann stellt sodann anhand der als Anlage 1 beigefügten Powerpoint-Präsentation die unter der Trägerschaft des Wohlfahrtsverbandes „Der Paritätische Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.“ stehende professionelle Kontakt-, Beratungs- und Informationsstelle für Selbsthilfe mit den Standorten in Coesfeld und in Borken vor. Sie beschreibt hierbei zunächst, was unter Selbsthilfe zu verstehen ist, welche Vorteile diese hat und wie sie wirkt und stellt hierbei die Grundsätze der Selbsthilfe dar. Die Themen der aktiven Selbsthilfegruppen in den Kreisen Coesfeld und Borken seien vielfältig. Selbsthilfegruppen seien in fast jeder Kommune im Kreisgebiet vertreten. Ferner beschreibt Frau Heymann die Aufgabenschwerpunkte der Selbsthilfe-Kontaktstelle, die von der Beratung und Unterstützung bestehender Selbsthilfegruppen und Unterstützung von Gruppenneugründungen über Öffentlichkeitsarbeit hin zu Beratung und Vermittlung selbsthilfeinteressierter Bürgerinnen und Bürger und einer Kooperation mit Fachkräften aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich reichen würden. Sie benennt hierzu verschiedene Beispiele und berichtet insbesondere vom Tag der Selbsthilfe in Dülmen. Sie weist auf den „Selbsthilfe-Newsletter“ hin, der jeden zweiten Monat mit Informationen aus der Region für die Region zum Thema Selbsthilfe erscheine. Frau Heymann macht deutlich, dass die Corona-Pandemie auch für die Selbsthilfe eine große Herausforderung dargestellt habe. Den Ängsten und Nöten der Selbsthilfegruppen sei durch digitale Fortbildungen und Angebote wie dem „Virtuellen Haus der Selbsthilfe NRW“ begegnet worden. Zuletzt gab Frau Heymann einen Ausblick auf weitere in 2022 anstehende Aktionen der Selbsthilfekontaktstelle.

 

Ktabg. Wobbe bedankt sich bei Frau Heymann für die Darstellung der vielseitigen und vielfältigen Aufgaben der Selbsthilfe-Kontaktstelle. Er lobt insbesondere den digitalen Ausbau der Angebote während der Pandemie und erkundigt sich, ob die Selbsthilfe-Kontaktstelle insbesondere bei Klientinnen und Klienten, die nicht so technikaffin seien, auch aufsuchend tätig geworden sei. Frau Heymann gibt an, dass nicht alle Selbsthilfegruppen die digitalen Angebote nutzen würden. Deren Einführung sei step by step erfolgt und es habe sich gezeigt, dass durchaus auch die älteren Generationen sich für die Digitalisierung begeistern lassen würden. Es gelte, die hier erworbenen Kompetenzen zu erhalten und ggf. sogar noch weiter auszubauen. Die Kontakte seien aber auch durch Telefonate und Briefe erhalten geblieben. Frau Goreta ergänzt, dass es aber durchaus ein Anliegen der Selbsthilfegruppen sei, sich künftig wieder in Präsenz zu treffen.

Auf Nachfrage von Ktabg. Wobbe erklärt Frau Heymann, dass sämtliche Aufgaben der Selbsthilfe-Kontaktstelle durch sie selbst und Frau Goreta als Fachkräfte wahrgenommen würden. Es bestehe der Wunsch, zusätzlich ehrenamtliche Lotsen und Lotsinnen einzusetzen. Die bereits erfolgte Suche nach interessierten Personen sei jedoch bisher nicht erfolgreich gewesen.

 

Ktabg. Willms resümiert die Entstehungsgeschichte der Selbsthilfe-Kontaktstelle und deren Beginn und betont, dass die Zusammenarbeit aller Beteiligten und insbesondere die der Kreise Borken und Coesfeld in diesem Projekt hervorragend funktioniere. Mit dem Kontakt über Herrn Plaß vom Paritätischen finde man hier gelebte Solidarität über die Kreisgrenzen hinaus. Darauf könnten die Selbsthilfe-Kontaktstelle und aufgrund des guten Miteinanders auch die Politik und die Verwaltung sehr stolz sein. Die Selbsthilfegruppen hätten sich kontinuierlich positiv weiterentwickelt. Insbesondere in der Pandemie habe sich die Qualität des Teams der Selbsthilfe-Kontaktstelle gezeigt. Ihm sei es gelungen, die Selbsthilfegruppen in dieser schwierigen Zeit zu stärken. Ktabg. Willms zeigt sich begeistert über die Entwicklung der Selbsthilfe-Kontaktstelle und sehe derem weiteren Weg zuversichtlich entgegen.

 

Auch Ktabg. Crämer-Gembalczyk bedankt sich für die gute Arbeit. Sie merkt an, dass es Menschen mit Behinderungen gebe, die zu dem sie betreffenden Thema keine Selbsthilfegruppe finden würden und die keine Kraft hätten, selbst aktiv zu werden. Sie erkundigt sich daher nach dem grundsätzlichen Verfahren zu einer Gruppenneugründung.

Frau Heymann bestätigt, dass die Selbsthilfe-Kontaktstelle sich wünschen würde, selbst Gründungswünsche und -ideen auszuspähen und Neugründungen in die Wege zu leiten. Aus eigener Initiative Selbsthilfegruppen zu gründen, sei jedoch durch die Kontaktstelle nicht leistbar, so dass sie und Frau Goreta darauf angewiesen seien, dass aus dem Kreis der Betroffenen und Interessierten zumindest ein Wunschthema genannt bzw. die Anregung zu einer Gruppenneugründung geäußert werde. Sie weist darauf hin, dass Selbsthilfe ja auch stets eigeninitiiert sein solle. So werde auf eine klare Trennung zwischen Selbsthilfegruppen und angeleiteten Gesprächskreisen geachtet. Es bestehe eine enge Vernetzung mit sämtlichen Fachstellen mit kurzen Wegen, so dass die Herantragung von Wünschen zu Gruppenneubildungen an die Selbsthilfe-Kontaktstelle gut funktioniere.

 

S. B. Kleinschmidt lobt die Leistung der Selbsthilfe-Kontaktstelle im Bereich der Digitalisierung. Es sei bemerkenswert, was diese insbesondere aufgrund der Datenschutzproblematik bei der Einrichtung von digitalen Angeboten in so kurzer Zeit geleistet habe. Auf ihre Frage bestätigt Frau Heymann, dass die Selbsthilfe-Kontaktstelle hierbei Unterstützung erhalten habe, indem sie über den Paritätischen Landesverband NRW e.V. begleitet und geschult worden sei.