Betreff
Naturpark Hohe Mark - Westmünsterland
Vorlage
SV-9-0722
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

 

 

Der Bericht zur zukünftigen Ausgestaltung des Naturparks Hohe Mark - Westmünsterland wird zur Kenntnis genommen.

 

Der Kreis fördert das Engagement des Naturparks Hohe Mark - Westmünsterland bis 2019 mit einem Betrag von bis zu 12.500 €/a.

 

Über das weitere Engagement ist im Zusammenhang mit den geplanten Erweiterungen und den Verträgen zur Anschlussfinanzierung in 2019 neu zu entscheiden.

 

Begründung:

 

I./II.      Problem/ Lösung

Mit dem Gewinn des Naturpark-Wettbewerbs NRW ist eine verstärkte regionale Ausrichtung des Naturparks Hohe Mark - Westmünsterland (im Weiteren NP) erfolgt. Aktivitäten in den letzten Jahren haben gezeigt, dass insbesondere enorme Potentiale in den Bereichen Marketing und Tourismus, in der Natur- und Landschaftspflege, bei der Vernetzung der Region über die Kreisgrenzen hinaus bestehen und auf diesem Wege Fördermöglichkeiten des Landes, des Bundes und der europäischen Union erschlossen werden können.

 

Um diese Aktivitäten langfristig abzusichern, hat sich der Naturpark reorganisiert und insbesondere die für die Umsetzungskoordinierung erforderlichen Strukturen geschaffen. Um die Finanzierung dieser Strukturen auf ein breites Fundament zu stellen, haben sich die Kommunen – Kreise und Städte und Gemeinden in den Kreisen Borken, Coesfeld, Recklinghausen und Wesel – bereits vor Jahren neben den Mitgliedsbeiträgen und sonstigen Beiträgen Dritter auf flächenabhängige Finanzierungsanteile der Städte und Kreise geeinigt.

 

Nach Ansicht der Verwaltung sollte im Kreis Coesfeld ebenso -wie dies bereits seit geraumer Zeit in den anderen Kreisen üblich ist - neben den Belegenheitsgemeinden auch der Kreis einen Beitrag zum NP leisten, da die vg. Aktivitäten des NP über die reinen NP-Abgrenzungen hinausstrahlen und sich positiv für die gesamte Region auswirken. Im Sinne einer Solidargemeinschaft wird insoweit der Vorschlag unterbreitet; dass der Kreis 50% der gemäß Flächenschlüssel anfallenden Beitragskosten übernimmt; die Belegenheitskommunen die Restfinanzierung übernehmen. Um die Abrechnung praktikabel und auch für eventuelle Erweiterungen einfach zu halten, wird ein einheitlicher kommunaler Satz für die Gemeinden empfohlen. Anzumerken ist, dass die derzeitigen Vertragregelungen zwischen dem NP und den Städten und Gemeinden bis zum 31.12.2019 befristet sind.  

 

Bei einem derzeitigem Finanzierungsanteil von 12370 € für den Kreis Coesfeld und seine Belegenheitsgemeinden wird eine Verteilung zwischen den Städten und dem Kreis von 50%/50% vorgeschlagen.

 

Coesfeld                                                                                  1.546,00 €                  

Dülmen                                                                                   1.546,00 €                  

Lüdinghausen                                                                          1.546,00 €                 

Olfen                                                                                       1.546,00 €                  

Kreis                                                                                        6.185,00 €                  

 

Bei einer Integration von Bereichen der Gemeinde Nottuln in den Naturpark, die aktuell wegen der engen touristischen Verflechtungen mit dem Hof Schoppmann in Darup diskutiert wird, und einen ebenfalls geplanten Einbezug weiterer Bereiche in Coesfeld, Dülmen und Lüdinghausen wird von einem Anstieg des Finanzierungsanteils im Verhältnis zu den beteiligten Kreisen auf ca. 15.000 € ausgegangen, so dass sich dann der Kreisanteil bei einem gleichbleibenden Satz für die Kommunen auf ca. 7.500 € erhöhen wird.

