Beschluss: zurückgestellt

Abstimmung: Ja: 14, Nein: 0, Enthaltungen: 1, Befangen: 0

Beschluss:

 

Es wird beantragt, den Antrag des Vereins Kinder-, Jugend- und Familienhilfe e.V. vom 28. Oktober 2009 unter Einbezug des Antragstellers in der nächsten Kreisausschusssitzung zu behandeln.

 


Vorsitzender Wobbe stellt den Tagesordnungspunkt kurz vor und gibt das Wort an FBL 2 Schütt.

 

FBL 2 Schütt erläutert, dass das Projekt Notruftelefon für Kinder und Jugendliche im Kreis Coesfeld zunächst vom Verein roterkeil Senden e.V. angeboten wurde und mit dem Verein Kinder-, Jugend- und Familienhilfe e.V. ein neuer Träger gefunden wurde, der dieses Projekt nun weiterführen möchte. Die Verwaltung sei jedoch der Meinung, dass ein anderes vergleichbares Angebot auf Bundesebene gegeben ist, so dass das Angebot geschätzt würde, aber die Notwendigkeit für das zusätzliche Angebot  und eine finanzielle Förderung nicht gesehen wird.

 

Ktabg. Klose bestätigt, dass keine Doppelstrukturen geschaffen werden sollten, allerdings geklärt werden müsse, ob das Angebot auf Bundesebene tatsächlich adäquat ist. Sie habe Kontakt mit dem Antragsteller aufgenommen, jedoch aufgrund der Enge der Zeit keine Klärung herbeiführen können. Aus diesem Grund stelle sie den Antrag, den vorliegenden Antrag im Kreisausschuss zu behandeln und dem Antragsteller die Gelegenheit zu geben, sein Projekt vorzustellen. Gegebenenfalls könnten auch Alternativen hinsichtlich der Finanzierung über Sponsoren gefunden werden.

 

Ktabg. Schäpers berichtet, dass sie das ähnlich sehe und die Angebote miteinander verglichen werden müssten. Man solle dies auch einmal unter dem Ansatz Abwendung von Kindeswohlgefährdung sehen.

 

Mitglied Dittrich bestätigt, dass die Polizei über das Angebot des Notruftelefons sehr froh sei und erwähnt, dass die Initiative vom Runden Tisch gegen Gewalt an Frauen und Kindern ausgegangen sei und man bedenken müsse, dass in dem Projekt sehr viel Arbeit steckt. Es sei ein Schritt gegen Kindeswohlgefährdung einzutreten. Man müsse dies alles ins Verhältnis setzen. Auch der Verein roterkeil Senden e.V. sei durchaus bereit einen Teil der Finanzierung weiter zu leisten.

 

Ktabg. Wilhelm fragt an, ob Rückmeldungen zur Nutzung des Notruftelefons in Münster von Kindern und Jugendlichen aus dem Kreis Coesfeld vorliegen.

 

FBL 2 Schütt erläutert, dass es nach der Konzeption um eine anonyme Beratung gehe und somit keine Erkenntnisse gezogen werden könnten, ob jemand über die Notrufnummern an das Kreisjugendamt gelangt sei.

Es sei Kontakt mit dem Dachverband mit Sitz in Wuppertal aufgenommen worden. Von dort wurde mitgeteilt, dass den Anrufern unabhängig vom Wohnort in der Regel Zukunftsperspektiven eröffnet werden und eher abstrakte Themen besprochen werden. Zudem gebe es eine Übersicht über die Beratungsangebote vor Ort, sodass auch an entsprechende Stellen weitervermittelt werden könne.

 

Ktabg. Danielczyk bemerkt, dass er dem Vorschlag der Verwaltung insbesondere aufgrund der angespannten Haushaltslage zustimmen würde. Die Nummer gegen Kummer sei 24 Stunden erreichbar, das Angebot im Kreis Coesfeld dagegen nur drei Stunden.

 

Mitglied Willing-Kertelge wies darauf hin, dass sofern man sich für das zeitlich befristete Projekt entscheide, es eigentlich nur eine Dauerentscheidung sein könne, da  der Projektcharakter nicht mehr gesehen würde. Grundsätzlich seien diese Notrufnummern dafür da um den ersten Druck rauszunehmen und allgemein zu beraten. Es müsste geklärt werden, was der Mehrwert des Angebotes aus dem Kreis Coesfeld ist.

 

Ktabg. Schäpers äußerte, dass ihre Fraktion eine solche „Politik nach Kassenlage“ nicht wünsche und es sei ein moderates Angebot, zuvor noch einmal genauer nachzusehen und abzuwägen.

 

Mitglied Dittrich weist darauf hin, dass es im Kreis Coesfeld keine Beratung hinsichtlich sexualisierter Gewalt gäbe und rät zu einer Zwischenfinanzierung um das Projekt nicht sterben zu lassen.

 

Mitglied Kaatze weist darauf hin, dass es hier um ein Projekt über zwei Jahre geht und die Summe mit rund 11.000 EUR jährlich im Vergleich zu den Haushaltsansätzen nicht sehr hoch sei. Auch er empfehle, heute noch keine Entscheidung darüber zu treffen.

 

Frau Brandenburger warnt davor, ein gut funktionierendes Angebot sterben zu lassen und weist darauf hin, dass eine Anbindung an die „frühen Hilfen“ gut passen würde.

 

Sodann lässt Vorsitzender Wobbe über den Antrag von Frau Klose abstimmen.

 

 


Form der Abstimmung:               offen per Handzeichen

Abstimmungsergebnis:               14 Ja-Stimmen

                                                      1 Enthaltung