Sitzung: 03.03.2008 Ausschuss für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung
Beschluss: ungeändert beschlossen
Abstimmung: Ja: 11
Vorlage: SV-7-0933
Ausschussvorsitzender Stork
gen. Heinrichsbauer begrüßt zu diesem TOP den Lt. Landesbaudirektor des LWL,
Herrn Eberhard Eickhoff und den Stadtbaurat der Stadt Gerbsen, Herrn Michael
Stojan.
Stadtbaurat Michael Stojan,
der im Rahmen des Bündnisses für regionale Baukultur die „Interessengemeinschaft
Planen und Bauen in Westfalen“ vertritt, weist in seinem Einführungsvortrag
darauf hin, dass regionale Baukultur und gute Stadtgestaltung vor dem
Hintergrund des demographischen Wandels zunehmend als wichtige Standort- und
Wirtschaftsfaktoren erkannt werden . Das
Aktionsbündnis und die Interessengemeinschaft haben es sich daher zum Ziel
gesetzt, auf die nachhaltige Qualität regionaler Gestaltungsmerkmale aufmerksam
zu machen: Bürger und Politiker, aber auch Bauherren, Architekten und Bauträger
sollen sensibilisiert und motiviert werden, sich für eine individuelle
Planungs- und Baukultur ihrer Region und ihres Ortes einzusetzen.
Die Ziele des „Bündnisses
für regionale Baukultur in Westfalen“ verdeutlicht Herr Stojan darüber hinaus
anhand negativer Beispiele für städtebauliche Ergänzungen im Einheitsstil der
70er Jahre, aber auch anhand von positiven Beispielen aus Süddeutschland, der
Schweiz sowie aus Westfalen (z.B. Münster/Prinzipalmarkt, Rathauserweiterung
Gladbeck). Diese Beispiele aus der Region belegen zudem, dass Bauvorhaben von
hoher Qualität in zeitgemäßer Architektursprache geplant und realisiert werden
können.
Ltd. Landesbaudirektor
Eberhard Eickhoff, LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen, führt
aus, dass sich das Bündnisses für regionale Baukultur in Westfalen als
Kommunikationsplattform, Aktionsbündnis und Netzwerk zur Förderung zeitgemäßen
regional- und orttypischen Planens und Bauens versteht. Zielsetzung ist u.a. die Etablierung einer
breiten Diskussion über die Bedeutung und Merkmale regionaler Baukultur bei
alltäglichen Planungs-, Bau- und Gestaltungsaufgaben. Die Bündnispartner - im
September 2007 wurde der Kreis Borken aufgenommen - wollen beispielgebende
Projekte und Prozesse aus den Bereichen Städtebau, Dorfentwicklung und
Architektur initiieren und unterstützen. Zu den aktuellen und geplanten
Aktionen des Bündnisses gehören u.a.:
·
Fachtagungen und
Fachexkursionen, z.B. des LWL-Amtes für regionale Baukultur
·
Abendvortragsreihen,
z.B. die aktuelle Werkvortragsreihe „Architektur im Kontext“ im LWL-Landeshaus
in Kooperation mit dem BDA Münsterland Internetportal zur Präsentation
vorbildlicher Neu- und Umbauten
·
Wanderausstellungen
mit beispielhaften Projekten aus Westfalen-Lippe
·
Anstoßen weiterer
örtlicher und regionaler Initiativen, z.B. Kreise Borken und Coesfeld mit der
REGIONALE 2016
·
Handbuch mit
positiven und negativen Projektbeispielen zur Baukultur
Ktabg. Dinkler begrüßt die
Zielsetzung des Bündnisses, insbesondere die Aktivitäten zur Sensibilisierung
von Politik und Verwaltung; er weist auf die ausschlaggebende Bedeutung des
Bebauungsplans für die Bewahrung und Weiterentwicklung ortstypischen Bauens
hin.
Ktabg. Große Verspohl und
Ktabg. Bergmann fragen u.a. nach den Kosten, die für den Kreis Coesfeld aus dem
Beitritt zum Bündnis für regionale Baukultur resultieren.
Herr Eickhoff erklärt, dass
keine Satzung bestehe und das Bündnis grundsätzlich kostenfrei sei. Ein
Mitgliedsbeitrag oder ähnliche Aufwendungen werden für den Kreis Coesfeld daher
nicht fällig. Kosten könnten lediglich für die Beteiligung und Mitwirkung des
Kreises Coesfeld an den Aktionen des Bündnisses entstehen.
Ktabg. Kohaus weist auf die
städtebaulich und architektonisch gut gelungene Rathauserweiterung in Gladbeck
hin und signalisiert die Zustimmung zum Beschlussvorschlag.
Nach weiterer kurzer
Diskussion über die Anforderungen eines „Energiesparhauses“ und der
Feststellung, dass ökologisches und energiesparendes Bauen keinen Widerspruch
zu den Zielen des Bündnisses darstellt, bedankt sich der Ausschussvorsitzende
Stork gen. Heinrichsbauer bei den Referenten und lässt über den
Beschlussvorschlag abstimmen.
Form der Abstimmung: offen per Handzeichen
Abstimmungsergebnis: 11 ja-Stimmen