Sitzung: 02.12.2010 Ausschuss für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung
Prognos
Zukunftsatlas 2010
Vors. Dr. Gochermann führt einleitend aus, dass er darum gebeten habe, die Ergebnisse der Studie in der Ausschusssitzung vorzustellen.
KD Gilbeau macht
folgende Mitteilung:
Anhand von 29
Indikatoren zur Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft, Konjunktur- und
Arbeitsmarktlage, demographischen Situation und zur sozialen Lage, die für
jeden Kreis bzw. jede kreisfreie Stadt nach den Aspekten „Stärke“ und „Dynamik“
bewertet werden, wird ein Gesamtranking gebildet.
Auf den ersten
Rangplätzen befinden sich der Großraum München, Erlangen, Starnberg, Böblingen,
Ingolstadt und Frankfurt am Main.
Der Kreis Coesfeld befindet sich auf Platz 161 und
verfügt damit über einen ausgeglichenen Chancen-Risiko-Mix. Das beste
Einzelergebnis mit einer Einstufung auf Rang 86 wird im Indikatoren-Bereich
„Wohlstand/Soziale Lage“ mit den Einzelindikatoren „Kaufkraft“, „Kriminalitätsrate“,
„kommunale Schuldenlast“ sowie „Anteil der in Bedarfsgemeinschaft lebenden Personen“
erreicht.
Am schlechtesten wird für den Kreis Coesfeld der
Bereich „Wettbewerb“ mit den Indikatoren „BIP je Beschäftigten“,
„Gründungsintensität“, „FuE-Personal in der Wirtschaft“, „Investitionsquote in
der Industrie“, „Patentintensität“, „Beschäftigte in den dt. Zukunftsfeldern“
und „Anzahl der Top 500 Unternehmen“ bewertet (Rang 315). Insgesamt wird die
Dynamik (Veränderung im Zeitverlauf) im Kreis Coesfeld besser bewertet (Rang
152) als die derzeitige Standortstärke (Rang 166).
Die Rangfolge der Kreise im Münsterland und der
Stadt Münster gestaltet sich wie folgt:
- Stadt Münster, Platz 60, hohe Zukunftschancen
- Kreis Steinfurt, Platz 157, ausgeglichener
Chancen-Risiko-Mix
- Kreis Coesfeld, Platz 161, ausgeglichener
Chancen-Risiko-Mix
- Kreis Borken, Platz 169, ausgeglichener
Chancen-Risiko-Mix
- Kreis Warendorf,
Platz 223, ausgeglichener Chancen-Risiko-Mix
Die Prognos AG
bietet eine Detailauswertung der Daten für einzelne Kreise an. Die Kosten
hierfür belaufen sich auf rd. 3.000 €.
KD Gilbeau ergänzt, dass eine weitergehende
Auswertung der Kosten aus Sicht der Verwaltung mit Blick auf die Kosten nicht
erforderlich sei.
Die
wesentlichen Ergebnisse des Zukunftsatlas und eine Übersicht des Gesamtrankings
wurden den Ausschussmitgliedern vor Sitzungsbeginn ausgehändigt. Diese
Dokumente können im Ratsinformationssystem auf der Sitzungsseite eingesehen und
heruntergeladen werden.
Ziel2
NRW-Förderprogramm - Tourismusprojekte
KD Gilbeau macht Folgende Mitteilung:
Der Kreis Coesfeld ist Partner bei den Tourismusprojekten „Radregion Münsterland“ und „Pferderegion Münsterland“. Projektträger ist jeweils der Münsterland e.V. Beide Vorhaben haben erfolgreich an dem Wettbewerbsverfahren „Erlebnis.NRW“ teilgenommen. Am 27.10.2010 überreichte nunmehr NRW-Wirtschaftsminister Harry Kurt Voigtsberger die Förderbescheide des Landes.
Ziel der Projekte ist die der Stärkung des Tourismussektors in der Region. Mit dem Ausbau des Pferdetourismus soll neben dem Fahrradtourismus ein zweites touristisches Standbein geschaffen werden. Die bewilligten Fördermittel dienen dem Ausbau und der qualitativen Verbesserung des vorhandenen Angebotes:
Der Radtourismus soll durch den Aufbau eines internetbasierten Kundeninformationssystems gefördert werden. Der Informationsumfang zum Routenangebot wird erweitert, der Zugang vereinfacht. Auch soll ermittelt werden, ob der Aufbau eines Gepäcktransportsystems und eines „One Way“-Fahrradverleihs erfolgversprechend ist. Ein Infrastrukturkonzept soll zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität beitragen.
Über die Einrichtung der münsterlandweiten Reitroute und die damit verbundenen Aktivitäten wurde bereits in früheren Sitzungen berichtet. Für den Ausbau des Reitroutenangebotes trägt der Kreis die Verantwortung. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden werden die jetzt anstehenden Schritte zur Durchführung des Vorhabens umgesetzt.
Das Volumen des Gesamtprojektes beträgt über 2 Mio. €; hiervon entfällt der größte Teil auf den Aufbau der knapp 1000 km langen Reitroute durch alle Münsterlandkreise und die Stadt Münster. Weitere Projektbausteine beziehen sich auf die Vernetzung der touristischen Infrastruktur, das Qualitätsmanagement und die Vermarktung.
Während für das „Reitprojekt“ die Co-Finanzierung durch Finanzierungszusagen der Kreise und der Stadt Münster und durch bereitgestellte Haushaltsmittel sichergestellt ist, müssen für das „Radprojekt“ die Modalitäten der Vor- und Co-Finanzierung münsterlandweit und mit dem Projektträger (Münsterland e.V.) noch geklärt werden.
Ktabg. Vogelpohl erkundigt sich danach, ob gesicherte Erkenntnisse über die Zahl der Fahrradtouristen vorliegen.
KD Gilbeau antwortet, dass man beim Münsterland e.V. einen Überblick über entsprechende Anfragen von Touristen habe. Ansonsten könne man die Anzahl der Touristen nicht genau bestimmen, da keine Erfassungsmöglichkeiten bestehen.
Ktabg. Vogelpohl wirft die Frage auf, inwiefern man ohne konkrete Erfassungsmöglichkeiten nachvollziehen kann, welche Wirkung ein derartiges Förderprogramm erzielt.
KD Gilbeau führt hierzu aus, dass man die Auswirkungen an den Übernachtungszahlen erkennen könne. Er bitte MA Thiesing um Nachfrage beim Münsterland e. V., ob von dort noch nähere Informationen zu den Touristenzahlen gegeben werden können.