Der Geschäftsführer des Münsterland e.V. Ehling stellt anhand eines PowerPoint-Vortrages (siehe Anlage) die Geschäftsfelder und aktuelle Maßnahmen des Münsterland e.V. vor. Der Verein sehe seine Aufgabe in der Stärkung des Markenkernes des Münsterlandes. Insgesamt sei die Region gut aufgestellt, es gelte jedoch, dies auch zu vermitteln und nach außen zu tragen. Die Markenkernstrategie beziehe sich auf die Geschäftsbereiche Kultur, Tourismus, Wirtschaft und Wissenschaft, so dass sich die Tätigkeit des Münsterland e.V. an entsprechend zahlreiche Zielgruppen richte. Die Ausführung erfolge arbeitsteilig in Kooperation mit den Kreisen sowie den Städten und Gemeinden; ebenso erfolge eine Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften und Kammern. Im Bereich Touristik betreibe der Verein ein unmittelbares Endkundengeschäft. Ausführlich geht Geschäftsführer Ehling auf die Aktivitäten zum Wirtschaftsmarketing ein und stellt das Clustermanagement Münsterland vor: Es seien sechs Kompetenzfelder ermittelt worden, in denen die münsterländer Wirtschaft bundesweite Bedeutung besitze und in denen eine weitere Profilierung vorangetrieben werde, beispielsweise durch eine stärkere Vernetzung der Betriebe untereinander und mit wissenschaftlichen Einrichtungen. Unter dem Dach eines Regionalen Entwicklungskonzeptes finde das Clustermanagement Ergänzung durch den Karriereservice Münsterland. Geschäftsführer Ehling weist auf die bestehende Abwanderung junger, gut ausgebildeter Menschen aus der Region hin. Der Karriereservice soll durch verschiedene Projekte, wie eine Jobbörse oder Workshops mit Schülern, dem Trend entgegenwirken. Im Bereich Tourismus bestünden zwei Schwerpunkte im Rad- und Reittourismus. Daneben würden die regionalen Merkmale, wie die Schlösser und Burgen sowie die Gastronomie, vermarktet. Der Tourismus im Münsterland habe in den letzten Jahren eine positive Entwicklung aufgewiesen.

 

Geschäftsführer Ehling geht abschließend auf den Umstrukturierungsprozess in Folge der Fusion ein. Es ergäben sich einerseits Synergieeffekte, andererseits allerdings auch höhere Kosten, beispielsweise durch Mieten und Steuern. Der neue Verein verfüge zudem über geringere Einnahme als die beiden Vorgängerinstitutionen. Finanzrechtlich sei der Status der Gemeinnützigkeit inzwischen aberkannt worden. Nach Liquiditätsabflüssen in den vergangenen Jahren, werde für das Jahr 2011 ein neutrales Ergebnis angestrebt. Die Durchführung von Projekten sei für die Gegenfinanzierung von laufenden Kosten von Bedeutung. In einem Ausblick auf 2012 stellt Geschäftsführer Ehling mehrere Einsparansätze vor, auch werde eine neue Satzung vorbereitet.

 

Ktabg. Havermeier erkundigt sich nach dem Verhältnis zur Arbeitsagentur hinsichtlich der Arbeitsmarktaktivitäten des Münsterland e.V.

 

Geschäftsführer Ehling führt aus, dass eine Abstimmung mit allen Beteiligten erfolgt sei. Das Angebot „Jobwunderland“ des Münsterland e.V. nehme freie Stellen auf, die seitens der Unternehmen angegeben würden. Gegebenenfalls würden diese auch parallel der Arbeitsagentur gemeldet. Das Portal des Vereins sei jedoch ausschließlich ausgerichtet auf Fach- und Führungskräfte und beziehe sich zudem nur auf die Region. Es würden ständig mindestens 400 Stellen angeboten.

 

Ktabg. Stinka begrüßt die Einrichtung der Jobbörse und fragt nach den Gründen für die Abwanderung junger Leute. Weiter fragt er nach den Qualitätsstandards der Regionalmarke für die Ernährungswirtschaft.

 

Nach Ansicht von Geschäftsführer Ehling habe das Münsterland für junge Menschen ein Imageproblem. Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten seien ihnen nicht bekannt. Der Münsterland e.V. spreche diese Personen daher gezielt durch konkrete Jobangebote an. Hinsichtlich des Regionalsiegels im Ernährungsbereich erklärt er, dass die letzte Wertschöpfungsstufe im Münsterland liegen müsse. Dieses Kriterium sei allgemein etabliert und unumstritten. Das Siegel treffe keine Aussage zur Produktqualität. Eine derartige Weiterführung der Produktkennzeichnung sei durch den Münsterland e.V. nicht zu leisten. Bei einer Unterstützung durch das Land wäre jedoch die Einrichtung gestaffelter Siegelmerkmale denkbar. Der Münsterland e.V. nehme an einem diesbezüglichen Ziel2-Projekt teil.

 

Ktabg. Schulze Esking stellt die Frage, ob der Münsterland e.V. Potentiale habe, seine Einkünfte zu steigern.

 

Geschäftsführer Ehling erklärt, die Einnahmemöglichkeiten seien weitgehend ausgeschöpft. Für Projekte würden Sponsoren gewonnen; das Grundgeschäft müsse jedoch bezuschusst werden. In Zukunft sei die Frage der Fortführung einzelner Leistungen zu klären. Auf die Frage von Ktabg. Schulze Esking nach der Vertretung des Münsterland e.V. in der Münsterlandkonferenz gab Geschäftsführer Ehling an, dass der Vorstandsvorsitzende Krumme und er selbst eingebunden seien.

 

Ktabg. Koch regt eine intensivere Kontrolle des Radroutennetzes an. Hier sei Verbesserungsbedarf festzustellen. Auch schlägt er vor, das Angebot an Aufladestationen für Elektrofahrräder gezielt zu vermarkten.

 

Zu der Anfrage von Ktabg. Vogelpohl, ob sich die angegebenen Übernachtungszahlen auf berufs- oder freizeitbedingte Aufenthälte bezögen, erläutert Geschäftsführer Ehling, dass eine Differenzierung nicht erfolge. Die Angaben beinhalteten auch den Geschäftstourismus.

 

Abschließend erkundigt sich Ausschussvorsitzender Gochermann, ob und inwieweit der Kreis Coesfeld die Tätigkeit des Münsterland e.V. weitergehend unterstützen könne. Einen zusätzlichen Unterstützungsbedarf sieht Geschäftsführer Ehling nicht.