Beschluss: ungeändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 12, Nein: 0, Enthaltungen: 4, Befangen: 0

Beschluss:

 

Der Kreisausschuss empfiehlt dem Kreistag folgenden Beschlussvorschlag:

 

Der Stellenplan des Kreises Coesfeld für das Haushaltsjahr 2011 – Anlage zum Entwurf des Produkthaushaltes 2011 – wird beschlossen.

 


Ktabg. Vogelpohl bittet um Auskunft, an welcher Stelle des Stellenplanes erkennbar sei, dass angesichts des sich abzeichnenden demografischen Wandels dafür Sorge getragen werde, dass nachhaltig auch qualifiziertes Personal dem Kreis zur Verfügung steht.

 

Landrat Püning erinnert daran, dass der Kreis Coesfeld in der jüngeren Vergangenheit und auch aktuell über den eigenen Bedarf hinaus ausgebildet hat und ausbildet. Bei der Betrachtung des Stellenplanes müsse ferner berücksichtigt werden, dass Mitarbeiter, die sich zzt. in der Familienphase befinden und anschließend wieder „einsteigen“, auf sogenannten Leerstellen geführt würden. Hierin liege ein erhebliches Potenzial.

Die Personalgewinnung hänge auch von der Attraktivität des öffentlichen Dienstes ab. Er sei zuversichtlich, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Dies hänge jedoch auch von den hierum konkurrierenden Anstellungskörperschaften ab.  Es seien aber auch sinkende Bewerberzahlen festzustellen.

 

AL Beck berichtet, dass bei den Beurlaubungen der Trend von der Langzeitbeurlaubung hin zu Kurzbeurlaubungen und anschließender Teilzeitarbeit festzustellen und daher auch die auf Leerstellen geführten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr so zahlreich seien. Dies sei aus dem Stellenplan nicht erkennbar. Die angesprochene Vorsorge sei eine Frage der Personalentwicklung und des Personalmarketings.

In der jüngeren Vergangenheit sei die Anzahl der Auszubildenden verdoppelt worden. Der Kreis Coesfeld stehe im Vergleich zu anderen Körperschaften, bspw. den nördlichen Ruhrgebietskreisen, relativ gut da. Im Gegensatz zu den Bewerberzahlen für den gehobenen Dienst, falle diese für den mittleren Dienst deutlich geringer aus, so die letzten eigenen Erfahrungen. Beim Kreis Coesfeld würde in den nächsten 20 Jahren rund die Hälfte der jetzigen Mitarbeiter in den Ruhestand wechseln.  Bei der Rekrutierung von Nachwuchskräften sei zu beachten, dass beispielsweise im Bereich der Ingenieure und Sozialarbeiter der Kreis Coesfeld nicht selbst ausbilden könne.

Die Verwaltung müsse für Nachwuchskräfte attraktiv bleiben. Der Stellenplan sei hingegen ein nüchternes Zahlenwerk, das hierüber keine Aussagen treffe.

 

Landrat Püning hebt weiter hervor, dass der Kreis Coesfeld hinsichtlich der Arbeitszeitgestaltung, von wenigen Stunden bis hin zur Vollzeit und Telearbeit,  sehr flexibel ist. Dies geschehe nicht nur vor dem Hintergrund einer guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern dies stärke auch die Attraktivität.

 

Ktabg. Kleerbaum sieht ein Problem für die Zukunft. Der „Kampf“ um die guten Köpfe habe begonnen. Es müsse überlegt werden, wie man damit umgeht und bspw. welche Anreize man gibt. Von dieser Entwicklung seien alle Körperschafte betroffen.

 

Landrat Püning sieht berufsgruppenabhängige Unterschiede und verweist auf die Berufsgruppe der Juristen bzw. Ärzte. So habe man kaum eine Chance, eine Arztstelle im Angestelltenverhältnis zu besetzen.

 

Ktabg. Vogelpohl bedankt sich für die Auskünfte, die ihn beruhigten, denn es finde bereits eine kontinuierliche Qualifizierung der Mitarbeiter statt. 

 

Hiernach lässt Landrat Püning über den Beschlussvorschlag zum Stellenplan abstimmen.


Form der Abstimmung:               offen per Handzeichen

Abstimmungsergebnis:               12 JA-Stimmen

                                                      4 Enthaltungen