Beschluss: ungeändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 12

Beschluss:

 

Der Kreis Coesfeld beteiligt sich in den Jahren 2008 bis 2010 mit jeweils 25.000 € an dem Projekt „Familie, Arbeit, Mittelstand im Münsterland“.


Ausschussvorsitzender Stork gen. Heinrichsbauer führt einleitend aus, dass die Frauenerwerbsquote im Münsterland relativ gering sei und das Projekt Familie – Arbeit – Mittelstand im Münsterland (FAMM) genau hier ansetze, um eine höhere Beschäftigtenquote zu erreichen.

 

Frau Goerlich (wfc) erläutert anschließend, dass das Projekt im gesamten Münsterland umgesetzt werden solle. Ausgangslage sei, dass der Arbeitskräftebedarf in Zukunft steigen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zukünftig immer größere Bedeutung erlangen werde. Für die Vielzahl der Betriebe fehle es bislang beispielsweise an adäquaten Angeboten für Frauen, die nach Kindererziehungszeiten wieder in den Beruf zurückkehren möchten. Durch das Projekt  FAMM, ggf. auch unter Einbeziehung weiterer Förderprogramme des Landes NRW, sollen unter anderem Unternehmen, die ihren Beschäftigten flexible Arbeitszeiten und Fortbildungsangebote während der Elternzeit anbieten, gefördert werden.

 

Ktabg. Dinkler teilt mit, dass auch aus seiner Sicht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer wichtiger werde. Zwar habe sich der Arbeitsmarkt gut entwickelt. Die Frauenerwerbsquote sei mit den Teilaspekten „Teilzeitarbeit“, „Kinderbetreuung“, „familienfreundliche Arbeit“ und „Fortbildung während der Elternzeit“ verbesserungsfähig. Die Einrichtung einer befristeten Stelle bei der wfc für die Projektdurchführung sieht er vor dem Hintergrund des demographischen Wandels als richtigen Schritt an.

 

Ktabg. Große Verspohl signalisiert ebenfalls Zustimmung zum Projekt. Er befürwortet insbesondere, dass mit FAMM durch direkte Kommunikation mit Betrieben konkrete Objekte angegangen würden und nicht nur eine Konzeption erarbeitet werde. Die FDP-Kreistagsfraktion unterstütze das Projekt daher und hoffe auf positive Umsetzungsergebnisse.

 

Ktabg. Kohaus weist darauf hin, dass der Kreis Coesfeld sich bei Förderung von FAMM nicht aus der in anderen Gebieten bisher erfolgten Förderung zurückziehen dürfe. Er sieht FAMM jedoch als gute Basis an und signalisiert ebenfalls Zustimmung.

 

Ktabg. Bergmann stuft FAMM als einen Baustein zur Förderung der Erwerbstätigkeit von Frauen ein. Er bemerkt, dass er der Darstellung in der Sitzungsvorlage entnommen habe, dass ein Mangel an qualifizierten Fachkräften bestehe und die Frauenerwerbsquote im Kreis Coesfeld unterhalb des Landesdurchschnitts liege. Er kritisiert, dass die CDU-Kreistagsfraktion während der Diskussion zum demographischen Wandel abweichende Auffassungen vertreten habe. Nunmehr werde auf Anregung eines Bundestagsabgeordneten ohne formellen Antrag ein Beschlussvorschlag unterbreitet. Ktabg. Bergmann bedauert, dass man in der Vergangenheit durch ähnliche Projekte mehr hätte erreichen können. Die jetzt vorgeschlagene Projektförderung sei nichts anderes als ein Teil des Bündnisses für Familie, welches im Jahr 2004 von der CDU-Kreistagsfraktion abgelehnt worden sei. Daher habe man in der Vergangenheit versäumt, frühzeitig in die Förderung einzusteigen. Er befürwortet jedoch, dass jetzt eine positive Grundstimmung vorliege.

 

Ktabg. Gochermann betont, dass die Fördergelder aus Bundes-, nicht jedoch aus Landesmitteln finanziert würden. Ein nicht unerheblicher Finanzierungsanteil stamme aus dem Landesarbeitsministerium, was die hohe Wertschätzung für dieses Thema wiedergebe.

Die Themen „Mittelstand und Familie“ rückten in den Schwerpunkt der Förderung. Hier habe die SPD auf Landesebene in der Vergangenheit keine nennenswerten Maßnahmen ergriffen. Ktabg. Gochermann stellt weiterhin fest, dass die endgültige Bewilligung der Landesmittel noch ausstehe. Daher möchte er wissen, was passiere, wenn die Förderung durch das Land sich ändere und ob der Kreis eine prozentuale oder eine Festbetragsförderung leiste.

 

Frau Goerlich (wfc) teilt hierzu mit, dass es sich bei der Kreisförderung um eine Festbetragsförderung handele und sich aus einer ggf. geringeren Landesförderung keine Nachteile für den Kreis Coesfeld ergäben.

 

Ktabg. Bergmann bemerkt abschließend, dass der Kreis Coesfeld schon viel früher hätte aktiv werden können und insoweit Möglichkeiten nicht ergriffen worden seien.

 

Ausschussvorsitzender Stork gen. Heinrichsbauer lässt sodann über den Beschlussvorschlag abstimmen.


Form der Abstimmung:               offen per Handzeichen

Abstimmungsergebnis:               einstimmig