Betreff
Bericht zur Durchführung des Berufswahlorientierungsprojekts "Berufsnavigator" (BN)
Vorlage
SV-8-0941
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Schule, Kultur und Sport nimmt den Bericht zur Kenntnis.

 

Begründung:

 

I. - V

 

Im Ausschuss für Schule, Kultur und Sport am 10.09.2012 wurde die Vorgehensweise abgestimmt, im Laufe des ersten Halbjahres 2013 dem Ausschuss über die Durchführung des Berufswahlorientierungsprojektes „BN“ zu berichten. Insbesondere sollten die Befragungsergebnisse von Schülerinnen und Schülern und die Einschätzungen der beteiligten Schulen bzw. Lehrpersonen vorgestellt werden.

Hinsichtlich weiterer Informationen über den Sachstand wird auf die Beratungen und Mitteilungen in den Sitzungen am 10.09.2012 (Sitzungsvorlage Nr. SV-8-0696 und TOP 2 der Niederschrift), am 04.12.2012 (TOP 5 der Niederschrift) und 28.02.2013 (Sitzungsvorlage Nr. 08-0844 zum „Neuen Übergangssystem Schule – Beruf in NRW“ und TOP 4 der Niederschrift) verwiesen.

 

Die Maßnahme 2012/13 ist mit folgenden Eckdaten abgeschlossen worden:

 

1.    Vorabgangsklassen aus 28 der grundsätzlich in Frage kommenden  32 weiterführenden Schulen  im Kreis Coesfeld nahmen am Berufsnavigator-Projekt teil.

2.    Insgesamt haben 2.057 Schülerinnen und Schüler am BN-Projekt tatsächlich teilgenommen (Teilnahme sowohl am Test als auch an der Beratung). Weitere 93 Schülerinnen und Schüler waren zur Teilnahme angemeldet, haben dann aber doch am Beratungstag in der Schule gefehlt oder die Beratung nicht wahrgenommen. Die Fehlquote von  4,3 % bedeutet zu den Vorjahren nochmals eine Verbesserung, die nach Aussage des Projektkoordinators auf eine „intensivierte Kommunikation mit den StuBos (Studien und Berufswahlkoordinatoren/innen) zurückgeführt werden kann“.

3.    Entgegen der Ursprungskalkulation beliefen sich die tatsächlichen Kosten für den Berufsnavigator auf 60 € je Test. Teilweise kompensierend konnte die Übernahme der Aufwandsentschädigung für die Projektorganisation  durch die BN-GmbH ausgehandelt werden (5.000 €). Insgesamt erhöhten sich die Maßnahmekosten ggü. der ursprünglichen Kalkulation von 120.000 € um 9.000 €.

4.    Zwei Schulen haben sich für die Bezuschussung des geva‑Testverfahrens aus Kreis- bzw. Volksbankmitteln entschieden (Insgesamt ca. 140 Tests wurde mit einem Betrag von 3.105 € bezuschusst).

5.    Nach Abrechnung der Maßnahme 2012/13 beläuft sich der Gesamtaufwand auf 132.105 €, dem Erträge in Höhe von 43.124 € (AfA) und  30.000 € (Spenden der Volksbanken) gegenüberstehen.

 

Inzwischen konnten die Auswertungen vorgenommen und verschiedene Gespräche durchgeführt werden. Aus terminlichen Gründen war eine Berichterstattung in der Ausschusssitzung am 04.06.2013 allerdings nicht mehr möglich, sodass nunmehr eine Vorlage in der Sitzung am 11.09.2013 erfolgt.

 

Zu folgenden Punkten wird berichtet:

 

1.    Ergebnisse der Schülerfeedbacks (siehe Anlage 1)

Für das Projektjahr 2012/13 kann – wie auch in den Vorjahren - eine große Zufriedenheit der Schülerinnen und Schüler mit dem BN-Projekt zur Unterstützung ihrer Berufsfindung festgestellt werden. So gaben beispielsweise laut Gesamtrückmeldung 

a) 72 % (2011/12: 75 %) an, dass sie durch das Projekt in ihrer Berufswahl weitergebracht oder aber bestätigt worden seien;

b) 80 % (80 %) beurteilten das Verfahren uneingeschränkt positiv – insgesamt erhielt das Verfahren die Schulnote 2,05 (2,03) sowie

c) 86 % (84 %) aller TeilnehmerInnen empfahlen das Verfahren ohne Einschränkungen auch dem Folgejahrgang zur Teilnahme.

