hier: Bericht über das Betriebsjahr 2003
Beschlussvorschlag:
Der Bericht über das Betriebsjahr 2003 der kostenrechnenden Einrichtung „Rettungsdienst“ wird zur Kenntnis genommen.
Begründung:
I. - IV.
1. Einsatzgeschehen
Wesentliches Kriterium der Bedarfsplanung ist das Einhalten der Hilfsfrist von 12 Minuten für ländlich strukturierte Gebiete. Nachdem in 2002 bei 94,5 % der Einsätze die Hilfsfrist eingehalten werden konnte, ging dieser Wert in 2003 minimal auf 94,0 % zurück. Das angestrebte Ziel von 95 % wurde damit wiederum geringfügig verpasst. Ursächlich für das Nichteinhalten der Hilfsfrist sind erneut überwiegend weite Anfahrtswege mit 58 %. Es wird festzustellen sein, inwieweit dieses an tatsächlich weiten Anfahrtswegen oder sogenannten Duplizitätsfällen liegt. Duplizitäten treten auf, wenn im Zuständigkeitsgebiet eines Rettungsmittels während eines Einsatzes ein zweiter Notfall gemeldet wird und Rettungsmittel anderer Wachen mit weiteren Anfahrtswegen eingesetzt werden müssen. In der nächsten Bedarfsplanung, mit der ab Sommer diesen Jahres begonnen werden soll, wird diese Untersuchung durchgeführt. Die Zahl der ausgewerteten Rettungseinsätze ist um 508 gestiegen. Dahinter stehen zum einen Mehreinsätze gegenüber dem vergangenen Jahr, aber auch Einsätze ohne Transport, die im Vorjahr nicht ausgewertet wurden, da diese Einsätze im Einsatzleitrechner als Fehleinsätze eingetragen sind und in 2002 nicht ausgewertet wurden.
Die Umstrukturierung der Rettungswachen in Billerbeck und Senden zu Vollzeitwachen trägt weiterhin wesentlich zur Verbesserung des Zielerreichungsgrades bei. In den Gemeinden Billerbeck und Senden wird weiterhin bei über 60 % aller Einsätze der Notfallort in sechs Minuten erreicht. In Havixbeck, der Gemeinde mit dem höchsten Anteil von Hilfsfristüberschreitungen, ist deren Anteil von 16,1 % auf 14,6 % zurückgegangen, während in Olfen und Rosendahl die Hilfsfristüberschreitungen erneut von 9,1 % bzw. 11,6 % auf 13,0 % bzw. 12,7 % angestiegen sind. Bei vielen dieser Einsätze hatten die Ersthelfer von Freiwilliger Feuerwehr, Malteser Hilfsdienst und Deutschem Roten Kreuz bereits die Erstversorgung des Patienten sichergestellt. Erneut hat sich gezeigt, dass in Orten ohne Rettungswache sich die Hilfsfrist mit einer Quote von 95 % nur einhalten lässt, wenn auch alle anderen Bedingungen optimal sind. Zur weiteren Optimierung werden jetzt erstmalig die Ausrückzeiten der Rettungsmittel untersucht, um eine schnellere Besetzung der Fahrzeuge zu erreichen. Berichte der Betreiber wurden angefordert. Die Zahl der Krankentransporte ist um ca. 700 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Dies liegt jedoch überwiegend an einer verbesserten Dateneingabe in der Leitstelle. Angemeldete Krankentransporte, aus denen während des Einsatzes ein Rettungseinsatz wird, werden jetzt ebenfalls als Rettungseinsatz erfasst. Dies zeigt sich ebenfalls an der Gesamtzahl der Rettungseinsätze, die gegenüber dem Vorjahr um etwa 500 gestiegen ist. Weiter rückläufig ist die Zahl der Krankentransporte, die mit RTW durchgeführt wurden. Sie sank um ca. 300 auf jetzt noch 2.031. In der nächsten Bedarfsplanung wird ebenfalls zu untersuchen sein, inwieweit Eintreffzeiten beeinträchtigt werden durch die wirtschaftlich sinnvolle Nutzung von Kapazitäten der Notfallrettung für den Krankentransport. Das Zahlenwerk zu diesem Bericht gliedert sich in: Hilfsfristen in Zahlen und Prozenten (Anlage 1) Einsatzzahlen der Wachen (Anlage 2) Einsatzzahlen nach Indikationen (Anlage 3) zeitliche Verteilung der Einsätze (Anlage 4) Einsätze auswärtiger Wachen im Kreisgebiet (Anlage 5) Einsätze der Rettungshubschrauber (Anlage 5) Einsätze außerhalb des Kreisgebietes (Anlage 5) Krankentransport (Anlage 6). |
Das Zahlenwerk wird in der Sitzung des Ausschusses dargestellt und erläutert.
