I. - V.
In der Sitzung am 26.02.2010 hat der Kreistag
die Einrichtung des Regionalen Bildungsnetzwerkes im Kreis Coesfeld befürwortet
und den Landrat beauftragt, hierzu mit dem Land einen Kooperationsvertrag
abzuschließen (SV-8-0112). Am 13.04.2010 erfolgte die Unterzeichnung dieses
Vertrages. In der Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport am 21.06.2010
wurde zu den Vereinbarungen im Kooperationsertrag und den sich hieraus
ergebenen Umsetzungsschritten berichtet (SV-8-0208). Im Kooperationsvertrag
sind folgende Handlungsfelder für das Regionale Bildungsnetzwerk vereinbart
worden:
- Übergang Schule Beruf
- Eigenverantwortliche Schulen
- Sonderpädagogischen Förderung und
gemeinsame Beschulung
- Schulübergreifende Projekte
- Schulische Übergänge
- Individuelle Förderung
Des Weiteren liegen der Vereinbarung folgende
Gremien- und Organisationsstrukturen zu Grunde:
- Die Regionale Bildungskonferenz als
Versammlung aller Netzwerk- bzw. Handlungsfeldrelevanten Akteure
- Regionaler Lenkungsausschuss als
strategisches Steuerungsgremien
- Lenkungskreis als operatives
Begleitgremium
- Regionales Bildungsbüro für die Umsetzung der Aufgaben und Aufträge aus Kooperationsvertrag und
Gremienbeschlüsse.
Mit der Einrichtung des regionalen Bildungsbüros in der
Kreisverwaltung ab dem 01.08.2010 erfolgte vertragsgemäß der Auftakt der
Netzwerkarbeit im Kreis Coesfeld.
Bereits am 30.06.2010 hatte die erste und bislang einzige Sitzung des
Regionalen Lenkungsausschusses stattgefunden: Hier waren die Geschäftsgrundlagen und der Vorsitz der
Gremien „Regionaler Lenkungsausschuss“ und „Lenkungskreis“ festgelegt worden.
In beiden Gremien hat Herr Schütt - Fachbereichsleiter für Arbeit und Soziales,
Schule und Kultur, Jugend und Gesundheit -
den Vorsitz. Die stellvertretende Leitung nimmt Frau Dr. Henry -
Schulrätin im Staatlichen Schulamt für den Kreis Coesfeld - ein.
Im Lenkungskreis, der inzwischen fünfmal getagt hat, wird die
operative Arbeit des Netzwerkes über eine entsprechende Auftragsvergabe an
das Bildungsbüro abgestimmt.
Am 18.01.2011 fand die erste
Bildungskonferenz im Kreis Coesfeld statt. Knapp 100 Teilnehmer nahmen hieran
teil (Die Dokumentation der Bildungskonferenz findet sich online unter http://bildungsnetzwerk.kreis-coesfeld.de).
Die thematische Schwerpunktsetzung in und aus
der Bildungskonferenz bildete die Grundlage für die weitere vertiefende
Netzwerkarbeit in Fachgruppen seit Februar 2011. Folgende Handlungsfelder
wurden und werden hier weiter vertieft:
Übergang Kindertagesstätte-Primarstufe:
Hauptziel der Arbeitsgruppe ist die Erarbeitung eine Handlungsleitfadens für Kindergärten und Grundschulen. Aber auch eine Info für Eltern von Kindern im Übergang ist angedacht. Im Leitfaden sollen die rechtlichen Grundlagen ebenso dargestellt werden, wie die unterschiedlichen pädagogisch-didaktischen Ansätze in Schulen und Kindergärten. Zudem sollen modellhafte, gute Beispiele aus der Praxis veröffentlicht werden, wie etwa ein gemeinsamer Kooperationskalender von Schulen und Kindergärten. Bedarfsermittelnde Grundlage ist eine Befragung, die bei Schulen, Kindergärten und Eltern durchgeführt wurde. Die Arbeitsgruppe hat inzwischen viermal getagt. Für das 1. Quartal 2012 ist eine Veranstaltung für die Übergabe des regionalen Leitfadens geplant, zu der alle Schulleiter/innen der Grundschulen und alle KiTa- Leitungen eingeladen werden sollen.
