Beschlussvorschlag:
Ohne
Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.
Begründung:
Um die bisherige
stoffliche Verwertung der Bio- und Grünabfälle im Kreis Coesfeld weiter zu
optimieren, wurde nach umfangreichen Prüfungen beschlossen, der derzeitigen
Kompostierung ab 2013 eine Vergärung vorzuschalten, um das gewonnene
Biogas nach einer entsprechenden Aufbereitung und Einspeisung ins Erdgasnetz auch
energetisch nutzen zu können. Hierzu wird auf die Beschlussfassungen zu den
Sitzungsvorlagen SV-8-0235, SV-8-0444, SV-8-0457 und SV-8-0489 sowie auf die
letzten Sachstandsberichte SV-8-0541 und SV-8-0556 verwiesen.
Während die
Vergärungsanlage von der Firma Remondis GmbH & Co. KG (Region West) über
deren Tochtergesellschaft RETERRA West GmbH & Co. KG auf dem Gelände des
Kompostwerks gebaut und auch betrieben wird, soll die Aufbereitung des
entstandenen Biogases in der Biogasaufbereitungsanlage der Gesellschaft des
Kreises Coesfeld zur Förderung regenerativer Energien GmbH (GFC) – die am
15.08.2011 gegründet wurde - in
unmittelbarer Nähe zu dem Deponie-Blockheizkraftwerk (BHKW) und der
Deponiesickerwasserbehandlungsanlage der Deponie Coesfeld-Höven erfolgen.
Die
Plangenehmigung zum Bau und Betrieb der Biogasaufbereitungsanlage
einschließlich Biogasspeicherung in Verbindung mit der vorhandenen
Deponiegasverwertung auf der Deponie Coesfeld-Höven wurde mit Datum vom
14.05.2012 durch die Bezirksregierung Münster erteilt.
Nach umfangreicher
– verfahrensoffener - Ausschreibung und Angebotsauswertung zum Bau und zur
Wartung der Biogasaufbereitungsanlage hat sich die GFC für das Verfahren der
Firma Schwelm Anlagentechnik GmbH – als dem unter den spezifischen Randbedingung
wirtschaftlichsten Verfahren - entschieden. Bei dem Verfahren handelt es sich
um ein physikalisches Waschverfahren mit Verwendung einer organischen
Waschlösung.
Aktueller Stand der Bauarbeiten
Die Bauarbeiten
zur Errichtung der Vergärungsanlage durch die Firma RETERRA West GmbH & Co.
KG gehen voran, sind aber noch nicht abgeschlossen. Der Rohbau ist fertig
gestellt. Technische Ausrüstungen und Anlagensteuerungen sind noch fertig zu
stellen und einzurichten. Nutzbares Biogas wird dann ab dem 01.04.2013
erwartet.
Die GFC hat die
bisher erforderlichen Anlagenbestandteile wie den Gasspeicher mit einem
Gasvolumen von 7000 m³ (Foto in der Anlage) sowie die gesamte Infrastruktur –
insbesondere Gastransportleitung, Stromleitungen und Datenleitungen - fertiggestellt.
Die Gasanalyse sowie die zugehörige elektrotechnische Steuerung wurden
ebenfalls bereits installiert.
Im
Blockheizkraftwerk (BHKW) (Foto in der Anlage) ist der Einbau und die
Inbetriebnahme eines neuen BHKW-Motors für Deponiegas erfolgt, so dass die
Bestandsmotoren nach ebenfalls abgeschlossenen Wartungsarbeiten für die
Verstromung des Biogases - bis zur Fertigstellung der Biogasaufbereitung und
der Biogaseinspeiseanlage - genutzt werden können.
Für die
eigentliche Biogasaufbereitungsanlage sind die Fundamentarbeiten (Foto in der
Anlage) abgeschlossen, so dass das Anlagenkernstück in Containerbauweise
zeitgerecht im Laufe des Jahres 2013 aufgestellt werden kann.
Erdgasnetzanschluss
Das Verfahren für
den Netzanschluss an das Erdgastransportnetz der Thyssengas GmbH wurde
ebenfalls intensiv vorangetrieben. Die erforderlichen Verträge wurden
frühzeitig abgeschlossen. Die langfristigen Umsetzungszeiträume des
Netzbetreibers sehen die Errichtung der Anlage zur Einspeisung von Juni bis
November 2013 vor. Die Inbetriebnahme
der Biogaseinspeiseanlage der Thyssengas GmbH und damit die erste Einspeisung
von Biomethan in das Erdgasnetz sind für Dezember 2013 terminiert. Bis zu
diesem Zeitpunkt wird – wie bereits dargestellt - die Verstromung des Biogases
im vorhandenen BHKW erfolgen.
Biomethanverkauf
Das ab Ende 2013
anfallende Biomethan wurde durch die GFC am Markt angeboten. Nach Auswertung
der Angebote erhielt die Firma bmp greengas GmbH, München, den Zuschlag.
Foto oben:
Gasspeicher,
Foto oben: BHKW
Foto: Fundamente
Biogasaufbereitungsanlage