2. Betriebswirtschaftliches
Ergebnis
Die Einnahmen und Ausgaben der kostenrechnenden Einrichtung „Rettungsdienst“ sind im UA 1600 ausgewiesen. Auf der Grundlage des Ergebnisses der Jahresrechnung 2003 wurde folgendes Betriebsergebnis ermittelt:
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Notarzt(NA) |
Notarztein-satzfahrzeug(NEF) |
Rettungs-wagen (RTW) |
Kranken-transport (KTW) |
Gesamt-ergebnis |
Überdeckung |
+ 62.440,30 € |
+ 48.358,44 € |
+ 70.034,40 € |
+ 25.545,79 € |
+ 206.379,93 |
Dem Betriebsergebnis liegen folgende
Einzelpositionen zu Grunde:
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IST-Ergebnis
2003 |
nachrichtlich: Kalkulation 2003 |
Abweichung |
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A) Kennzahlen |
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Notarzt-Einsätze (NA) |
3.916 |
3.650 |
266 |
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Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) |
3.887 |
3.620 |
267 |
|
Rettungseinsätze (RTW) |
7.438 |
7.350 |
88 |
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Krankentransport (KTW) |
6.827 |
6.500 |
327 |
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B) Ausgaben |
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Personalkosten |
3.467.234,95 € |
3.511.577,00 € |
- 44.342,05 € |
|
Vergütung Notarztgestellung |
457.492,22 € |
452.000,00 € |
5.492,22 € |
|
Sachkosten |
695.268,05 € |
740.585,00 € |
- 45.316,95 € |
|
kalkulatorische Kosten |
442.465,14 € |
|
- 13.844,03 € |
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Summe Ausgaben: |
5.062.460,36 € |
|
- 98.010,81 € |
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C) Einnahmen |
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Gebühreneinnahmen |
5.369.748,61 € |
5.266.125,48 € |
103.623,13 € |
|
Zinsen |
1.339,29 € |
0,00 € |
1.339,29 € |
|
Summe Einnahmen |
5.371.087,90 € |
5.266.125,48 € |
104.962,42 € |
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D) Betriebsergebnis |
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|
Ausgaben |
-
5.062.460,36 € |
- 5.160.471,17 € |
98.010,81 € |
|
Einnahmen |
5.371.087,90 € |
5.266.125,48 € |
104.962,42 € |
|
Ausgleich von Unterdeckungen aus Vorjahren |
-
102.247,61 € |
- 102.247,61 € |
0,00 € |
|
Betriebsergebnis 2003: |
206.379,93 € |
0,00 € |
206.379,93 € |
Erläuterung der wesentlichen Punkte:
Die Anzahl der Einsätze überstieg die Kalkulation bei den Notarzteinsätzen um ca. 7 %. Nach der immensen Steigerung im Vorjahr wurde kein weiterer Anstieg der Einsatzzahlen erwartet. Im übrigen lässt sich die Anzahl der Einsätze nur ungenau vorhersagen.
Die geringeren Personalkosten sind zurückzuführen auf zwei zeitweise unbesetzte Stellen beim DRK. Die Besetzung der Fahrzeuge wurde durch kostengünstige Aushilfen und Überstunden sichergestellt.