 

2.    Einschätzungen der beteiligten Schulen (siehe Anlage 2)

Am 11.12.2012 fand im Kreishaus ein Austausch mit StuBos aller Schulformen statt. Vorher wurde eine Befragung aller Koordinatorinnen und Koordinatoren durchführt, woran 28 der 41 Angeschriebenen sich beteiligten. Insbesondere abgefragt und erörtert wurden:

  • Allgemeine bisherige Erfahrungen, sowohl positiv, als auch mit kritischer Würdigung von Methodik und Ergebnissen des Berufsnavigator-Einsatzes.
  • Einbettung des Berufsnavigators ins Gesamtsystem der schulischen Berufsorientierung.
  • Nachhaltigkeit des Berufsnavigator-Verfahrens.
  • Einsatz und Bewertung weiterer Kompetenzfeststellungsverfahren.

 

Im Ergebnis bleibt zusammenfassend Folgendes festzuhalten:

·         Die positive Erfahrungen und Bewertungen überwiegen, unabhängig von der Schulform.

·         Ein Mehrwert wird vor allem in der Durchführung des „Peer-Group-Ratings“ und der unmittelbar anschließenden „Beratungsgespräche“ gesehen.

·         Die zeitliche Durchführung des Testverfahrens wurde – sowohl die Schulstufe wie auch  den Zeitpunkt innerhalb des Schuljahres betreffend - bestätigt.

·         Kritische Stimmen gibt es zu dem Einzelinstrument „Berufswahlvorschläge“.

·         Insgesamt wird dem Verfahren über die Jahre eine qualitative Verbesserung beigemessen.

·         Zur Überprüfung der Nachhaltigkeit haben StuBos vorgetragen, das diese - verstanden als Realisierung konkreter Berufswahlvorschläge – nur in Einzelfällen gegeben ist. Bezogen auf den Aspekt „Anstoß zur Beschäftigung mit der Berufswahl“ wird nach den Befragungsergebnissen dem Verfahren eine hohe Wirkung attestiert,

·         Im Ergebnis sprachen sich die Schulen für eine Fortführung der Maßnahme aus

 

 

3.    Neues Übergangssystem Schule Beruf in NRW (NÜS)

Es ist weiterhin davon auszugehen, dass sich die Umsetzung des  NÜS auf die Ausgestaltung der Berufswahlorientierung an Schulen im Kreis Coesfeld mittelfristig auswirken wird. Entgegen vorheriger Erwartungen wird dies jedoch im kommenden Schuljahr 2013/14 noch nicht der Fall sein. Zwar sind für die die Einrichtung der kommunalen Koordinierungsstellen ESF-Fördermittel des Landes bis einschließlich 2014 gesichert und ist eine Fortsetzung aus Mitteln der neuen EU-Förderphase ab 2015  vorgesehen. Die Sachkostenförderung für „Standardelemente“, wie insbesondere die Potenzialanalyse, soll jedoch nur stufenweise bis 2018/19 eingeführt werden. Nach Versorgung der Referenzkommunen des NÜS (u.a. Kreis Borken) wird in aktuell neu hinzukommenden Kreisen und kreisfreien Städten zunächst nur mit einer punktuellen Förderung begonnen. Vorrangig sollen dabei die bisherigen Teilnehmerschulen des bisherigen Landesprogramms „Startklar“ bedient werden. Die Einrichtung der Kommunalen Koordinierung wird wesentliche Voraussetzung für den Erhalt der Sachkostenförderung sein.

Nach Einschätzung der Agentur für Arbeit wird unter Hinweis auf das neue Übergangssystem letztmalig mit einer Förderung des Berufsnavigators zu rechnen sein.

 

Am 14.05.2013 fand eine Erörterung zwischen der Kreisverwaltung und Vertretern der Kreishandwerkerschaft, der Berufskollegs und der Edith-Stein-Schule Senden statt. Am 03.06.2013 hat sich die Bürgermeisterkonferenz mit dem Thema beschäftigt. In beiden Runden kam man insgesamt zu folgenden Ergebnissen:

 

·         Im Kreis Coesfeld besteht bereits ein gutes Angebot im „Übergang Schule-Beruf“, welches Teile des NÜS-Konzeptes abdeckt. Daher gilt es zunächst, möglichst die bestehenden Maßnahmen – zumindest für das Schuljahr 2013/14 -  abzusichern.

·         Die aktuellen Perspektiven hinsichtlich der Einführung von NÜS geben keinen Anlass für besonderen Aktionismus.

·         Mittelfristig wird die Einführung von NÜS ein Thema bleiben, d.h. die Akteure müssen hierzu im Gespräch bleiben und unter Beteiligung  des Regionalen Bildungsnetzwerkes die bestehenden guten Strukturen absichern. Dabei ist die weitere Entwicklung  zu beobachten und  zu  gegebener Zeit sind die notwendigen Entscheidungen über die Einrichtung der kommunalen Koordinierungsstelle zu treffen.

 

In der Sitzung wird mündlich berichtet. Der Projektkoordinator, Herr Jochen Theisen, ist zur Sitzung eingeladen worden und steht für Nachfragen zu Verfügung.

 

Anlagen:

 

  1. Feedback-Ergebnisse der teilnehmenden Schüler/innen

 

  1. Ergebnisse der StuBO-Befragung