Betreff
Regionales Bildungsnetzwerk: Bericht zu den Aktivitäten
Vorlage
SV-9-0318
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Ohne

 

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen

 

 

 

Begründung:

I.   - V.

Es wird auch verwiesen auf die  Berichte aus dem Regionalen Bildungsnetzwerk im Ausschuss für Schule, Kultur und Sport am 28.11.2011  (SV-8-0531) und am 11.09.2013 (SV-8-942).

 

Inzwischen besteht das Regionale Bildungsnetzwerk im Kreis Coesfeld fünf Jahre. Das Regionale Bildungsbüro wurde  am  01.08.2010 mit 4 Personen im Umfang von zwei Vollzeitstellen eingerichtet. 

Der Lenkungskreis als operatives Steuerungsgremium des Regionalen Bildungsnetzwerkes hat  inzwischen neunzehnmal  getagt.

 

Die bestehenden Handlungsfelder im Bildungsnetzwerk sind gegenüber der letzten Berichterstattung weiter bearbeitet und entwickelt worden. Im Einzelnen sind besonders folgende Gesichtspunkte zu nennen:

 

Übergang Kindertagesstätte-Primarstufe:

 

Auf der Grundlage des in 2012 herausgegebenen Leitfadens zum Übergang KiTa-Grundschule wurde das Themenfeld besonders durch zwei MINT-Projekte im Kreis Coesfeld unterstützt:

Weiter ausgebaut werden konnte das kreiseigene Projekt MiniMINT. In enger Kooperation mit dem Pictorius-Berufskolleg, das in einem holzverarbeitenden Bildungsgang Stationen zum Experimentieren und Forschen zu den Schwerpunkten Mechanik und Akustik hergestellt hat, können sich KiTas und Grundschulen gemeinsam Stationen zum Forschen und Experimentieren ausleihen. Viele Netzwerke aus KiTas und Grundschule nutzen dies in den Monaten vor der Einschulung. So können zukünftige Schulkinder bereits vor der Einschulung gemeinsam mit Grundschulkindern lernen und die Schule erleben.

Im neuen Schuljahr 2015/16 soll die Kooperation mit dem Richard-von-Weizäcker-Berufskolleg fortgeführt werden.

Ein weiteres MINT-Projekt zur Unterstützung des Übergangs ist das Projekt MINTeinander, das von der WWU Münster durchgeführt wird. Am Beispiel des Themenfeldes „Magnetismus“ forschen Kinder aus KiTa, Grundschule und Sekundarstufe I jeweils entsprechend ihrer Bildungsstufe und erarbeiten sich so ein anschlussfähiges Wissen, das den Übergang zur jeweils nächsten Bildungsstufe stützt. – Das Regionale Bildungsbüro hat dieses Projekt unterstützt durch das Angebot von gemeinsamen Workshops für Erzieherinnen und Lehrkräften und für die Werbung zur weiteren Ausbreitung dieses Projektes im Kreis Coesfeld.

Bewährt hat sich zudem die Umsetzung des Projektes „Haus der kleinen Forscher“. Von den 115 Kitas im gesamten Kreisgebiet sind 19 (davon 5 zweimal) zu einem „Haus der kleinen Forscher zertifiziert worden. Über 350 Erzieher/innen aus 65 KiTas wurden in 36 Workshops zum Projekt fortgebildet.

 

Ganztag/Individuelle Förderung 

Das Themenfeld Ganztag – Individuelle Förderung wurde mit mehreren Großveranstaltungen in den Jahren 2013/14 unterstützt.

Eine geplante Ausweitung des Themenfeldes auf den Schwerpunkt „Sport im Ganztag“ wird in enger Kooperation mit dem Kreissportbund geplant. Eine Veranstaltung soll mit der Veröffentlichung der Internetplattform des Kreissportbundes verbunden werden, auf der mögliche Sportangebote für den Ganztag an Schulen bekanntgemacht werden können.

 

Übergang Schule-Beruf / „Kein Abschluss ohne Anschluss“

Mit der Einführung der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) hat diese Aufgabe einen verbindlicheren Charakter erhalten. Gleichzeitig wurden mit der Einrichtung der „Kommunalen Koordinierung“ Aktivitäten, die bisher im Bildungsnetzwerk verankert waren, verlagert. Die pädagogische Behandlung dieses Themas – etwa die Gestaltung von Fachtagen oder die Fertigung von Arbeitshilfen - bleibt aber weiterhin Aufgabe im Regionalen Bildungsbüro/-netzwerk. Auch die Betreuung der Internet-Plattform Schüler Online  oder Aufbereitung von Berichten zur Übergangsstatistik erfolgen im Regionalen Bildungsbüro. Weiterhin wird auch der Berufsnavigator in organisatorischer Anbindung zum Regionalen Bildungsbüro als Kreisprojekt mit Unterstützung der örtlichen Arbeitsagentur und der Volksbanken im Kreis durchgeführt. Dies ist dort der Fall, wo das Landesvorhaben bisher nicht greift, d.h. besonders in den Vorabgangsklassen der Sekundarstufe II.

