Betreff
Kreisentwicklungsprozess Coesfeld: Sachstandsbericht
Vorlage
SV-9-1036
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

ohne

Begründung:

 

I. – V.

 

Künftige Regionalentwicklung auf Münsterlandebene

Im Münsterland hat sich in den vergangenen Jahren ein steigendes Maß an interkommunaler Zusammenarbeit etabliert. Die bisher intensivste Form der Zusammenarbeit erfolgte in den Jahren 2010 bis 2017 über die Regionale 2016 im westlichen Münsterland. Im Zuge der nun ausgelaufenen Regionale hat sich bei den teilnehmenden Partnern die Erkenntnis durchgesetzt, dass die begonnene Zusammenarbeit zu Zukunftsherausforderungen der Region und die darüber entwickelten innovativen und modellhaften Lösungsansätze einen Mehrwert darstellen, der für die Zukunft gesichert werden sollte.

Das Ende der Regionale 2016 sollte nun als Anlass genommen werden, die Ergebnisse der Regionale weiterzuentwickeln, gemeinsame Zukunftsthemen zu identifizieren und Strukturen zu entwickeln, mit denen die begonnene Zusammenarbeit auch langfristig und auf Ebene des gesamten Münsterlandes effektiv und effizient fortgesetzt werden kann.

Für diesen Zweck soll im Nachgang zur Regionale 2016 durch einen externen Dienstleister ein münsterlandweites Entwicklungskonzept erarbeitet werden (Identifizierung von Themen, Entwicklung von angemessenen Strukturen zur interkommunalen Bearbeitung, Entwicklung einer „Münsterland-Strategie“). Das Konzept kann anschließend auch als gemeinsamer Bezugspunkt der Region für künftige Förderaufrufe und -wettbewerbe der Landesregierung sowie weiterer Fördergeber dienen. Dabei werden von Beginn an sowohl die Stadt Münster als auch die Kreise Warendorf und Steinfurt sowie die an der Regionale 2016 beteiligten Lippeanrainer-Kommunen eingebunden, ebenso der Münsterland e.V. und die Bezirksregierung Münster. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Erarbeitung des Konzeptes mit 50 %. Vorbereitet und begleitet wird der regionale Entwicklungsprozess seit Anfang 2017 durch ein Kernteam, in dem auch Landrat Dr. Schulze Pellengahr vertreten ist. Sinnvolle inhaltliche Anknüpfungspunkte für diesen Prozess bietet neben den im Münsterland durchgeführten Regionalen und den LEADER- und NRW.VITAL-Kooperationsprozessen auch der begonnene Markenbildungsprozess für das Münsterland.

Vorarbeiten auf Kreisebene:

Um sich für diesen münsterlandweiten Prozess richtig aufstellen und positionieren zu können, ist es notwendig, vorab auf Ebene des Kreises Coesfeld relevante Zukunftsthemen zu identifizieren und gemeinsam mit den Städten und Gemeinden über mittel- und langfristige Ziele des Kreises Coesfeld zu diskutieren. Dieses Erfordernis sehen auch die kreisangehörigen Kommunen, die den Kreis im vergangenen Jahr gebeten haben, mit Auslaufen der Regionale 2016 einen Kreisentwicklungsprozess einzuleiten. Unter der Federführung des Fachdienstes Kreisentwicklung wurden hierzu bisher folgende Schritte unternommen:

·         Juni 2017: Durchführung eines Workshops mit den Verwaltungsleitungen der kreisangehörigen Kommunen zur Identifizierung wichtiger Zukunfts-Themen;

·         September/ Oktober 2017: Erarbeitung einer umfänglichen Akteurs- und Projektübersicht entlang der im ersten Workshop festgelegten Themenfelder im Sinne einer Bestandsaufnahme sowie Erarbeitung eines Vorschlages zu möglichen Arbeitsstrukturen (Kreisentwicklung in Kooperation mit einer eigens eingerichteten verwaltungsinternen und abteilungsübergreifenden Arbeitsgruppe);

·         November 2017: Durchführung eines zweiten Workshops mit den Verwaltungsleitungen der kreisangehörigen Kommunen: Vorstellung der Bestandsaufnahme, Diskussion erster Projektansätze, Diskussion möglicher Arbeitsstrukturen;

·         Aktuell: Systematisierung der bisherigen Projektansätze, die im Rahmen der Bürgermeisterkonferenz am 12.03.2018 weiter diskutiert und priorisiert werden sollen, um anschließend die Arbeit in interkommunal besetzten Projektgruppen aufzunehmen.

Die diskutierten Themenfelder können der folgenden Übersicht entnommen werden:

Querschnittsthema 1:

Mobilität

 

Querschnittsthema 2:

Digitalisierung

Querschnittsthema 3: Klimaschutz u. Klimafolgenanpassung

Themenblock 1: Kulturlandschaftsentwicklung

 

Themenblock 2:

Siedlungsentwicklung

Themenblock 3:

Tourismus & Kultur

Themenblock 4:

Wirtschaftsstandort

Themenblock 5:

Innenstädte stärken

 

Themenblock 6:

Integration

Themenblock 7:

Gesundheit

 

Themenblock 8: Schulentwicklung, Entwicklung der regionalen Bildungslandschaft

Themenblock 9:

Kommunale Präventionsketten

 

Themenblock 10:

Pflege

 

 

 

 

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass über den Kreisentwicklungsprozess keine Doppelstrukturen geschaffen werden: Themen und Projekte, die bereits in vorhandenen Arbeitsstrukturen bearbeitet werden, sollen auch dort verbleiben (Beispiel: Integration). Gleichwohl war es wichtig, im Rahmen der Bestandsaufnahme alle Themen anzudiskutieren: Zum einen verhindert dies, dass wichtige Themen von vornherein ausgeblendet werden. Zum anderen dient eine umfassende Bestandsaufnahme auch als Übersicht, welche Aktivitäten in unterschiedlicher Projektträgerschaft bereits vorangetrieben werden, woraus sich ggf. Synergieeffekte ergeben können.

 

Abgesehen von einer beauftragten Moderationsleistung wurde der bisherige Kreisentwicklungsprozess ohne externe Begleitung durchgeführt. Im Haushalt 2018 sind für eventuell erforderliche weitere Leistungen gleichwohl 20.000 Euro eingestellt worden. Gleiches gilt für den zu erbringenden Eigenanteil des Kreises Coesfeld für das münsterlandweite Entwicklungskonzept (Haushaltsansatz ebenfalls 20.000 Euro).