Betreff
Bericht über das Betriebsjahr 2013 der kostenrechnenden Einrichtung Rettungsdienst
Vorlage
SV-9-0072
Aktenzeichen
32 38 90 14
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

- ohne -

 

Begründung:

 

I.   -  V.

 

Einsatzstatistik und Bedarfskontrolle

 

Der Kreis als Träger des Rettungsdienstes ist verpflichtet, die bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der Notfallrettung einschließlich notärztlicher Versorgung und Krankentransport sicherzustellen.

 

Wesentliches Kriterium der Bedarfsplanung für die Notfallrettung ist das Einhalten der Hilfsfrist von 12 Minuten für ländlich strukturierte Gebiete. Der unter Berücksichtigung von Erfassungsfehlern, planerischen Unwägbarkeiten und sonstigen von der Normalität abweichenden Besonderheiten des Einzelfalls (besondere Witterungsverhältnisse, besondere Verkehrsverhältnisse etc.) im Bedarfsplan mit 90 % veranschlagte Zielerreichungsgrad wurde auch im Jahr 2013 nahezu erreicht, wenngleich Optimierungspotentiale nach wie vor vorhanden sind. Bei 10.301 Einsätzen unter Sonderrechtsanordnung wurde die Hilfsfrist von 12 Minuten nach Dispositionsbeginn bei 9.236 Einsätzen eingehalten (89,7 % nach Anl. 1: Eintreffzeiten über 12 Minuten mit 10,3 %).

 

Einzelheiten sind der in der Anlage beigefügten Aufstellung zu entnehmen. Der Anteil der Fälle mit Hilfsfristüberschreitung in den Wachbezirken Lüdinghausen und Ascheberg ist nach wie vor hoch, allerdings im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Auf mögliche Strukturverbesserungen durch einen neuen Standort der Rettungswache Ascheberg war bereits in der Vergangenheit hingewiesen worden; die hierzu eingeleiteten Planungen schreiten voran. Gewisse Schwankungen sind aber auch durch statistische Faktoren begründet, so wohl der vergleichsweise hohe Anstieg der Quote der Hilfsfristüberschreitung in dem insgesamt durch relativ niedrige Einsatzzahlen gekennzeichneten Bezirk der Rettungswache Billerbeck. Entsprechendes gilt für die Quote der Hilfsfristüberschreitungen im Bezirk Havixbeck. Im Übrigen sind die Werte weitgehend stabil.

 

Beigefügt sind ausführliche Statistiken:

Eintreffzeiten (Anlage 1)

Einsatzzahlen der Wachen (Anlage 2)

Einsätze auswärtiger Wachen im Kreisgebiet (Anlage 3)

Einsätze der Rettungshubschrauber (Anlage 3)

Einsätze außerhalb des Kreisgebietes (Anlage 3)

Krankentransport (Anlage 4).

 

Die Statistiken können in der Sitzung des Ausschusses ggf. erläutert werden.

 

 

Betriebswirtschaftliches Ergebnis

 

Grundlage des Betriebsergebnisses sind die Rechnungsergebnisse der Sachkonten, die dem Teilergebnisplan des Produktes 32.02.01 – Rettungsdienst (krE) – zugeordnet sind und der darüber hinaus kostenrechnerisch zu berücksichtigenden Aufwandspositionen. Auf der Grundlage des vorläufigen Ergebnisses der Jahresrechnung wurde folgendes Betriebsergebnis ermittelt.

 

 

Notarzt

(NA)

Notarztein-satzfahrzeug

(NEF)

Rettungs-wagen

(RTW)

Kranken-transport

(KTW)

Gesamt-ergebnis

Überdeckung

 

 

 

 

 

Unterdeckung

- 624,14 €

- 85.069,76 €

- 52.844,50 €

- 70.885,33 €

- 209.423,73 €

 

Dem Betriebsergebnis liegen folgende Einzelpositionen zu Grunde, wobei darauf hingewiesen sei, dass die Zahlen der Einsatzstatistik mit denen der Betriebsabrechnung differieren, da nicht jeder Einsatz zu einem Gebührenbescheid führt (z. B. Fehlalarm im guten Glauben) und für einen Einsatz gelegentlich mehrere Gebührenbescheide erteilt werden (z. B. Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten):

 

 

Ergebnis

Kalkulation

Abweichung

(- = Verschlech-terung)

 

 

 

 

A) Kennzahlen

 

 

 

Notarzt-Einsätze (NA)

                             5.918

                    5.700

                      218

Notarzteinsatzfahrzeug (NEF)

                             5.641

                    5.550

                        91

Rettungseinsätze (RTW)

                           13.544

                  12.900

                      644

Krankentransport (KTW)

                             5.393

                    6.000

                    - 607

 

 

 

