Beschluss: Kenntnis genommen

Der Vorsitzende ruft den Top 1 zur Beratung auf und erteilt der Ktabg. Havermeier das Wort.

 

Ktabg. Havermeier bezieht für SPD-Fraktion wie folgt Stellung:

 

Noch die letzte Bevölkerungsprognose attestierte dem Kreis Coesfeld einen deutlichen Vorteil gegenüber den meisten übrigen Kommunen in NRW, nämlich ein überdurchschnittliches  Bevölkerungswachstum. Die aktuell vorliegende Prognose dagegen attestiert dem Kreis einen stabilen Trend zur Abnahme räumlicher Wachstumsgewinne und damit einen Bevölkerungsrückgang. Laut dieser Prognose bewegt sich der Kreis bezogen auf die Bevölkerungsentwicklung maximal im Landesdurchschnitt.

 

Das bedeutet doch, dass der ursprüngliche Vorteil aufgezehrt ist, weniger Menschen präferieren den Kreis Coesfeld, um hier zu leben, um sich hier dauerhaft niederzulassen.

Das belegt einmal mehr, dass es nicht ausreicht, für eine florierende Wirtschaft zu sorgen. Es muss auch ausreichend für die übrigen sogenannten weichen Standortfaktoren gesorgt werden. Jetzt zeigt sich, dass sich z. B. die Entscheidungen aus den Jahren 2005 ff. rächen, Haushaltsmittel für die U3-Betreuung von Haushaltsjahr zu Haushaltsjahr zu übertragen, da angeblich kein Bedarf bestand.

 

Wir müssen darauf achten, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt, der u. a. bislang eine der Stärken des Kreises ausgemacht hat, nicht verloren geht. Dazu reicht es nicht, Tourismus und Wirtschaftsförderung zu betreiben und an möglichst vielen Wettbewerben teilzunehmen, denn die Menschen sollen hier nicht nur arbeiten oder Urlaub machen; die Menschen sollen hier leben wollen. Und dazu gehört eben mehr, dazu gehört neben den erwähnten weichen Standortfaktoren vor allem auch eine verlässliche und nachhaltige Stärkung des sozialen Engagements.

 

Ktabg. Kleerbaum verzichtet zur Vermeidung einer längeren Diskussion auf eine Kommentierung der Stellungnahme der SPD-Fraktion.

 

Die Bevölkerungsprognose bis zum Jahr 2030 wird sodann ohne weitere Aussprache zur Kenntnis genommen.