Die verringerten Sachkosten resultieren aus einem deutlichen Rückgang an Ersatzbeschaffungen. Die in den vergangen Jahren verbesserte Ausrüstung, insbesondere der persönlichen Schutzkleidung, führte zu geringeren Ersatzbeschaffungen. Des weiteren wurden weitere Kostensteigerungen des Verbrauchsmaterials wegen der ständig verbesserten Ausrüstung angenommen, die nicht eintraten. Ganz im Gegenteil konnten durch Kostenoptimierungsmaßnahmen in Einzelbereichen Kostensenkungen erreicht werden.
Die kalkulatorischen Kosten der Abschreibung und Verzinsung beim Kreis reduzierten sich geringfügig, da abgeschriebene Güter (insbesondere ein RTW) erst mit Zeitverzögerung ersetzt wurden.
Aus den gestiegenen Einsatzzahlen resultierten gestiegene Gebühreneinnahmen.
Die Gebührenüberdeckung von insgesamt rd. 206 T€ ist Ausdruck der im Rettungsdienst dominierenden Vorhaltekosten. Den Mehreinsätzen steht nicht entsprechender Mehraufwand gegenüber. Die Kalkulation umfasst den Zeitraum vom 01.01.2003 bis 31.12.2004. Die in 2004 unveränderten Gebührensätze müssen die gegenüber 2003 gestiegenen Kosten decken. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass die Gebühreneinnahmen der Jahre 2003 und 2004 zur Deckung der in diesem Zeitraum anfallenden Kosten ausreichen.
Gegenüber der vorangegangenen Betriebsabrechnung wurde die Leistung Notarzteinsatz inkl. Notarzteinsatzfahrzeug aufgeteilt in die Leistungen Notarzteinsatz und Notarzteinsatzfahrzeug. Dies war erforderlich, um den Notarzt in Verbindung mit dem Rettungswagen berechnen zu können.
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Notarzt
(NA) |
Notarztein-satzfahrzeug (NEF) |
Rettungswagen
(RTW) |
Krankentransport (KTW) |
Gesamt |
A) Kennzahlen |
|
|
|
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|
Einsätze (Summe ohne NA) |
3.916 |
3.887 |
7.438 |
6.827 |
18.152 |
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B) Ausgaben |
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Personalkosten |
109.549,20 € |
635.085,94 € |
2.372.525,13 € |
350.074,67 € |
3.467.234,95 € |
Notarztgestellung |
457.492,22 € |
- € |
- € |
- € |
457.492,22 € |
Sachkosten |
33.436,79 € |
149.700,83 € |
374.178,07 € |
137.952,36 € |
695.268,05 € |
kalkulatorische Kosten |
25.184,64 € |
61.975,98 € |
225.461,71 € |
129.842,81 € |
442.465,14 € |
Summe Ausgaben: |
625.662,85 € |
846.762,75 € |
2.972.164,92 € |
617.869,84 € |
5.062.460,36 € |
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|
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|
C) Einnahmen |
|
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Gebühreneinnahmen |
700.374,87 € |
910.954,13 € |
3.102.262,36 € |
656.157,25 € |
5.369.748,61 € |
Zinsen |
174,68 € |
227,20 € |
773,75 € |
163,65 € |
1.339,29 € |
Summe Einnahmen |
700.549,56 € |
911.181,33 € |
3.103.036,11 € |
656.320,90 € |
5.371.087,90 € |
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D) Betriebsergebnis |
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Ausgaben |
- 625.662,85 € |
- 846.762,75 € |
- 2.972.164,92 € |
- 617.869,84 € |
- 5.062.460,36 € |
Einnahmen |
700.549,56 € |
911.181,33 € |
3.103.036,11 € |
656.320,90 € |
5.371.087,90 € |
Ausgleich von
Unterdeckungen aus Vorjahren |
- 12.446,40 € |
- 16.059,14 € |
- 60.836,79 € |
- 12.905,28 € |
- 102.247,61 € |
Betriebsergebnis 2003: |
62.440,30 € |
48.359,44 € |
70.034,40 € |
25.545,79 € |
206.379,93 € |
Gem. § 6 Abs. 2 S. 2 KAG sind Über- und Unterdeckungen innerhalb der nächsten drei Jahre durch entsprechende Gebührensatzanpassungen auszugleichen.