 

Der NP plant derzeit entsprechend den Zielvorstellungen des Wettbewerbs die Erweitung des NP.

 

Die Planungskonzeption beruht auf nachfolgenden Grundgedanken und Aktivitäten des Naturparks:

Naturparkflächen eignen sie sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen für die Erholung besonders gut, es wird ein nachhaltiger Tourismus angestrebt.

 

Die Grenzen des Naturparks Hohe Mark - Westmünsterland (ehemals Naturpark Hohe Mark) wurden mit seiner Gründung 1963 auf der Grundlage der damals vorliegenden Begebenheiten und zu erwartenden Entwicklungen des Landschaftsraumes festgelegt.

 

Die derzeitige Fläche des Naturparks beträgt 1.040 qkm. Der Naturpark Hohe Mark – Westmünsterland e.V. umfasst Teile der Kreise Borken, Coesfeld, Recklinghausen und Wesel.

 

Der Naturpark ist in vier unterschiedliche Landschaftsräume zu unterteilen. Im Norden findet man die münsterländische Parklandschaft, die Ihren Charakter durch Alleen, Hecken und Grünland sowie kulturhistorisch bedeutsame Wasserschlösser und Burgen erhält. In der Waldlandschaft, die sich nach Süden anschließt, dominiert ein fast geschlossenes, großflächiges Waldgebiet. Es folgt die Wasserlandschaft mit den Flüssen Lippe und Stever, mit Kanälen, Stauseen, Bächen und Feuchtwiesen, die Lippeaue zieht sich hier als durchgängiges Naturschutzgebiet bis an den Rhein. Die Industriegeschichte des alten Ruhrgebiets prägt die Folgelandschaft als südliche Spitze des Naturparks.

 

Ausgehend vom gewonnenen Wettbewerb aus 2012  wurde die „Strategie 2020“ erarbeitet. Mittelfristig soll der Naturpark Hohe Mark – Westmünsterland zu einer Dachmarke für die Region ausgebaut und die Potentiale des Naturtourismus sollen deutlich besser genutzt werden. Die drei vom Naturpark initiierten Projekte „Willkommen im WALDband“ (Binnenmarketing), „Vom Verbot zum Angebot“ (Internetseite) und „Hohe Mark Route – neue Schleifen“ (Radwandern) dienen dazu den Naturpark in der Außendarstellung zu stärken, die Besucherlenkung deutlich zu verbessern und bestehende Infrastrukturen aufzuwerten. Mit den Projekten „Touristische Machbarkeitsstudie“, „Die Haardt“ (Freizeitangebote, Besucherlenkung), „Hohe Mark Steig“ (Wandern) und „Inklusion in der Landschaft“ in der Trägerschaft des Regionalverband Ruhr unter Beteiligung des Naturparks werden weitere essentielle Grundlagen und eine qualitativ hochwertige Infrastruktur zur Stärkung der Region angestoßen. Der Naturpark wird nach Beendigung der Regionale 2016 ab 2018 die Verstetigung und Vermarktung des WALDbandes übernehmen.

 

Einen weiteren Identitätskern des Naturparks bildet die Parklandschaft des Münsterlandes. Gerade die Schlösser und Burgen sind bekannte Anziehungspunkte im Naturpark mit historischer Dimension. Um insbesondere die Parklandschaft des westlichen Münsterlandes stärker in den NP zu integrieren laufen derzeit die Planungen zur Erweiterung des NP in den Naturraum der Parklandschaft hinein.

 

Mit der nordöstlichen Flächenerweiterung des Naturparks werden gewachsene touristische Strukturen Teil des Naturparks und können weiter ertüchtigt werden.  Aus der Mitgliedschaft in den NP erfahren die Mitgliedkommunen durch die Aktivitäten des Naturparks im naturnahen Tourismus eine Öffnung zum Quellmarkt des Ruhrgebietes. Die Märkte in den Niederlanden werden ebenfalls deutlich besser erschlossen.

