Beschluss: zurückgestellt

Ktabg. Vogelpohl begründet den Antrag damit, dass jeder sechste Jugendliche keinen Ausbildungsplatz habe, zugleich aber auch ein Fachkräftemangel herrsche. Auch die Quote der in Ausbildungsplätze vermittelten Hauptschulabgänger habe sich drastisch verringert.

Zwar seien für den Übergang Schule/ Beruf Angebote vorhanden, aber es gestalte sich schwierig, die richtigen Jugendlichen in die richtigen Maßnahmen zu vermitteln.

Für ihn stelle sich daher die Frage, wie der Kreis aktiv werden kann. Bislang werde im Haushalt nur ein Bericht als Ziel angegeben, das sei ihm aber zu wenig. Mit der Verankerung eines weiteren Ziels im Haushalt wolle er den Anforderungen der Jugendlichen und der Wirtschaft entsprechen.

 

FBL Schütt bezieht sich auf die Sicht der Verwaltung und zitiert aus den erklärten strategischen Zielen des Kreises Coesfeld. Darin heißt es u. a., dass im Kreis Coesfeld vergleichsweise viele junge und gut ausgebildete junge Menschen leben. Es sind optimale Startchancen in das Berufsleben zu gewährleisten. Die Aktivitäten sind deshalb vorrangig danach auszurichten, gute Ausbildungs- und Berufsangebote für alle Jugendlichen zu bieten und das breit gefächerte Bildungsangebot der Berufskollegs an die Bedürfnisse der jungen Menschen und der Wirtschaft in einem angemessenen Verhältnis zueinander anzupassen. 

FBL Schütt betont, dass es aber eben nur Angebote mit begrenztem Zugriff sein können. Daneben seien die Angebote der Bundesagentur und der anderen Schulen zu beachten. Der Übergang Schule/ Beruf gestalte sich daher auch mit anderen Akteuren.

Bei der Festlegung von Kennzahlen müssen diese auch beeinflussbar sein; die Beeinflussbarkeit sei hier aber nicht gegeben. 

 

Ktabg. Klaus beurteilt die derzeit im Haushalt dargestellten Ziele als zu wenig ausgeprägt. Man dürfe sich aber nicht von der „Tonnen-Ideologie“, alles in einfachen, messbaren und summierbaren Größen vorzugeben, leiten lassen. Für eine Ziel-Definition, x-y %  in Ausbildung gebracht zu haben, gebe es zu viele Akteure. Er halte es für zielführender, im Rahmen der Politik, z.B. in Arbeitskreisen, gemeinsam über Ziele und nicht in den Fachausschüssen über Einzelziele zu beraten.

Ktabg. Vogelpohl erklärt, er wolle Ziele und Kennzahlen einfordern, da diese die Steuerungsrelevanz der Politik ausmachten. Mit der beantragten Zielformulierung solle ein Startzeichen u.a. zur qualitativen Betrachtung der Bildungsangebote gesetzt werden. Für weitergehende Formulierungshilfen sei er durchaus dankbar; es müsse aber angefangen werden.

Zudem hält Ktabg. Vogelpohl es für fraglich, ob für die Jugendlichen, die jünger als 18 Jahre alt  und in der Regel noch berufsschulpflichtig sind, seitens der Berufskollegs genug getan werde, um dem Bedarf gerecht zu werden.

Oberstudiendirektor Hege entgegnet, dass die Berufskollegs alles –und zwar bis an den Rand der Belastbarkeit– leisteten, um genau das zu tun. Gebraucht werde dafür aber auch das Regionale Bildungsnetzwerk. 

Ktabg. Vogelpohl erklärt sich damit einverstanden, den Antrag zu einem späteren Zeitpunkt zur Abstimmung zu bringen, will damit aber nicht bis zum Tätigwerden des Regionalen Bildungsnetzwerkes warten und die Entscheidung schon gar nicht delegieren.

 

Er erklärt sich damit einverstanden, seinen Antrag bis zur nächsten Sitzung zurückzustellen.