Ergebnisse der Qualitätsabfrage in der Kindertagespflege

 

In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 12.09.2013 hatte ich bereits darüber berichtet, dass ich bei den Tagespflegepersonen und den Eltern der von ihnen betreuten Kinder eine Umfrage über die Zufriedenheit mit der Kindertagespflege gestartet habe.

 

Zwischenzeitlich liegen die Ergebnisse dieser Umfrage hier vor und konnten ausgewertet werden.

 

Von 88 und damit insgesamt rund 42 % der Eltern, deren Kinder durch eine Tagespflegeperson betreut werden, habe ich eine Rückmeldung erhalten. Über die Hälfte dieser Eltern wurden durch Freunde / Bekannte auf die Betreuungsform der Kindertagespflege aufmerksam gemacht, daneben wurden die Betreuungsverhältnisse noch in rund 31 % der Fälle behördlich, also primär durch das KJA, vermittelt. Weitere Vermittlungswege inkl. der Vermittlung über die Familienzentren haben bisher nur nachrangig zum Vermittlungserfolg geführt.

Für die Eltern der betreuten Kinder liegen die Vorteile der Kindertagespflege in den klassischen Argumenten für diese Betreuungsform, der zeitlich flexiblen Betreuung (72 %), der Gewährleistung einer konstanten Betreuungsperson (71 %), der kleinen Gruppengröße von max. fünf Kindern (57 %), sowie der familiennahen Betreuung (54 %).

Diesem weitestgehend entsprechend sehen die Eltern die größten Vorteile in der Kindertagespflege in den kleinen Gruppen (42 %), der Flexibilität (39 %), der familiennahen Betreuung (38 %), den festen Betreuungspersonen (32 %), aber auch der Individualität dieser Betreuungsform insgesamt (34 %).

Hinsichtlich der Zufriedenheit der Eltern mit dem Kreisjugendamt konnte ein erfreulicher Wert erzielt werden. Weniger als 10 % der Eltern gaben an, mit der Erreichbarkeit des Kreisjugendamtes oder dessen Beratung in finanziellen oder pädagogischen Fragen nicht zufrieden gewesen zu sein.

Wichtigstes Ergebnis dieser Befragung ist aber sicherlich, dass 99 % der Eltern angegeben haben, dass sich ihr Kind in der Kindertagespflege wohl oder sogar sehr wohl fühlt, was für die gute Qualität dieser Betreuungsform an sich insbesondere im U3 Bereich spricht, aber auch für die gute Arbeit der Tagespflegepersonen, die in meinem Zuständigkeitsbereich tätig sind.

 

Bei der gleichzeitigen Qualitätsabfrage unter den Tagespflegepersonen habe ich mit 44 Rückmeldungen eine Quote von rund 59 % erreicht. Knapp 70 % dieser Tagespflegepersonen sind dabei bereits mindestens 2 Jahren tätig, davon 41 % seit mehr als 4 und ca. 18 % sogar seit mehr als 6 Jahren. Annähernd 90 % der Tagespflegepersonen sind dabei mit ihrer Tätigkeit zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Mit rd. 75 % insgesamt fiel der Zufriedenheitsgrad in der Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt fast ebenso hoch aus. Positiv aufgenommen wurde dabei auch die zum 01.08. in Kraft getretene Richtlinienänderung, die in der Gesamtbetrachtung zu einer Attraktivitätssteigerung der Kindertagespflege geführt hat. Dieses zeigt sich sowohl in einigen der Rückmeldungen im Rahmen dieser Befragung, aber auch bei persönlichen Kontakten mit den Tagespflegepersonen.

Als Verbesserungsfähig hat sich die Zusammenarbeit mit den Familienzentren herausgestellt. Hier wird zu überlegen sein, wie die bisherigen Kooperationen und die Zusammenarbeit weiter verbessert werden können, um beide Betreuungsformen, Kindertagespflege wie Kindertageseinrichtung, weiter zu verzahnen.

 

 

 

 

 

Antrag der SPD-Kreistagsfraktion hier: “Konzertierte Aktion Fachkräfte in sozialen Berufen“

Grundlage ist ein Antrag der SPD-Fraktion und der Beschluss des Kreisausschusses am 11.06.2013  hierzu (SV-8-885/1). Unter Mitteilung des Landrates wurde in den Fachausschüssen am 10., 11. und 12. September 2013 zur geplanten Umsetzung des Beschlusses berichtet.

 

Am 04.11.2013 fand nun die angekündigte „Informationsveranstaltung zur Fachkräfteversorgung in sozialen Berufen“ für die Kreispolitik  im Kreishaus statt.

 

16 Kreistagsmitglieder und  5 sachkundige Bürger konnten vom Landrat begrüßt werden. Zudem nahmen an der Veranstaltung der Leiter des Fachbereichs 2 und die Leitungen der Abteilungen 40, 50, 51 und 53 sowie der Berufskollegs  teil.

 

Anhand der Vorträge der Landesgesellschaft G.I.B., der Regionalagentur Münsterland, der Arbeitsagentur, der WFC, des Caritasverbandes und der Diakonie konnte der Informationsstand der Anwesenden zur Thematik deutlich konkretisiert werden.

 

Es wurde dabei deutlich, dass durch die originär berufenen Stellen mit Blick auf das Thema Fachkräftemangel bereits Einiges unternommen wird.

Zudem wurde aufgezeigt, dass nicht alle Bereiche der sozialen Angebotslandschaft vom Fachkräftemangel betroffen oder bedroht sind. Trotz des Ausbaus der U-3-Betreuung gibt es etwa keinen Mangel an Erzieherinnen und Erziehern.

Ein Fachkräftemangel in der Region ist auch nicht auf den Sozialbereich reduzierbar. So findet sich unter den zehn am stärksten nachgefragten Berufen im regionalen Arbeitsmarkt nur einer aus dem Sozialbereich.

Hierbei handelt es sich um die Altenpflege, wo bereits heute ein Fachkräftemangel besteht  und dieser aufgrund der demografischen Entwicklung noch markant ansteigen wird. Gleichzeitig zeigen Kapazitätsausweitungen der Altenpflegeausbildung schon Wirkung.

 

Als Ergebnis der Beratungen wurde vereinbart, sich in einer Folgeveranstaltung schwerpunktmäßig um diesen Bereich der Altenpflege zu kümmern und dafür einen - nochmals erweiterten - Expertenkreis (insbesondere aus der Pflegekonferenz) zu gewinnen.  In den Blick genommen werden sollen dabei konkrete bestehende bzw. zusätzliche Maßnahmen einschließlich des damit verbundenen Rollenverständnisses der Akteure.

 

Darüber hinaus werden den Anbietern der freien Wohlfahrtspflege am 28.11.2013 durch einen Mitarbeiter der WFC Möglichkeiten der Förderung, wie etwa die sog. Potenzialanalyse und der Bildungsscheck näher gebracht.