Innerhalb der Erweiterungsflächen können zukünftig Erhaltungsmaßnahmen für naturnahe (auch touristische) Infrastruktur- und Investitionsmaßnahmen über Förderzugänge durch den Naturpark finanziert werden.

 

Der derzeitige flächige Planungsstand ist in der Anlage dargestellt, die derzeitigen und geplanten Flächenanteile der Kreise im Anhang.

 

Die Erweiterungen bedeuten im Wesentlichen eine weitere Einbeziehung von Naturräumen des westlichen Münsterlandes in den Naturpark. Im Kreis Coesfeld sind – wie ausgeführt - Abrundungen nach Osten und Norden geplant.

 

Sofern die derzeitigen Überlegungen zur Ausweitung des Naturparks positiv abgeschlossen werden, liegt der Flächenanteil des Kreises Coesfeld nach Auskunft der Geschäftsstelle je nach dem Umfang der Erweiterungen in den Nachbarkreisen zwischen 15 und. 20% (bisher 10%). Die kalkulierten Kosten für die Geschäftsstelle des NP sowie die geplanten Aktivitäten werden zur Zeit mit ca. 200.000 €/a beziffert. Abzüglich der Beiträge Dritter bleibt für die beteiligten Kreise und Städte und Gemeinden ein Finanzierungsaufwand von ca. 125.000 €/a übrig; gemäß dem dann gültigen Flächenanteil Kreisgebiet Coesfeld würde dies einen Betrag von ca. 18.000 - 25.000 €/a ausmachen.  Bei einem 50% Anteil für den Kreis bedeutet dies einen Aufwand von ca. 9.000 - 12.500 €/a. Für die derzeitigen Belegenheitsgemeinden würde dann der einheitliche Finanzierungsanteil bei ca. 2250 - 3125 €/a liegen

 

Die Geschäftsführerin des NP wird in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, öffentliche Sicherheit und Ordnung die Arbeiten des Naturparks vorstellen und für Rückfragen zur Verfügung stehen.

 

 

III. Alternativen

 

Der Kreis Coesfeld weitet sein Engagement nicht aus.

IV. Auswirkungen / Zusammenhänge (Finanzen, Personal, IT, sonstige Ressourcen)

 

Im Haushalt 2017 sind 15.000 € für den NP eingeplant worden.

 

V. Zuständigkeit für die Entscheidung

Nach der Kreisordnung ist der Kreistag für die Entscheidung zuständig.

 

 

Anhang 1: Erweiterung Naturpark – Flächenanteile der Kreise, vorläufig

Flächen des NP Hohe Mark Westmünsterland vor der Erweiterung

Kreis

Fläche in m²

Fläche in km²

Borken

302.543.059,04

302,54

Bottrop

25.448.984,49

25,45

Coesfeld

100.597.329,71

100,60

Oberhausen

5.314.724,75

5,31

Recklinghausen

287.687.406,76

287,69

Wesel

319.841.151,30

319,84

 

 

 

gesamt Fläche:

1.041.432.656,04

1.041,43

 

 

 

 

 

 

Flächen des NP Hohe Mark Westmünsterland nach der Erweiterung

Kreis

Fläche in m²

Fläche in km²

Borken

697.955.445,99

697,96

Bottrop

40.806.587,99

40,81

Coesfeld

301.564.790,02

301,56

Kleve

1.104.547,31

1,10

Oberhausen

5.395.147,16

5,40

Recklinghausen

379.899.599,04

379,90

Wesel

512.891.490,45

512,89

 

 

 

gesamt Fläche:

1.939.617.607,95

1.939,62

 

 

Anlagen:

 

 

Gebietskulisse des Naturparks Hohe Mark – Westmünsterland.