Beschluss: Kenntnis genommen

Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt Vorsitzende Müller den Projektkoordinator, Herrn Jochen Theisen, der sich bereit erklärt hatte, für Nachfragen zur Verfügung zu stehen.

 

Herr Theisen erläutert zunächst den praktischen Ablauf des Verfahrens und betont, dass es sich im Laufe der Jahre deutlich verbessert habe und bei den Betroffenen gut ankomme. Als wichtig stellt er heraus, dass es den Schülerinnen und Schülern einen Anstoß gebe, sich mit ihrer beruflichen Zukunft auseinander zu setzen. So werte er es als Erfolg, dass sich die Zahl der Nichtorientierten durch Teilnahme am Projekt halbiert habe. In der Zusammenfassung sei festzuhalten, dass man mit dem Projekt hervorragend aufgestellt sei und daran festhalten sollte.

 

Ktabg. Vogelpohl  gibt an, dass neben den positiven Aspekten auch Kritikpunkte stünden. Dazu gehörten a) der projektbedingte Unterrichtsausfall, b) die fehlende Nachhaltigkeit der Berufswahlvorschläge sowie c) die daraus entstehenden Irritationen als Kontrapunkt zur in Aussicht gestellten Orientierung.

Ktabg. Wenning fragt Herrn Theisen, wie mit diesen Kritikpunkten umgegangen werde.

 

Herr Theisen antwortet dazu, dass man damit durchaus sportlich umgehe. Er führt aus, dass es in Einzelfällen sehr wohl Probleme gebe; zu jeder betroffenen Schule könne er dabei sehr individuelle Angaben machen. 

Zu den aufgeworfenen Fragen gibt er an, dass der Unterrichtsausfall sich auf 1,5 Stunden belaufe und man ihm ein Verfahren nenne möge, das weniger zeitaufwändig ist.

Zu den Irritationen stellt er die Gegenfrage, was denn von den Schülern erwartet werde; es sei klar, dass einige Schüler über das Ergebnis verärgert seien und auch aus der Elternschaft Fragen auftauchten, die bestenfalls in einer Nachberatung durch die begleitenden Lehrer aufzuarbeiten seien. Zur Frage der Nachhaltigkeit führt er aus, dass der Kosten-Nutzen-Effekt des Berufsnavigators bei -  im Verhältnis zu anderen Verfahren  -  geringen Testkosten pro Schüler (60 €) hoch sei. Die Nachhaltigkeit insgesamt sei jedoch nur schwer nachprüfbar.  Den Kritikpunkten hält er entgegen dass sich laut Abfrage  70 % der Studien- und Berufswahlkoordinatorinnen (StuBos) zum Verfahren insgesamt positiv geäußert haben. 

 

FBL Schütt weist darauf hin, dass angesichts der landesweiten Einführung des neuen Übergangssystems Schule-Beruf (neue Bezeichnung: „Kein Abschluss ohne Anschluss“) noch nicht klar sei, in welchem Umfang Projekte zur Berufsorientierung finanziell ausgestattet würden. Zurzeit bekämen die an dem Landesvorhaben bereits teilnehmenden, sog. Referenzkommunen Mittel für Potenzialanalysen und die Einführung des Berufswahlpasses. Ob eine ausreichende Mittelausstattung für weitere beteiligte Regionen zur Verfügung stehen wird, sei noch ungewiss. Man müsse wohl von einem stufenweisen Einstieg bis zum Jahr 2018 ausgehen.

Ktabg. Vogelpohl erklärt, er habe die Ausführungen zur Kenntnis genommen, sei aber nicht überzeugt und werde sich bei der Abstimmung zu TOP 2 über die Mittelfreigabe enthalten.

 

Auf Anfrage von Mitglied Engbers zur Wahlfreiheit der Schulen, welches Verfahren sie durchführen möchten, antwortet MA Mohring mit Hinweis auf die in Vorjahren im Ausschuss intensiv geführten einschlägigen Diskussionen. Nachdem zunächst der „Berufsnavigator“ eingeführt worden war, sei damals an wenigen Schulen zu Vergleichszwecken der Geva-Test angewandt worden Aus vergaberechtlichen Gründen könne innerhalb des Projektes in Kreisträgerschaft nur der Berufsnavigator angewandt werden. Den zwei Schulen, die weiter regelmäßig den Geva-Test favorisiert hätten, werde aber entprechende der bisherigen Beschlusslage ein  Zuschuss mit Kreis- und Volksbankmitteln gewährt.

 

Ktabg. Klaus fragt, wie es mit der Finanzierung der/des Berufswahlorientierungsprojekte/s im Rahmen der Landesinitiative. „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA)  weitergehe, ob ggf. ein stufenweiser Aufbau zu erwarten und ob im übernächsten Schuljahr noch mit einer Kofinanzierung des Berufsnavigators durch die Bundesagentur zu rechnen sei. 

 

Im Falle der Kreisbeteilung am Landesvorhaben – so FBL Schütt -  sei die Umsetzung des Berufsnavigators in vorliegender Form nicht mehr möglich. Auch das mit Bundesmitteln geförderte BOP-Projekt der Kreishandwerkerschaft stehe dann in Frage. Für das Schuljahr 13/14 sei man gut beraten, auf die bewährten Maßnahmen zu setzen. Der „Berufsnavigator 2013/14“ sei grundsätzlich wieder ausfinanziert; daher solle man das Projekt „laufen lassen“. Auch das Projekt BOP sei für  das laufende Schuljahr gesichert.

Er ergänzt, dass es mit Blick auf das Landesvorhaben momentan ständig Änderungen gebe. Zudem seien zwei Ministerien beteiligt. Es sei zwar klar, dass bei Einstieg ins Landesvorhaben die Personalkosten anteilig übernommen würden, über die Übernahme von Sachkosten herrsche aber noch große Unklarheit. Derzeit ständen Mittel für eine flächendeckende Finanzierungen beim Land noch nicht zur Verfügung. Man hoffe noch auf verbindliche Aussagen mit Blick auf das Schuljahr 2014/15.  Ob sich die Bundesagentur – wie bisher -  weiter am Berufsnavigator beteiligen werde, sei insgesamt eher zweifelhaft.

 

MA Mohring verweist mit Blick auf die noch bessere Einbindung und Überzeugung der Stubos auf  TOP 3  „Bericht zu den Aktivitäten des Regionalen Bildungsnetzwerkes“ und den dort dargelegten Austausch mit allen Beteiligten in der Berufwahlorientierung.

 

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.