Ergebnis

Kalkulation

Abweichung

(- = Verschlech-terung)

B) Aufwand

 

 

 

Personalkosten

              6.517.960,83 €

     6.316.384,00 €

     - 201.576,83 €

Vergütung Notarztgestellung

              1.067.790,85 €

     1.055.000,00 €

       - 12.790,85 €

Sachkosten (ohne NA und kalkulatorische Kosten)

              1.715.735,74 €

     1.448.089,00 €

     - 267.646,74 €

kalkulatorische Kosten

                 852.408,96 €

        837.382,00 €

       - 15.026,96 €

Summe Aufwand:

            10.153.896,38 €

     9.656.855,00 €

     - 497.041,38 €

 

 

C) Erlöse

 

 

 

Gebühreneinnahmen

            9.718.084,45 €

     9.436.855,00 €

       281.228,45 €

sonstige Einnahmen

                   6.388,20 €

                   0,00 €

           6.388,20 € 

Summe Erlöse

            9.724.472,65 €

     8.708.134,00 €

       287.616,65 €

 

 

 

Ergebnis

Kalkulation

Abweichung

D) Betriebsergebnis

 

 

 

Aufwand

          - 10.153.896,38 €

    - 9.656.855,00 €

      - 497.041,38 €

Erlöse

              9.724.472,65 €

      9.436.855,00 €

        287.616,65 €

Ausgleich von Über-deckungen aus Vorjahren

                 220.000,00 €

       220.000,00 €

                   0,00 €

Betriebsergebnis:

               - 209.423,73 €

                  0,00 €

      - 209.423,73 €

 

Da nur in vollen Eurobeträgen kalkuliert wird, treten Rundungsdifferenzen auf.

Gemessen am kalkulierten Gesamtaufwand bedeutet  dies eine Abweichung von 2,2%

 

 

Abweichungen von der Kalkulation:

 

Die Abweichungen des Betriebsergebnisses 2013 von der im Vorfeld erstellten Kalkulation stellen sich wie folgt dar:

 

In der Notfallrettung stieg die Anzahl der Einsätze moderat, während die Anzahl der Krankentransporte deutlich hinter der Kalkulation zurückblieb. Nachdem in 2012 die Steigerungsrate der RTW-Einsätze über dem Niveau der Vorjahre lag, war davon ausgegangen worden, dass sich in 2013 dieser Effekt nicht fortsetzt. Diese Erwartung wurde nicht erfüllt, um 644 Einsätze wurde die Kalkulation erheblich übertroffen und führte zu Mehreinnahmen von nahezu 300.000,- €. Bei den Notarzteinsätzen führten die Mehreinsätze zu Mehreinnahmen von gut 70.000,- €, während sich bei den Krankentransporten Mindereinnahmen von ca. 90.000,- € ergaben.

 

Die Personalkostensteigerungen ergaben sich aus Mehrkosten bei der Stadt Dülmen für Überstunden und Krankheitsvertretungen und für die Zahlung der Wechselschichtzulage mit zusammen ca. 150.000,- €. Für Krankheitsvertretungen in der Leitstelle waren etwa 55.000,- € aufzuwenden.  

 

Sachkostensteigerungen ergaben sich aus erhöhten Kosten für mehr durchgeführte Einsätze in der Notfallrettung, dem weiter durchgeführten Wechsel auf Einmalmaterialien, weiteren Verbesserungen der Desinfektionseinrichtungen in den Rettungswachen und weiter steigender Anzahl von Desinfektionen. Auch Fahrzeuge mit höheren Laufleistungen verursachten höhere Reparaturkosten, zudem sind Prämien der Fahrzeugversicherungen gestiegen. Hieraus ergibt sich insgesamt eine Verschlechterung von etwa 270.000,- €.

 

Die Einsparungen bei den kalkulatorischen Kosten ergaben sich aus der späteren Inbetriebnahme von neuen Rettungsdienstfahrzeugen.

 

Aus dem Mehraufwand von 497.041,38 € und den Mehrerlösen von 287.616,65 € ergibt sich das  Betriebsergebnis von – 209.423,73 €. Der Bestand der Ausgleichsrücklage beläuft sich nach Entnahme des negativen Betriebsergebnisses 2013 von 209.423,73 € per 31.12.2013 auf den Betrag von - 132.270,55 €. Dieser Betrag ist innerhalb von vier Jahren auszugleichen, wobei für 2014 ein Betrag von 77.153,18 € gebührenmindernd einkalkuliert wurde mit dem Ziel, per 31.12.2013 die Gebührenmehreinnahmen der Vorjahre vollständig zurückzuführen. Inklusive dieses Betrages sind nun 209.423,73 € (Betrag des Betriebsergebnisses 2013) an den Sonderposten zurückzuführen, um diesen wieder auf 0,- € auszugleichen.