Beschluss: Kenntnis genommen

Vors. Dr. Gochermann ruft den Tagesordnungspunkt 4 auf und übergibt das Wort an Herrn Dr. Grüner.

 

Herr Dr. Grüner gibt zunächst anhand der beigefügten Powerpoint-Präsentation einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche Lage im Kreis Coesfeld. Er teilt mit, dass der Kreis Coesfeld mit einer Arbeitslosenquote von derzeit 3,3% als einziger Kreis in NRW unterhalb von 4% liege. Insgesamt ließen sich deutliche Anzeichen für eine gestiegene Investitionstätigkeit im Kreisgebiet erkennen. So sei das Volumen der Kreditzusagen durch die NRW.BANK im Jahr 2010 gegenüber dem Jahr 2009 stark gestiegen. Im 1. Halbjahr 2010 seien der wfc im Rahmen ihrer Beratungstätigkeit noch einzelne Fälle bekannt geworden, in denen Unternehmen in eine Krise geraten sind. Im 2. Halbjahr habe es bisher keinen derartigen Fall mehr gegeben. Dies spiegelt nach Ansicht von Herrn Dr. Grüner die insgesamt positive wirtschaftliche Entwicklung wider.

 

Anschließend stellt Herr Dr. Grüner die Projektskizze „KNIF – Dezentraler Technologiepark“ für die Regionale 2016 näher vor. Zunächst weist er darauf hin, dass der Projekttitel noch geändert werden müsse, da der Name bereits für ein einige Jahre zurückliegendes Projekt in Münster vergeben wurde. Er unterstreicht die Bedeutung des Projektes, durch das über den operativen Bereich hinaus ein strategischer Ansatz für die Innovationsförderung als zentralem Bestandteil der Wirtschaftsförderung geschaffen werden soll. Ziel des Projektes sei die Schaffung eines innovativen Milieus für die Unternehmen im Westmünsterland. Mit dem dezentralen Technologiepark wolle man eine Bündelung der Kompetenzen im Münsterland erreichen, ohne dass dabei die betriebswirtschaftlichen Probleme eines zentralen Technologieparks wie z. B. das Erfordernis einer Immobilienbereitstellung auftreten. Einen weiteren Aspekt des Projektes stellt die kreisübergreifende Vernetzung der Innovationsberatung dar, um Anfragen künftig über die Kreisgrenzen hinweg weitergeben zu können. Mit dem Projekt sei der Aufbau einer Datenbank mit hoher Aktualität verbunden, die weitgehend automatisiert über die jeweiligen Web-Auftritte der Unternehmen gepflegt werde. Mit der Datenbank werde das Aufspüren technologischer Trends z. B. durch die Analyse bestimmter Schlüsselbegriffe auf den Websites der Unternehmen ermöglicht. Zur Zeitplanung erläutert Herr Dr. Grüner, dass sich die Projektstudie in der Entwicklung befinde und eine Fertigstellung bis zum 28. Januar 2011 angestrebt werde.

 

Vors. Dr. Gochermann bedankt sich für den Vortrag und gibt den Ausschussmitgliedern Gelegenheit, Fragen an Herrn Dr. Grüner zu richten.

 

Ktabg. Rampe möchte unter Hinweis auf einen Zeitungsartikel wissen, ob es Schwierigkeiten bei der Breitbandversorgung der Unternehmen gebe.

 

Herr Dr. Grüner entgegnet, dass dieses Thema sehr kompliziert sei und aktuell bearbeitet werde. Hintergrund sei eine von der IHK zu dieser Angelegenheit durchgeführte Befragung der Mitglieder des Regionalausschusses, bei der 16 von 35 Mitgliedern geantwortet und sich hiervon  ¾ negativ geäußert haben. Hinsichtlich der Repräsentativität dieser Befragung äußert Herr Dr. Grüner angesichts dieser Beteiligung Zweifel.

 

Ktabg. Rampe erkundigt sich danach, ob die im Kreishaushalt angesetzte Technologietransferstelle mittlerweile besetzt werden konnte.

 

Herr Dr. Grüner führt hierzu aus, dass die erste Ausschreibung auch aufgrund des herrschenden Fachkräftemangels nicht erfolgreich gewesen sei. Inzwischen habe man die Stelle jedoch zum 01.01.2011 besetzen können.

 

Ktabg. Kummann fragt, ob die Banken die Unternehmen im Jahr 2009 aufgrund der Finanzkrise möglicherweise nicht ausreichend mit Finanzmitteln versorgt haben.

 

Herr Dr. Grüner erklärt, dass ein konkreter Fall im Kreis Coesfeld der wfc nicht bekannt sei, dies aber in derartigen Situationen durchaus vorkomme. Die Versorgung mit Krediten hänge auch davon ab, ob ein ausgereiftes Konzept vorliegt. Eine systematische Kreditklemme habe im Kreis jedoch trotz des Rückzugs der überregionalen Geschäftsbanken aus der Region nicht vorgelegen.