MA Thiesing und Geschäftsführer Dr. Grüner stellen anhand einer Karte (siehe Anlage) den derzeitigen Sachstand zum Ausbau des Breitbandnetzes im Kreis Coesfeld dar. Sogenannte „weiße Flecken“ seien im Kreisgebiet durch den erfolgten Netzbau inzwischen nahezu beseitigt. Bis Ende 2012 soll der Kreis vollständig durch ein Breitbandnetz erschlossen sein. Angestrebt werde eine Transferrate von mindestens 6 MBit/s. Problematisch seien weiterhin die Außenbereiche aufgrund der geringen Anzahl potentieller Nutzer. Der Ausbau folge einer Doppelstrategie: Langfristig werde der Aufbau eines leistungsstarken Glasfasernetzes angestrebt. Da dieser Ausbau sehr kostenintensiv sei und nur schrittweise angegangen werden könne, würden zunächst kurzfristig umzusetzende Zwischenlösungen geschaffen. Möglichkeiten böten sich mit Funknetzen, etwa auf Basis der LTE-Technik. Die Verlegung eines Glasfasernetzes erfordere weitreichende Vorbereitungen und Abstimmungen. Derzeit würden in Ascheberg, Coesfeld, Dülmen und Senden entsprechende Masterpläne erstellt. Die LTE-Technik käme derzeit in Billerbeck, Havixbeck und Merfeld zum Einsatz. In Südkirchen und Capelle würden VDSL-Netze betrieben. Ein Internetangebot, welches sich ausschließlich an private Nutzer richte, würde durch Unity Media in Coesfeld, Dülmen und Lüdinghausen bereit gestellt. In Bösensell verlege die Gemeinde Senden ein Glasfaserkabel. Ein Betreiber besorge die Anbindung der Unternehmen. Ziel sei hier die Schaffung eines Ringsystems. Die Stadt Olfen richte derzeit eine Trägergesellschaft für den weiteren Netzausbau ein.

 

Ktabg. Kleinert führt aus, dass nach seiner Kenntnis im Kreis Borken flächendeckend LTE-Technik verfügbar sei. Er fragt nach Erfahrungen im Einsatz dieser Technik sowie nach den Gründen für die Verlagerung des Netzausbaus auf die gemeindliche Ebene.

 

Dr. Grüner konnte den flächendeckende Einsatz von LTE-Technik im Kreis Borken nicht bestätigen. Insbesondere zeigten sich Schwierigkeiten in Grenznähe durch die Überlagerung von Frequenzen. Genehmigungen würden daher in diesen Gebieten in der Regel nicht erteilt. Die LTE-Technik biete Vorteile, sei jedoch als Übergangslösung anzusehen. Im Kreis Coesfeld besitze jede Kommune Zugang zu schnellen Datennetzen. Der weitere Ausbau müsse entsprechend den jeweils vorliegenden Voraussetzungen vorgenommen werden und erfolge daher auf der örtlichen Ebene.

 

MA Thiesing ergänzt, dass nach der durchgeführten Infrastrukturerhebung das Kreisgebiet an regionale Verbindungen angeschlossen sei. Der Ausbaubedarf liege auf der örtliche Ebene, inbesondere seien die Gewerbegebiete an leistungsstarke Netze anzubinden.

 

Auf die Frage von Ktabg. Wessels warum jetzt ein Schwerpunkt auf der LTE-Technik gelegt würde, wies MA Thiesing auf die verfolgte Doppelstrategie hin. Die LTE-Technik stehe erst seit kurzer Zeit zur Verfügung und biete Chancen, kurzfristig Verbesserungen zu erreichen. Entsprechende Informationen seien gegeben worden.