Beschluss: Kenntnis genommen

Abstimmung: Ja: 46, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

 

Der Beteiligungsbericht 2007 des Kreises Coesfeld wird zur Kenntnis genommen.

 

 


Ktabg. Vogelpohl weist auf die Gewinn- und Verlustrechnung der FMO und auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit einem Minus im Jahre 2007 von rd. 2,6 Mio. € hin. Insgesamt belaufe sich der Bilanzverlust bis einschließlich 2007 auf rd. 6,3 Mio. €. Ktabg. Vogelpohl hinterfragt, wann mit einer Trendwende zu rechnen sei.

 

Landrat Püning führt aus, dass der FMO über einen längeren Zeitraum „schwarze Zahlen“ geschrieben habe. Zwar könne er die Frage des Ktabg. Vogelpohl ad hoc im Detail nicht beantworten, jedoch sei es durch rückläufige Passagierzahlen und Sondereffekte aus Werbeaktionen praktisch zu Betriebsverlusten gekommen. Wie aus der Gewinn- und Verlustrechnung hervorgehe, werden die jährlichen Defizite vorgetragen und belasten damit nicht unmittelbar die Gesellschafter. Die weitere Ergebnisentwicklung des Flughafens sei von den Fluggastzahlen und dem Frachtgüteraufkommen abhängig.

 

Ktabg. Vogelpohl ergänzt, dass der Kreis Coesfeld als Gesellschafter die Entwicklung des Flughafens nicht einfach laufen lassen könne und damit möglicherweise in hohe Nachschusspflichten gerate. Seine Erwartung gehe dahin, den FMO so aufzustellen, dass er wieder „schwarze Zahlen“ schreibe.

 

Landrat Püning antwortet, dass dies auch Ziel der Gesellschafter und der Geschäftsführung des FMO sei. In der Gesellschafterversammlung würden die Entwicklung der Bilanzen sowie der Gewinn- und Verlustrechnungen intensiv diskutiert. Das gesamte Geschäftsgebaren werde hinterfragt. Die Entwicklung des FMO sei regelmäßig Thema in den entsprechenden Gremien. Es werde nichts laufen gelassen.

 

Ktabg. Müller sieht die Situation des FMO als ziemlich unbefriedigend an. Jahr für Jahr würden rückgängige Transportzahlen ausgewiesen und die Verluste vorgetragen. Welches Risiko komme da noch auf den Kreis Coesfeld zu, fragt Ktabg. Müller?

 

Landrat Püning erklärt, dass das Thema FMO ausführlich im zuständigen Fachausschuss diskutiert werden könne. Er sei aus dem Stand ohne Vorbereitung nicht in der Lage, alle Fragen zur vollsten Zufriedenheit zu beantworten. Eine vertiefende Darstellung könne im Fachausschuss erfolgen. Ein Vertreter der Geschäftsführung des FMO sei jederzeit bereit, im Fachausschuss vorzutragen und für Fragen zur Verfügung zu stehen. Im Bereich der Luftbeförderung von Personen und Gütern herrsche ein ruinöser Wettbewerb. Einzelheiten hierzu könnten im Fachausschuss vorgetragen werden. Die Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN habe jederzeit die Möglichkeit, einen Tagesordnungspunkt zu diesem Thema für den Fachausschuss zu beantragen.

 

Ktabg. Stinka hält es für wichtig, die Anregung zur Behandlung des Themas im Fachausschuss aufzunehmen. Unter anderem aufgrund steigender Energiekosten sei es sicherlich vernünftig, sich kundig zu machen.

 

Ktabg. Kleerbaum gibt zu Bedenken, dass der Kreis Coesfeld am Stammkapital des Unternehmens nur mit einem Anteil von 0,4514 % beteiligt sei. An dieser Beteiligung werde der Haushalt des Kreises Coesfeld nicht ernsthaft scheitern. In weiten Teilen sei man sich einig, den FMO zu fördern. Die Anfragen der GRÜNEN seien bei aller Richtigkeit von der Grundtendenz jedoch verfehlt. Der Geschäftsführung des FMO sollten Alternativen zur Entwicklung des FMO  aufgezeigt bzw. Perspektiven für die Zukunft gegeben und nicht, wie in der Vergangenheit geschehen, Hindernisse in den Weg gelegt werden. Neben den angesprochenen Aspekten sollte im Fachausschuss auch hinterfragt werden, wie sich der Flughafenbetreiber sich eine bessere Unterstützung der Gesellschafter vorstellen könne.

 

Ktabg. Dinkler schließt sich den Ausführungen des Vorredners an und stellt fest, dass bei der geringen Beteiligung des Kreises Coesfeld am Stammkapital des Unternehmens nicht mit einer starken Belastung zu rechnen sei.

 

Ktabg. Müller erklärt unter Hinweis auf die bisherige Diskussion, dass die GRÜNEN mit einer Behandlung des Themas im Fachausschuss einverstanden seien. Weiter stellt Ktabg. Müller fest, dass der FMO seine Ziele bislang nicht erreicht hat. Ferner sehe er den Anteil der Beteiligung des Kreises Coesfeld am FMO unter Berücksichtigung der stetigen Bemühungen um eine finanzielle Besserstellung im sozialen Bereich als „großen Brocken“ an.

 

Landrat Püning weist auf die Wichtigkeit des FMO für die regionale Infrastruktur hin. Die Schaffung von Arbeitsplätzen in diesem Bereich sei nicht hoch genug einzuschätzen. Auch der Kreis Coesfeld profitiere erheblich vom FMO. In den letzten Jahren sei der Kreis Coesfeld aufgrund der Verluste des FMO nicht in Anspruch genommen worden. Bei einem entsprechenden Tagesordnungspunkt werde die Geschäftsführung des FMO im Fachausschuss zum Thema vortragen.

 

Ktabg. Stauff weist abschließend noch darauf hin, dass der FMO als drittbester Flugplatz in Deutschland gelte. Der Verlust des Flughafens Dortmund liege bei rd. 30,0 Mio. €. Der Nutzen für unseren Bereich durch den FMO sei wesentlich größer als der ausgewiesene Verlust.