 

Arbeitsfeld Inklusion

Mit Verabschiedung des 9. Schulrechtsänderungsgesetzes wurde der Arbeitsansatz im Bildungsnetzwerk, zu „Informieren“, zu „Vernetzen“ und „Abzustimmen“ fortgesetzt. Zu nennen sind insbesondere folgende Aktivtäten:

 

·         Die „Abstimmungen zur Zukunft der Förderschulen“ im Arbeitskreis „Inklusion Träger“

·         Die weitere Veröffentlichung der Statistiken zur sonderpädagogischen Förderung (2013/14 und 2014/15 )

·         Die Fortsetzung und konzeptionell nochmals neu auf die schulischen Bedarfe ausgerichtete Veranstaltungsreihe „Schulen auf dem Weg zur Inklusion“.

 

Bis einschließlich 2014 standen den Bildungsnetzwerken für die Umsetzung dieser Aktivitäten Mittel des Landes i.H.v. jährlich 15.000 € zur Verfügung. Ab 2015 gibt es diese Unterstützung nicht mehr.

 

Bildungskonferenz

Zum Thema „Für das Leben stark machen – Bildungspartnerschaften in der Region“ fand am 22.05.2014 eine Bildungskonferenz mit knapp 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Kreishaus statt. Neben einer grundlegenden Information zu den bisherigen Aktivitäten des Regionalen Bildungsnetzwerkes im Kreis Coesfeld wurde das Leitthema in vier Workshops unter unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunktsetzungen behandelt:

·         Unter der Überschrift „Ich kann das, weil ich neugierig bin“ der Übergang von der Kita zur Grundschule.

·         „Ich kann das, weil das genau mein Ding ist“ war Leitgedanke zum Thema Stärkenförderung.

·         Kooperationen zwischen Schule und Partnern – wie etwa der erzieherischen Jugendhilfe oder der schulpsychologischen Beratung – wurden unter dem Leitsatz „Ich kann das, weil ich nicht alleine bin“ behandelt.

·         Unter dem Motto „Ich kann das, weil ich weiß, was ich will“ wurden Bildungspartnerschaften im Bereich der Lebens- und Berufsorientierung beleuchtet.

Zentrale Erkenntnis des Tages war, dass es für Bildungspartnerschaften bestimmte Grundvoraussetzungen gibt, die ganz unabhängig vom jeweiligen Themenschwerpunkt sind: Es gehe darum, eine festgelegte, gemeinsame Zielsetzung zu haben, aber auch, Verständnis für die jeweilige Rolle zu entwickeln. Dabei seien geregelte und durchdachte Kommunikationsstrukturen zentrale Voraussetzung.

 

Querschnittsaufgaben

Auch weiter hat sich das das Bildungsbüro in unterschiedlichen Projekten mit bildungsrelevanten Themen eingebracht. Beispielhaft zu nennen ist hier etwa die  Einbringung in Projekteideen zur Regionale 2016 insbesondere die Beteiligung  am Projekt „Wasserburgenwelt“. Zudem  agiert das Bildungsbüro weiter als Dienstleister, wenn etwa anlassbezogen Daten und Informationen zur Entwicklung der Schul- und Bildungslandschaft gesammelt und ausgewertet müssen.

 

Evaluation der Regionalen Bildungsnetzwerke

Wie in allen Kreisen und kreisfreien Städten in NRW wurde inzwischen auch das Regionale Bildungsnetzwerk im Kreis Coesfeld evaluiert. Grundlage war ein einheitliches, zwischen den kommunalen Spitzenverbänden und dem MSW abgestimmtes Evaluationskonzept. Hierzu wurde eine umfassende Befragung der Akteure in der regionalen Bildungslandsschaft durchgeführt. Von den insgesamt 201 angeschriebenen Personen haben sich knapp 50 % an der Befragung beteiligt. Der Lenkungskreis hat sich am 21.04.2015 mit den Ergebnissen dieser Befragung auseinandergesetzt und sie inhaltlich bewertet.