Individuelle Förderung
Nach
breit angelegter Erörterung der Thematik in der Bildungskonferenz wurde der
Arbeitsauftrag durch den Lenkungskreis eingegrenzt. Demnach soll zunächst die
Individuelle Förderung am Standort Schule sowohl im Kernunterricht wie auch im
Ganztag behandelt werden. Die Arbeitsgruppe hat sich bisher dreimal getroffen.
Als Arbeitsziel wurde festgelegt, das Thema über die Sammlung, und Strukturierung
der verschiedenen Aspekte und Aktivitäten aufzuarbeiten und damit für Dritte
nutzbar zu machen. Bislang gestaltet
sich die Umsetzung dieses Ziels aus folgenden Gründen als schwierig:
·
Die
unterschiedliche Erwartungshaltung der AG-Teilnehmer
·
Eine
hohe Fluktuation der Arbeitsgruppenteilnehmer
·
Eine
noch geringe Zahl außerschulischer Teilnehmer
·
Eine -
trotz bereits erfolgter Eingrenzung – weiterhin bestehenden Vielschichtigkeit
des Themas.
Vor dem
Hintergrund dieser Probleme soll gemäß Beschluss des Lenkungskreises vom
19.10.2011 der Arbeitsauftrag noch weiter konkretisiert werden.
Übergang Schule-Beruf
Aus der Bildungskonferenz erging die Anregung, Transparenz in den Prozess des
Überganges und in dem dort eingesetzten Maßnahmespektrum zu schaffen. In
Zusammenarbeit mit dem „Beirat Schule-Beruf“ – einem gemeinsamen Gremium von
Staatlichem Schulamt und Arbeitsagentur -
wurde hierzu eine Facharbeitsgruppe eingerichtet, die inzwischen dreimal
getagt hat. Die AG ist besetzt mit Studien- und Berufswahlkoordinatoren aus den
verschiedenen Schulformen, sowie Vertretern der Arbeitsagentur, der
Schulaufsicht und des Bildungsbüros.
Ziel
ist die Erarbeitung eines Muster-Fahrplans für die Berufsorientierung an den
verschiedenen Schulformen. Dabei sollen
Qualitätskritierien für die Vielzahl bereits vorhandener und neuer Angebote zur
Berufsorientierung entwickelt und ein
sinnvoller Ablauf für den Einsatz der Instrumente erarbeitet werden. Mit
diesem Fahrplan einhergehend soll der Einsatz einer Sammelmappe für Schüler vorangetrieben
werden, in der die durchlaufenden Elemente der Berufsorientierung dokumentiert
werden (überregional bekannt unter der Bezeichnung „Berufswahlpass“)
Arbeitsfeld Inklusion
Auch das Thema Inklusion (im
Kooperationsvertrag „Ausbau der sonderpädagogischen Förderung
sowie der gemeinsamen Beschulung behinderter und nicht behinderter Kinder“
genannt) wurde auf der 1. Bildungskonferenz auf vorher
abgefragten Wunsch der Teilnehmer behandelt. Aufgrund der unklaren
landespolitischen Vorgaben wurde jedoch zunächst auf die Einrichtung einer
vertiefenden Arbeitsgruppe verzichtet. Obwohl
die Vorgaben des Landes trotz vieler Andeutungen der Grundrichtung
weiterhin unklar sind, wurde inzwischen
durch den Lenkungskreis die Einrichtung von zwei Arbeitsgruppen beschlossen.
