Beschluss: zurückgezogen

Nach einleitenden Ausführungen zum Antrag der UWG-Kreistagsfraktion durch S.B. Dr. Habersaat stellt Polizeirat Schmitt die aktuellen Unfallzahlen für den Kreis Coesfeld vor. Der Kreis Coesfeld könne im Vergleich zu ähnlich strukturierten Kreisen geringere Unfallzahlen vorweisen. Es gebe keine klassischen Unfallstrecken im Kreisgebiet. Eine Problemgruppe sei jedoch – wie auch auf Landesebene – die der jungen Erwachsenen. Etwa 60 % der Unfallbeteiligten im Kreis Coesfeld seien auch Bewohner dessen.

 

Ktabg. Dr. Kraneburg fordert die Straßenverkehrsbehörde auf, die Ratschläge Ortskundiger anzunehmen. Exemplarisch sei im Sendener Abschnitt der K 31 trotz langjähriger Forderungen erst Tempo 70 angeordnet worden, nachdem es zu zwei tödlichen Unfällen gekommen sei.

 

Vom Ktabg. Kumman auf die Motorradproblematik angesprochen erklärt Polizeirat Schmitt, man verfüge über ausreichende technische Möglichkeiten, um Geschwindigkeitsverstöße von Motorradfahrern zu ahnden, etwa die Erfassung des rückseitigen Kennzeichens oder ein System zur Gesichtserkennung.

 

S.B. Dr. Habersaat erkundigt sich, ob blaue Wildwarnreflektoren an Begrenzungspfosten, wie sie etwa im Gebiet der Stadt Münster vorzufinden seien, die Zahl der Wildunfälle senken würden. Im Übrigen sei die Zahl der jährlichen Wildunfälle von Interesse. Ktabg. Schulze Havixbeck möchte in diesem Zusammenhang wissen, ob solche Reflektoren von der Straßenverkehrsbehörde genehmigt werden müssten. Eine direkte Beantwortung der Fragen ist in der Sitzung nicht möglich.

 

Nachtrag der Verwaltung:

 

Die Zahl der Wildunfälle im Kreis Coesfeld betrug seit 2010 pro Jahr:

 

2010:   1.130

2011:   1.140

2012:   1.019 (bis 11.11.2012)

 

Der Straßenbaulastträger entscheidet auf Antrag eines Jagdpächters über die Anbringung von Wildwarnreflektoren. Für die Anbringung hat der Jagdpächter bzw. die Jagdgenossenschaft selbst zu sorgen.

 

Belastbare Zahlen, die einen positiven Effekt der Wildwarnreflektoren belegen, liegen dem Kreis Coesfeld nicht vor.

 

Die Fraktionen sind übereinstimmend der Meinung, Kennzahlen zu Unfalltoten oder Schwerverletzten böten sich nicht für eine Darstellung im Haushaltsplan an. Diese Zahlen seien zum einen bereits in der Verkehrsunfallstatistik erfasst, zum anderen seien die Zahlen nicht direkt steuerbar. Vielmehr wären weiterhin alle Anstrengungen zu unternehmen, um die besonders relevanten Zielgruppen, insb. Fahranfänger, zu erreichen.

 

S.B. Dr. Habersaat zieht den Antrag der UWG-Kreistagsfraktion zurück.