 

Das Ergebnis der ersten Evaluationsrunden des Landes mit den bereits ab 2008 gegründeten Bildungsnetzwerken ist in zwei Expertisen von Prof.Dr. Rolff zusammengefasst worden. Das Gesamtergebnis der Evaluationen wird dort als „klar positiv“ bewertet. Die von den Akteuren zu  bewertenden  Erfolgskriterien, seien von einer großen Mehrzahl der Akteure „deutlich positiv“ beurteilt worden. Das sei ein „hervorragendes Ergebnis“. Bemerkenswert sei auch, „dass das Konzept RBN nirgendwo grundsätzlich infrage steht“. Dabei sei Inhaltlich - so wird ebenfalls festgestellt – die Ausrichtung der Aktivitäten sehr unterschiedlich.

 

Für die Evaluation des Bildungsnetzwerkes im Kreis Coesfeld lassen sich besonders folgende - ebenfalls vorwiegend positiven - Ergebnisse festhalten:

 

·         Das Regionale Bildungsnetzwerk sei ein wichtiger Impulsgeber für die Region.

·         Hervorzuheben sei die gute Zusammenarbeit zwischen der Schulaufsicht und den Schulträgern bei der Abstimmung zu Fragen der Förderschullandschaft auf Initiative des Regionalen Bildungsbüros.

·         Innerhalb der Verwaltung im Kreishaus gebe es eine gute angelegte Zusammenarbeit zwischen dem Regionalen Bildungsbüro, dem staatlichen Schulamt und der Schulverwaltung.

·         Das Regionale Bildungsbüro sei durch Fachkompetenz und Flexibilität gekennzeichnet. Die Arbeit sei stets gut strukturiert und biete eine gute Grundlage für die Berichterstattung in den Kommunen.

·         Entgegen der ursprünglich im Kooperationsvertrag vorgesehenen Funktion als „Impulsgeber sei die Bildungskonferenz eher als Plattform für den Austausch und zum Voneinander-Lernen genutzt worden. Der Begegnungscharakter stehe im Vordergrund, was aber positiv zu werten sei.

·         Das Regionale Bildungsbüro und die Kommunale Koordinierung (KAoA) seien grundsätzlich organisatorisch gut verzahnt. Mitunter bedürfe es jedoch noch der genaueren Rollenklärung im Themenbereich „Übergang Schule-Beruf“.

·         Gut gelungen sei  die Behandlung der Handlungsfelder, namentlich die Themen

·       "Übergang Schule Beruf" / KAoA,

·       Schulentwicklungsplanung für Förderschulen im Kreis Coesfeld,

·       Zusammenarbeit von Schulen und außerschulischen Partnern,

·       Unterstützung des Ganztags an Schulen - Förderung eines gemeinsamen Bildungsverständnisses,

·       Unterstützung der Übergänge durch MINT-Projekte,

·       Erstellung eines Leitfadens für den Übergang von der KiTa zur Grundschule.

 

Mit Blick auf die Optimierung und Weiterentwicklung der Arbeit wurden zudem besonders folgende Punkte herausgearbeitet:

 

·         Die mögliche Ausweitung der Berichte über die Arbeit des Bildungsnetzwerkes, etwa über noch stärkere Öffentlichkeitsarbeit (ggf. durch Newsletter), noch stärkere Einbindung aller schulischen und außerschulischen Akteure in den Informationsfluss (stärkere Verbreitung der Protokolle) und noch stärkere Nutzung des Internet als  Verknüpfungsmöglichkeit.

·         Die noch stärkere Bekanntmachung  von Ansprechpartnern und Zuständigkeiten für die verschiedenen Handlungsfelder.

·         Eine Prüfung der möglichen Einbindung aller Schulformen und externer Bildungsträger (FBS, VHS) im Lenkungskreis. Die Arbeitsfähigkeit des Gremiums müsse jedoch im Auge behalten werden.

·         Die Personellen Ressourcen im Bildungsbüro wurden als knapp angesehen, was aber aus Kostengründen zu akzeptieren sei.

·         Hinsichtlich neuer Handlungsfelder sollen möglichst aktuelle Herausforderungen in der Bildungslandschaft, wie etwa der demografische Wandel und besonders die stark zunehmende Zahl von Flüchtlingen in den Blick genommen werden.

 

Grundsätzlich sind dabei die vorhandenen Kapazitäten zu berücksichtigen. Verwiesen wird auf die Anfrage beim Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales (MAIS), ein Kommunales Integrationszentrum auch mit geringerer Personalstärke, als 5,5 Stellen einrichten zu können.