Beschluss: Kenntnis genommen

Vorsitzende Müller begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Markus Wienken, Abteilungsleiter Berufsorientierung und Berufsvorbereitung am Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg.

 

Der von ihm vorbereitete Vortrag in Form einer Power-Point-Präsentation kann aufgrund eines technischen Defekts am Notebook nicht wie geplant gehalten werden.

Herr Wienken greift daher auf manuell gefertigtes Kartenmaterial zurück und bittet um Verständnis, dass mangels bildlicher Darstellung sein Bericht auf eine verbale Darstellung reduziert werden müsse. Er bietet an, seinen Vortrag unter Wahrung des Datenschutzes auf der Internetseite des Richard-von-Weizsäcker-Berufskollegs zur Verfügung zu stellen.

 

Hinweis außerhalb der Sitzung:

Der Vortrag ist abrufbar unter  www.rvw-berufskolleg.de  Formulare+Downloads; -Information über das BOJ (Praktikum und Schule).  

 

Nach einer persönlichen Vorstellung geht er direkt zur Entstehungsgeschichte der KOMBI-Klasse über. Diese sei entstanden aus der sogenannten Quazi-Klasse, die 1998 eingerichtet wurde.

Quazi begann als ESF-Modellversuch (ESF = Europäischer Sozialfonds für Deutschland) und wurde aufgrund des großen Erfolges – ca. 60 % Vermittlungsquote – als Regelklasse in die APO-BK aufgenommen. Zum damaligen Zeitpunkt erhielten die Schüler noch eine finanzielle Zuwendung bei Besuch der Klasse, was zugleich wesentlich zur Motivation der Schüler beigetragen hat.

 

Mit Besuch der KOMBI-Klasse und entsprechender Leistung kann der Hauptschulabschluss nach Klasse 9 erreicht werden, allein das kann für die Teilnehmer ein Erfolgserlebnis sein.

 

Die wesentlichen Inhalte seines Vortrags stellt Herr Wienken unter folgende Überschriften:

- Wer kommt zu uns?

Es gibt Schüler mit Migrationshintergrund, vereinzelt auch aus der rechtsradikalen Szene, aus dem Bereich Hartz IV sowie aus Haftanstalten.  Ferner besuchten Schüler und Schülerinnen aus Förderschulen, aber auch aus Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien mit allen Varianten familiärer und persönlicher Problemlagen die Kombi-Klasse.

Die Zusammensetzung sei somit sehr heterogen.

 

- Wie erfahren die Schüler von der KOMBI-Klassen?

Das Team gehe in die Schulen und stelle sich vor. Es würden zwar Schranken aufgezeigt, um in die Maßnahme zu kommen, jedoch geschehe das, um der Maßnahme einen Stellenwert zu geben und den Schülern ein Ziel, das sie erreichen können. Die Freiwilligkeit liege bei den Schülern.

 

- Wie werde es gemacht?

Es werde eine gewisse Disziplin verlangt, wie z.B. Forderung nach Pünktlichkeit, mit Selbsteintrag als Grundlage für eventuelle individuelle Gespräche.

 

Abschließend betont Herr Wienken die Notwendigkeit eines Sozialarbeiters am Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg; bislang werde die Arbeit durch Lehrkräfte geleistet.

 

Ktabg. Brülle-Buchenau bezeichnet es als enorm, was das Berufskolleg leistet und möchte wissen, wie die Schüler an die Praktikumsplätze kommen. Herr Wienken erklärt, dass die Interessierten an einem Informationsabend Unterlagen und Auskünfte zum Procedere erhalten, um selbst aktiv zu werden. Sollten die eigenen Aktivitäten erfolglos sein, würden Hilfestellungen durch das Berufskolleg erfolgen.

 

Die Frage von Ktabg. Hellwig, ob die Schüler noch Geld für den Besuch bekommen, verneint Herr Wienken. Die finanzielle Unterstützung des Landes sei bereits vor einigen Jahren mit Aufnahme des Bildungsganges in die APO-BK eingestellt worden. Er erläutert weiter, dass zurzeit 16 Schülerinnen und Schüler in der Klasse seien und bewertet diese Anzahl für eine genügende Betreuung eigentlich schon als zu hoch.

 

Ktabg. Hues hält die Arbeit des Berufskollegs für „mega-wichtig“ und möchte wissen, ob die Jugendlichen von den Betrieben für die Ableistung des Praktikums Geld erhalten.

Hierzu schildert Herr Wienken, dass ca. 20 % der Firmen die Arbeit der Schülerinnen und Schüler ab und an finanziell honorierten. Ein Großteil der Unternehmen kümmere und engagiere sich. Häufig seien die Betreuer und auch die „Chefs“ den Praktikanten wohl gesonnen und interessierten sich für deren persönliche Lebenssituation. Ausgenutzt würden die Schülerinnen und Schüler nur in wenigen Fällen, maximal 5 %.

 

Vorsitzende Müller bedankt sich bei Herrn Wienken für den eindrucksvollen und engagierten Vortrag.

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.