Diese sollen zum einen Trägeraspekte und zum anderen pädagogische Fragen
behandeln, die sich aus der Inklusion ergeben werden. Weiteres zum Thema wird
in TOP 2 berichtet (SV-8-0532)
Konkrete weitere Aktivitäten/Projekte
Neben
der Begleitung der Gremien und Arbeitsgruppen beschäftigt sich das Regionale
Bildungsnetzwerk bzw. das Bildungsbüro mit folgenden konkrete Tätigkeitsfelder
und Projekten:
MINT
(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.)
Die Thematik hat gerade vor dem
Hintergrund des (drohenden) Fachkräftemangels in der jüngeren Vergangenheit
deutlich an Bedeutung gewonnen. Daher hat der Lenkungskreis das Bildungsbüro
beauftragt die Möglichkeiten konkreter Netzwerkprojekte genauer zu untersuchen.
In der
Erörterung sind hier die Initiativen „Haus der kleinen Forscher“,
„Miniphaenomenta““ und „ZDI-Zukunft furch Innovation“.
Schüler
Online
SchülerOnline ist eine
Internet-Plattform zur Unterstützung von Schulübergängen. Realisiert ist hier
gegenwärtig der Übergang der Schülerinnen
und Schüler von den weiterführenden Schulen (Förder-, Haupt-, Real- und
Gesamtschulen sowie Gymnasien) ins Berufsleben und damit zu den Berufsbildenden
Schulen sowie der Übergang zu einer Schule mit gymnasialer Oberstufe.
Schülerinnen und Schüler haben die
Möglichkeit, die Anmeldungen zu Vollzeitbildungsgängen an den Berufsbildenden
Schulen bzw. zur Berufsschule auf elektronischem Wege abzugeben. Unter der Voraussetzung,
dass die entsprechenden Schulen am System teilnehmen, können sich die
Schülerinnen und Schüler auch zur gymnasialen Oberstufe an den Gesamtschulen
oder Gymnasien auf diese Weise anmelden. Das Projekt wird verwaltungsseitig
durch das Bildungsbüro und die Abteilung 40 begleitet.
Projekte zur
Berufwahlorientierung:
·
Berufsnavigator
·
BOS-Havixbecker-Modell
Bereits
in den Vorjahren wurden diese Projekte unter Trägerschaft und Ko-Finanzierung
(bei Förderung gemäß § 33 SGB III bzw. zusätzlicher Volksbank-Förderung) des
Kreises Coesfeld durchgeführt. Seit Einrichtung des Bildungsbüros erfolgt die
verwaltungsseitige Begleitung dieser Maßnahmen von dort.
Verschiedene
Projektbegleitungen
Mit
Blick auf die Sichtung von unterschiedlichen Projektmöglichkeiten knüpft und
pflegt das Bildungsnetzwerk über das
Bildungsbüro verschiedene Kontakte und besucht hierzu entsprechende
Veranstaltungen. Aktuell besonders zu nennen sind Aktivitäten zur Regionale 2016 mit Blick auf außerschulische
Lernorte oder die Entwicklung einer Pädagogischen Landkarte im Rahmen eines
LWL-Projektes
Öffentlichkeitsarbeit
Auf
der Internetseite des Regionalen
Bildungsnetzwerkes http://bildungsnetzwerk.kreis-coesfeld.de/ werden weitere Informationen zur Netzwerkarbeit
bereitgestellt.
Im
Frühjahr 2011 wurde durch den Ausbildungsgang „Gestaltungstechnischer
Assistent/in“ am Pictorius-Berufskolleg für die Erarbeitung eines
Netzwerk-Logos erfolgreich Projektarbeiten durchgeführt.
Grundlagenarbeit
Im Bildungsbüro werden laufend und anlassbezogen Daten und Informationen zur Entwicklung der Schul- und Bildungslandschaft gesammelt und ausgewertet. Aktuelles Beispiel hierfür ist eine grundlegende Bestandstatistik zur Beschulung von Schülern und Schülerinnen mit sonderpädagogischen Förderbedarf.