Prognos Zukunftsatlas 2010

 

Vors. Dr. Gochermann führt einleitend aus, dass er darum gebeten habe, die Ergebnisse der Studie in der Ausschusssitzung vorzustellen.

 

KD Gilbeau macht folgende Mitteilung:

 

Das Beratungsunternehmen Prognos AG hat im November 2010  - wie bereits in den Jahren 2004 und 2007 - einen Zukunftsatlas veröffentlicht, in dem Auskunft über die Zukunftschancen der 412 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland gegeben wird.

 

Anhand von 29 Indikatoren zur Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft, Konjunktur- und Arbeitsmarktlage, demographischen Situation und zur sozialen Lage, die für jeden Kreis bzw. jede kreisfreie Stadt nach den Aspekten „Stärke“ und „Dynamik“ bewertet werden, wird ein Gesamtranking gebildet.

 

Auf den ersten Rangplätzen befinden sich der Großraum München, Erlangen, Starnberg, Böblingen, Ingolstadt und Frankfurt am Main.

 

Der Kreis Coesfeld befindet sich auf Platz 161 und verfügt damit über einen ausge­glichenen Chancen-Risiko-Mix. Das beste Einzelergebnis mit einer Ein­stufung auf Rang 86 wird im Indikatoren-Bereich „Wohlstand/Soziale Lage“ mit den Einzel­indikatoren „Kaufkraft“, „Kriminalitäts­rate“, „kommunale Schuldenlast“ sowie „Anteil der in Bedarfsgemeinschaft lebenden Per­sonen“ erreicht.

 

Am schlechtesten wird für den Kreis Coesfeld der Bereich „Wettbewerb“ mit den Indikatoren „BIP je Beschäftigten“, „Gründungsintensität“, „FuE-Personal in der Wirt­schaft“, „Investitionsquote in der Industrie“, „Patentintensität“, „Beschäftigte in den dt. Zukunftsfeldern“ und „Anzahl der Top 500 Unternehmen“ bewertet (Rang 315). Insgesamt wird die Dynamik (Veränderung im Zeitverlauf) im Kreis Coesfeld besser bewertet (Rang 152) als die derzeitige Standortstärke (Rang 166).

 

Die Rangfolge der Kreise im Münsterland und der Stadt Münster gestaltet sich wie folgt:

- Stadt Münster, Platz 60, hohe Zukunftschancen

- Kreis Steinfurt, Platz 157, ausgeglichener Chancen-Risiko-Mix

- Kreis Coesfeld, Platz 161, ausgeglichener Chancen-Risiko-Mix

- Kreis Borken, Platz 169, ausgeglichener Chancen-Risiko-Mix

- Kreis Warendorf, Platz 223, ausgeglichener Chancen-Risiko-Mix

 

Die Prognos AG bietet eine Detailauswertung der Daten für einzelne Kreise an. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rd. 3.000 €.

 

KD Gilbeau ergänzt, dass eine weitergehende Auswertung der Kosten aus Sicht der Verwaltung mit Blick auf die Kosten nicht erforderlich sei.

 

Die wesentlichen Ergebnisse des Zukunftsatlas und eine Übersicht des Gesamtrankings wurden den Ausschussmitgliedern vor Sitzungsbeginn ausgehändigt. Diese Dokumente können im Ratsinformationssystem auf der Sitzungsseite eingesehen und heruntergeladen werden.

 

 

Ziel2 NRW-Förderprogramm - Tourismusprojekte

 

KD Gilbeau macht Folgende Mitteilung:

 

Der Kreis Coesfeld ist Partner bei den Tourismusprojekten „Radregion Münsterland“ und „Pferderegion Münsterland“. Projektträger ist jeweils der Münsterland e.V. Beide Vorhaben haben erfolgreich an dem Wettbewerbsverfahren „Erlebnis.NRW“ teilgenommen. Am 27.10.2010 überreichte nunmehr NRW-Wirtschaftsminister Harry Kurt Voigtsberger die Förderbescheide des Landes.

 

Ziel der Projekte ist die der Stärkung des Tourismussektors in der Region. Mit dem Ausbau des Pferdetourismus soll neben dem Fahrradtourismus ein zweites touristisches Standbein geschaffen werden. Die bewilligten Fördermittel dienen dem Ausbau und der qualitativen Verbesserung des vorhandenen Angebotes:

 

Der Radtourismus soll durch den Aufbau eines internetbasierten Kundeninformationssystems gefördert werden. Der Informationsumfang zum Routenangebot wird erweitert, der Zugang vereinfacht. Auch soll ermittelt werden, ob der Aufbau eines Gepäcktransportsystems und eines „One Way“-Fahrradverleihs erfolgversprechend ist. Ein Infrastrukturkonzept soll zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität beitragen.

 

Über die Einrichtung der münsterlandweiten Reitroute und die damit verbundenen Aktivitäten wurde bereits in früheren Sitzungen berichtet. Für den Ausbau des Reitroutenangebotes trägt der Kreis die Verantwortung. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden werden die jetzt anstehenden Schritte zur Durchführung des Vorhabens umgesetzt.

 

Das Volumen des Gesamtprojektes beträgt über 2 Mio. €; hiervon entfällt der größte Teil auf den Aufbau der knapp 1000 km langen Reitroute durch alle Münsterlandkreise und die Stadt Münster. Weitere Projektbausteine beziehen sich auf die Vernetzung der touristischen Infrastruktur, das Qualitätsmanagement und die Vermarktung.

 

Während für das „Reitprojekt“ die Co-Finanzierung durch Finanzierungszusagen der Kreise und der Stadt Münster und durch bereitgestellte Haushaltsmittel sichergestellt ist, müssen für das „Radprojekt“ die Modalitäten der Vor- und Co-Finanzierung münsterlandweit und mit dem Projektträger (Münsterland e.V.) noch geklärt werden.

 

Ktabg. Vogelpohl erkundigt sich danach, ob gesicherte Erkenntnisse über die Zahl der Fahrradtouristen vorliegen.

 

KD Gilbeau antwortet, dass man beim Münsterland e.V. einen Überblick über entsprechende Anfragen von Touristen habe. Ansonsten könne man die Anzahl der Touristen nicht genau bestimmen, da keine Erfassungsmöglichkeiten bestehen.

 

Ktabg. Vogelpohl wirft die Frage auf, inwiefern man ohne konkrete Erfassungsmöglichkeiten nachvollziehen kann, welche Wirkung ein derartiges Förderprogramm erzielt.

 

KD Gilbeau führt hierzu aus, dass man die Auswirkungen an den Übernachtungszahlen erkennen könne. Er bitte MA Thiesing um Nachfrage beim Münsterland e. V., ob von dort noch nähere Informationen zu den Touristenzahlen gegeben werden können.