1.      Ktabg. Vogelpohl verliest folgende Anfrage bezüglich neuer Ausbildungsberufe im Kreis Coesfeld:

„In den letzten Jahren sind auf Bundesebene eine Vielzahl von neuen (zwei- bzw. dreijährigen) Ausbildungsberufsbildern (z.B. Zweiradmonteur, Maschinen- und Anlagenführer, Servicefachkraft für Dialogmarketing, Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice, Fachkraft Agrarservice,...) erlassen worden. In diesem Zusammenhang ergeben sich für Bündnis 90/Die Grünen folgende Fragen:

-                     Auf welche Weise und in welchem Umfang wurden die neuen Ausbildungsberufe durch die Aktion „Ich bilde aus im Kreis Coesfeld beworben ?

-                     In welchem Umfang wurden an den Berufskollegs im Kreis Coesfeld einschlägige neue Fachklassen gebildet ?

-                     In welchem Umfang wurden die Auszubildenden (in diesen neuen Ausbildungsberufen) in affinen Fachklassen unterrichtet.“

 

FBL Schütt sagt aufgrund der Komplexität der Anfrage die Beantwortung in der nächsten Sitzung zu.

 

2.         Ktabg. Vogelpohl bezieht sich auf den zum Werkstattjahr erschienenen Zeitungsartikel mit dem Titel „Neue Chance für Schüler ohne Berufsausbildungsverhältnis“, zitiert daraus die Teilaussage „...die Grundfertigkeiten Lesen, Rechnen und Schreiben, sollen verbessert werden“ und fragt, ob das alles sei, was das Werkstattjahr zu vermitteln habe.

AL Jasper weist auf das Konzept des Werkstattjahres hin, wonach die Teilnehmer/innen an zwei Tagen in der Woche die Berufsschule, an zwei Tagen die Lehrwerkstätten des Maßnahmeträgers –im Kreis Coesfeld seien das die Handwerksbildungsstätten– und an einem Tag einen realen Betrieb für ein Praktikum besuchen. FBL Schütt ergänzt, dass die Jugendlichen außerdem auf verschiedenen Ebenen abgeholt werden müssten.

Ktabg. Dr. Bücker merkt an, dass die Teilnehmer/innen am Werkstattjahr offenbar doch nicht ausschließlich Jugendliche ohne jedweden Abschluss seien. Oberstudiendirektor Kortekamp erklärt dazu, dass sich die Maßnahme nach einer Richtlinie des Ministeriums primär an Jugendliche ohne Hauptschulabschluss richte, tatsächlich aber aufgrund fehlender Ausbildungsplätze auch Jugendliche mit Hauptschulabschluss nach Klasse 10 oder mit Realschulabschluss zum Teilnehmerkreis gehörten. Er hält eine Evaluation des Werkstattjahres für notwendig. FBL Schütt teilt mit, dass er der beim Ministerium gebildeten Steuerungsgruppe für das Werkstattjahr angehöre Diese werde in der nächsten Sitzung auch noch einmal über die Zielgruppe und die Frage der Nachrangigkeit beraten.

Oberstudiendirektor Hege ergänzt, dass die Teilnehmerzahl nicht mit der originären Zielgruppe ausgeschöpft worden sei; bevor jedoch freie Plätze verfallen, habe der Maßnahmeträger auch Jugendlichen mit anderen Abschlüssen, aber ohne Ausbildungsverhältnis die Möglichkeit zur Teilnahme eröffnet.

 

3.         Auf die Frage des Ktabg. Vogelpohl zum Sonderprogramm "Ausbildung 2006" antwortet FBL Schütt, dass das Münsterland zunächst nicht beteiligt sei. Die Mittel seien schwerpunktmäßig eingesetzt worden, z. B. in der Emscher-Lippe-Region. Über die zukünftige Beteiligung erfolge eine Abstimmung im Rahmen des regionalen Ausbildungskonsenses. Weitere ergänzende Informationen werden mit der Niederschrift zur Verfügung gestellt.

 

Ergänzende Informationen zur Anfrage:

Das Sonderprogramm Ausbildung 2006 wurde im Rahmen des Ausbildungskonsenses im Münsterland umgesetzt. Die koordinierende Stelle IHK-Nordwestfalen hat die Bildungsträger in der Region aufgefordert, ihre Bereitschaft zur Umsetzung des Programms unter Angabe der Ausbildungsberufe und Anzahl der –plätze mitzuteilen. Anhand der Angebote erfolgte eine Zuweisung der Konsenslinge im Dezember 2006 durch die IHK-Nordwestfalen. Die vorgeschlagenen Bewerber wurden von den Bildungsträgern zum Vertragsschluss eingeladen. Um die Mindestzahlen der Angebote der Bildungsträger zu erreichen, wurden die Berufskollegs gebeten, weitere Interessenten zu benennen.

Aus beiden Pools wurden im Münsterland (Bezirk der Agentur für Arbeit Coesfeld) bei den Trägern BBS Ahaus, DRK SAB GmbH, GEBA mbH, HBZ Münster, Kreishandwerkerschaft Coesfeld/Dülmen, Klausenhof Rhede und RAG Münster das Sonderprogramm 2006 umgesetzt, davon sind fünf Personen aus den Rechtskreis des SGB II.